Westsachsen/Zwickau.- Rückenschmerz ist eines der häufigsten Volksleiden. Seit Jahren gehört
Rückenschmerz zu den „Top Ten" der häufigsten Beratungsanlässe beim
Hausarzt. Auch die Zahl der Krankenhausbehandlung ist gestiegen. So
belegen Rückenschmerzen im Ranking der Erkrankungsarten gleich dreimal
Spitzenplätze. Als Einzeldiagnose wurden sie bei mehr als einem Viertel der
deutschen Gesamtbevölkerung diagnostiziert. Sie sind für die meisten
Fehlzeiten im Job verantwortlich und gehören aufgrund der hohen indirekten
Kosten und langen Fehlzeiten zu den teuersten Erkrankungen. Selbst vor
jungen Beschäftigten machen Rückenschmerzen nicht Halt. Mehr als ein
Drittel der 15-19-Jährigen hatte bereits so starke Schmerzen mit dem
Muskel-Skelett-System, dass eine Krankschreibung erforderlich wurde. In
den meisten Fällen waren dafür Rückenschmerzen verantwortlich.
Das Leid mit dem Kreuz
„Damit Rückenschmerzen nicht chronisch werden, sollten mögliche
Ursachen wie zum Beispiel Bewegungsmangel und Muskelverspannungen
frühzeitig beseitigt werden“, empfiehlt Ingeborg Geyer,
Regionalgeschäftsführerin der BARMER in Zwickau. Bewegung und
seelisches Gleichgewicht stärken den Rücken. „In den meisten Fällen sind
nicht Abnutzungserscheinungen und Überlastungen der Grund für
Rückenschmerzen, sondern Bewegungsmangel und damit eine verkürzte
Muskulatur“, erklärt sie. Allein durch regelmäßige sportliche Aktivitäten, wie
Joggen, Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren, verschwinden bei 90
von 100 Betroffenen akute Rückenschmerzen innerhalb weniger Tage. Gerade bei Rückenschmerz liegt die Genesung nicht nur in den Händen der
Ärzte sondern auch im aktiven Mitwirken des Patienten. Das Muskel-Skelett-
System, insbesondere die Wirbelsäule, sollte immer in Bewegung sein.
Dabei ist das richtige Maß entscheidend. „Zuviel Bewegung kann dabei
genauso schaden wie zu wenig. Ein Mittfünfziger, der noch mal mit dem
Training zum Marathonlauf beginnt, kann dabei seinem Körper genauso
Schaden zufügen, wie ein Bewegungsmuffel, der jegliche Bewegung im
Alltag vermeidet“, sagt Geyer.
Auch der Kopf muss mitspielen
Wichtig ist auch eine psychische Stabilität. Wer seelisch belastet ist, fühlt
Schmerzen besonders stark. Hilfreich sind dabei Entspannungs- und
Körpertechniken, die gleichzeitig Körper und Seele ansprechen wie zum
Beispiel Muskelentspannung nach Jacobson und Hatha-Yoga. Halten
Rückenschmerzen länger als sechs Wochen an, drohen sie, chronisch zu
werden. Nach der neuen nationalen Versorgungsleitlinie zum nichtspezifischen
Kreuzschmerz prüfen Ärzte neben körperlichen
Untersuchungen auch psychische und soziale Einflüsse.
Weit verbreitete Irrtümer zu Rückenschmerzen
„Noch immer halten sich beim Thema Rückengesundheit hartnäckig viele
Irrtümer. Dass sich Betroffene bei Rückenschmerzen hinlegen sollen und ein
Bandscheibenvorfall sofort operiert werden muss, sind nur zwei Beispiele
hierfür“, beschreibt Geyer. Sie empfiehlt Bewegung statt Schonen.
Außerdem sollten sich Versicherte vor einer Operation eine Zweitmeinung
einholen. Die BARMER unterstützt ihre Versicherten dabei mit einem
bundesweiten Netz von Rückenspezialisten.
Expertentelefon zu Rückenschmerz
Gemeinsam mit der BARMER bieten wir unseren Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, während unserer Telefonaktionen mit Fachleuten zu sprechen. Am kommenden Donnerstag, den 15.Juni, erreichen Sie: Dr. Anton Sprung unter der Hotline: 089 48059 584.
In der Zeit von 17 bis 19 Uhr können Sie alle Fragen zum Thema „Rückenschmerz“ stellen.
Weitere Infos
Zweitmeinung Rücken: www.barmer.de/s000742
Gesundheitstipps für den Rücken: www.barmer.de/s000714
Rückenschonende Sportarten: www.barmer.de/s000228
Quelle und Fotos: BARMER