Westsachsen/Zwickau.- „Ich habe schon viele
Gerichtsprozesse miterlebt. In ganz Deutschland. Aber so etwas wie hier
gibt es nirgendwo sonst!“. Gudrun Rödel (Foto), die extra zum Prozess
„Westsächsische Zeitung gegen Rechtsanwalt Schübel“ aus Bayern angereist
war, durfte nicht im Saal Platz nehmen. Sie gehörte nicht zum
RechercheTeam und musste deshalb trotz öffentlicher Verhandlung draußen
bleiben. Gudrun Rödel ist bundesweit unter anderem durch die beiden
Fälle Gustl Mollath und Peggy Knobloch bekannt, bei denen sie aktiv an der Wahrheitsfindung mitwirkte. Sie machte
ihrem Ärger gegenüber der vorsitzenden Richterin Birgit Nagel deutlich
Luft und versprach auch gleich, diesen Skandal weiter nach außen zu
tragen.
Rechtsanwalt Reinhard Schübel versuchte indessen klären zu
lassen, wer alles zum RechercheTeam gehört, um bei Bedarf die
Zwangsvollstreckung gegen die einzelnen Beteiligten betreiben zu können.
Wohl für den Fall, dass die Westsächsische Zeitung weiter über ihn
berichtet. Aufgrund des großen Andrangs vor dem Verhandlungsraum und der
künstlich hergestellten Enge durch die Gerichtsdirektorin Eva-Maria Ast,
die mehrere Stühle entfernen ließ, wurde die Öffentlichkeit
ausgeschlossen. Auch etliche Mitglieder des RechercheTeams durften der
Verhandlung nicht beiwohnen, obwohl sie als Partei geladen waren.
In
der Verhandlung selbst ging es hauptsächlich darum, dass Schübel seine
Doktorarbeit zum Nachweis seines verwendeten Titels vorlegt. Der
Richterin gegenüber verweigerte er dies ohne Begründung. Auf Nachfrage
eines unserer Journalisten antwortete er. „Das geht Sie einen feuchten
Dreck an!“. Bis zur Urteilsverkündung am 14. August darf die
Westsächsische Zeitung nicht weiter verbreiten, dass Rechtsanwalt Reinhard Schübel Titelmissbrauch betreibe.