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18 Juni 2013

Außergewöhnliche Klänge: Abschluss des Robert-Schumann-Festes

Zwickau.- Zum Abschluss hält das diesjährige Schumann-Fest noch einmal tolle Momente bereit. Getreu der Formulierung "last but not least" dürfen sich die Besucher am Sonntag über ein ganz außergewöhnliches Konzert freuen. Das Leipziger Trio um die Pianistin Lora Kostina wird die beiden Sujets des Schumann-Fests - Robert Schumann und Richard Wagner - in einem jazzigen Gewand auftreten lassen. Auch die Museumsnacht, in die sich zuvor das Schumann-Fest mit Konzerten einbringt, verspricht ein schöner Höhepunkt zu werden.
 
KLAVIERABEND BORIS BLOCH21_06_Bloch
am Freitag, 21. Juni, 19.30 Uhr im Robert-Schumann-Haus
Hauptmarkt 5.
Eintritt 10 Euro (7,50 Euro ermäßigt)
Eintrittskarten sind im Robert-Schumann-Haus erhältlich
Boris Bloch ist in Zwickau nicht zuletzt als Juror des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs ein Begriff. Der russisch-ukrainische Pianist hat sich durch Konzerte in Europa und den USA und zahlreiche CD-Veröffentlichungen einen Namen gemacht. Seine CD mit Opernparaphrasen von Franz Liszt erhielt den Grand Prix International du Disque Liszt. Außerdem wurde er mit der Goldenen Ehrennadel der Internationalen Liszt-Gesellschaft Wien ausgezeichnet. Er ist somit der berufene Interpret für ein Programm, bei dem Lisztsche Klavierbearbeitungen von Opern Richard Wagners und Klavierwerke Robert Schumanns im Mittelpunkt stehen. Franz Liszt war der Schwiegervater Richard Wagners, doch waren die Beziehungen beider nicht nur familiärer Natur. Der zwei Jahre ältere Liszt überlebte seinen Schwiegersohn um drei Jahre und komponierte zwei ergreifende Trauermusiken auf den Tod Richard Wagners im Jahr 1882, die im Zwickauer Konzert zu hören sind. Von Schumann erklingen die als Vorahnung des Tods seines Zwickauer Bruders Eduard 1839 komponierten Nachtstücke sowie die drei Romanzen op. 28, bei denen Schumann, ähnlich wie später Liszt in seinen Transkriptionen aus Wagners Die Meistersinger von Nürnberg und Tristan und Isolde neue Wege der Klaviernotation beschritt. Auch Opernbearbeitungen aus Rienzi, Tannhäuser und Der fliegende Holländer stehen auf dem Programm; ergänzt werden sie durch einige der Stücke aus dem letzten Heft der Années de Pélérinage von Liszt.

