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20 September 2021

Manipulierte Wahlsimulation: „Alles lief wie am Schnürchen“

Westsachsen/Zwickau.- „Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben!“. Dieses Zitat wird dem einstigen SED- und DDR-Führer Walter Ulbricht zugeschrieben und verdeutlicht sehr anschaulich den Wunsch linker Demagogen nach totaler Kontrolle mit pseudo-demokratischem Anstrich. Das heutige linke Milieu hält offenkundig ebenso an Ulbrichts Devise fest, wie die Leitung der heutigen Scheffelberg-Schule (ehemals Walter-Ulbricht-Schule), in der vergangene Woche eine sogenannte U18-Wahl stattfand. Auf Vorschlag der Lehrerschaft nahmen auch neun- bis elfjährige Schulkinder teil, um „ihren“ politischen Willen zum Ausdruck bringen zu dürfen.
Wenn es das Ziel war, den Kindern die Funktionsweise des hiesigen Parteienkartells zu vermitteln, so könnte dies durchaus geglückt sein. Wenn auch auf andere Weise, als von den Organisatoren erwünscht. Hierzu einige Fakten, die von Schulleiterin Claudia Rätz, die die sogenannte „Wahl“ abschließend als für die Kinder „echt cool“ bezeichnete, verschwiegen wurden:
1. Diese „Wahl“ beschränkte sich einzig auf die im Bundestag vertretenen Parteien, andere Mitbewerber wurden von vornherein mit der nicht näher begründeten Erklärung aussortiert, dies würde die Kinder überbeanspruchen.
2. Die „politische Meinungsfindung“ der Kinder wurde vorher im Frontalunterricht spielerisch diskutiert (was immer das heißen mag). Die zu diskutierenden Themenbereiche hat die Lehrerschaft festgelegt, ebenso die dazu passenden Passagen aus den jeweiligen Wahlprogrammen.
3. Externe Wahlbeobachter waren zur Stimmabgabe nicht zugelassen. Dies wurde von der Schulleitung um Claudia Rätz mit den „Corona-Maßnahmen“ begründet.
4. Medienvertretern der Westsächsischen Zeitung wurde unter fadenscheinigen Gründen der Zutritt verweigert. Vertreter staatsnaher Medien hat man hingegen ausdrücklich, auch mit Unterstützung der Zwickauer Stadtverwaltung, zur Berichterstattung vor Ort eingeladen.
5. Das vorläufige Wahlergebnis wurde von der Scheffelberg-Schule an das soziokulturelle Zentrum „Alter Gasometer“ zur Bearbeitung weitergereicht.
Die Akteure hier haben bereits Erfahrung im Zusammenhang mit mutmaßlich manipulierten Wahlen. Schon beim Ablauf der beiden vergangenen Wahlen zum sogenannten „Zwickauer Jugendbeirat“ kam es zu einer ganzen Reihe von Pannen und Mißverständnissen, die bis heute nicht aufgeklärt wurden. Bereits Stalin stellte seinerzeit für sich fest, dass es bei einer Wahl mehr um die Leute gehe, die die Stimmen zählten, als um die, die wählten.
„Es lief alles wunderbar und wie am Schnürchen“, freute sich deshalb auch Schulleiterin Claudia Rätz nach dem Ende ihrer Wahlsimulation. Sollte sie es tatsächlich ehrlich meinen mit ihrem behaupteten Anliegen, die Kinderwahl so authentisch wie möglich durchgeführt zu haben, müsste sie auch einräumen, dass diese aus obengenannten Gründen (vor allem 2. und 3.) für ungültig erklärt werden müsste.
Besonders neu ist die Idee einer solchen Schülerwahl entgegen den Behauptungen der Ausrichter allerdings nicht. Derartiges fand in Sachsen bereits vor über zehn Jahren statt. Aufgrund der Blamage, dass bei einer solchen Schülerwahl im erzgebirgischen Städtchen Lösnitz einst die NPD die absolute Mehrheit erringen konnte (gefolgt von der Linkspartei auf Platz 2), verzichtete man jedoch jahrelang auf eine Neuauflage solcher Inszenierungen. Diesmal dürfte es wenig überraschen, wenn das Ergebnis eher den Vorstellungen der Organisatoren entspricht, was, realistisch betrachtet, schon aufgrund des Mitgestaltungsraumes der Zählenden zu erwarten ist.

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