ZWICKAUER MUSEUMSNACHT
am 22. Juni, ab 18 Uhr in den Zwickauer Kultureinrichtungen.
Vorverkauf: Eintritt 5 Euro (2,50 Euro ermäßigt)  Abendkasse: Eintritt 6 Euro (3 Euro ermäßigt)
Eintrittskarten sind u.a. im Robert-Schumann-Haus erhältlich
Um 19.30 Uhr erklingen in den Kunstsammlungen Zwickau in der Lessingstraße 1 Lieder von Richard Wagner, Robert Schumann und Georg Göhler mit der Sopranistin Uta Simone und dem Pianisten Georg Christoph Sandmann.
Das Programm eröffnet eine interessante Dreiecksbeziehung - den Zeitgenossen Schumann und Wagner wird der zwei Generationen später in Zwickau geborene Komponist Georg Göhler (1874-1954) gegenübergestellt, der sich als Dirigent und Musikschriftsteller vielfältig mit Richard Wagner auseinandergesetzte. In zwei Fällen vertonten Wagner und Schumann identische Textvorlagen: die Heine-Ballade "Die Grenadiere" (jeweils mit Zitat der französischen Revolutionshymne "Marseillaise") und der Abschiedsgesang der Königin Maria Stuart. Schumanns letzter Liedzyklus, die "Fünf Gedichte der Königin Maria Stuart" werden komplett im Programm zu hören sein.
Uta Simone stammt aus Berlin, wo sie am Julius-Stern-Institut und der Universität der Künste studierte. Nach Engagements am Mittelsächsischen Theater Freiberg und dem Theater Plauen-Zwickau (seit 2004) ist sie inzwischen freischaffend tätig.
22_06_Sandmann Georg Christoph Sandmann war 2003 bis 2010 Generalmusikdirektor am Theater Plauen-Zwickau und ist seitdem freiberuflich als Pianist und Dirigent tätig. Seit mehreren Jahren widmet er sich der wissenschaftlichen und künstlerischen Aufarbeitung des umfangreichen Nachlasses von Georg Göhler, der in der Zwickauer Ratsschulbibliothek verwahrt wird. Bei dem Konzert in den Kunstsammlungen Zwickau wird er auf dem original erhaltenen Blüthner-Flügel aus dem Nachlass Georg Göhlers spielen.
Um 21.30 Uhr folgt ein Konzertprogramm auf einem Originalinstrument des 19. Jahrhunderts im Robert-Schumann-Haus am Hauptmarkt 5. Auf dem berühmten Clara-Wieck-Flügel - früher als Ansicht auf der Rückseite des 100-DM-Scheins verbreitet - spielt Thomas Synofzik Klavierwerke Schumanns und Wagners aus den 1830er und 1840er Jahren. Dabei stellt er das "Opus 2" beider Komponisten gegenüber: Schumanns Papillons und Wagners Fantasie fis-Moll, beide 1831 entstanden. Außerdem erklingt Schumanns "Schlummerlied" (1841) aus den Albumblättern op. 124 und Wagners Albumblatt für Ernst Benedikt Kietz (1842), einem Cousin Clara Schumanns. Ernst Benedikt Kietz war der Zeichner des Titelblatts zu Wagners Lied "Les Grenadiers", dessen Originalausgabe mit eigenhändiger Widmung Wagners an Schumann in der aktuellen Sonderausstellung zu Wagner und Schumann im Foyer des Robert-Schumann-Haus Zwickau zu sehen ist.
Als kulinarischer Genuss wird im Wintergarten im Robert-Schumann-Haus ein durch die Jugendtagebücher Clara Schumanns belegtes Lieblingsgetränk Robert Schumanns zur Verkostung angeboten: Anlässlich ihres Geburtstags im Jahr 1833 berichtete Clara Wieck von einem "Saufgelage", wo Bier "nach Schumanns Weise" unter den Sekt gegossen wurde - und über die in Folge dessen betrunkenen Kutscher, die die Geburtstagsgesellschaft nach Hause fahren mussten.

JAZZ IM ROBERT-SCHUMANN-HAUS Lora_Kostina_Trio
am Sonntag, 23. Juni 2013, 19.30 Uhr im
Robert-Schumann-Haus, Hauptmarkt 5.
Eintritt 10 Euro (7,50 Euro ermäßigt)
Karten sind im Robert-Schumann-Haus erhältlich.
Ungewöhnliche Töne schlägt das Schlusskonzert des Schumann-Fests ein: Modern Jazz präsentiert das Lora Kostina Trio. 2003 gründete die aus St. Petersburg gebürtige Jazz-Musikerin Lora Kostina ihr Trio, das durch die Symbiose von komponierter und improvisierter Musik neue musikalische Formen entstehen lässt. Mit von der Partie sind Franz Schwarznau (Kontrabass) und Per Winkler (Schlagzeug).
Musikalische Ideen Wagners und Schumanns werden mit Mitteln der aktuellen Jazzmusik reflektiert. Dabei gehen die Musiker auf unterschiedliche Weisen mit dem Nachlass der großen Meister um, mal erfrischend groovig ("Walkürenritt", "Lohengrin II"), mal latin-anmutend ("St. Tannhäuser"). Oft entsteht aus motivischen oder harmonischen Progressionen ein Impuls zur Entstehung selbständiger Kompositionen, die den ursprünglichen Gestus weiterentwickeln und sich mit dessen Verwirklichung in einer neuen Form auseinandersetzen.
Das etwa 1 ¼-stündige Musikprogramm wird von dem Berliner Schauspieler Stefan Kaminsky moderiert, der aus Fernsehserien wie Soko Leipzig oder Tatort bekannt ist.

Quelle: Pressebüro Stadt Zwickau