Seiten

28 November 2020

Erweiterungsbau: Neue Möglichkeiten für den Modelleisenbahnbau

Wenige Monate nach dem erfolgten Führungswechsel im Rahmen einer Nachfolgeregelung freuen sich die neuen und ehemaligen Inhaber der Firma KRES Elektronik Service GmbH über einen weiteren Schritt in eine erfolgreiche Zukunft.

V.l.n.r. die 3 neuen Inhaber: Standortleiter Karsten Becker, die Geschäftsführer Sebastian und Christian Fischer, sowie die noch als Berater tätigen, ehemaligen Inhaber Matthias Rasch und Uwe Köstel

Westsachsen/Werdau.- Am 23. November erfolgte der Baubeginn für einen Erweiterungsneubau am Standort im Gewerbegebiet Werdau Süd in Fraureuth. Mit dem 1000 m² großen Gebäude sollen insbesondere die Kapazitäten für den Werkzeugbau und den Kunststoff-Spritzguss sowie die Montage von Modellbahnprodukten deutlich gesteigert werden. Neben dem Dienstleistungsangebot für Kunden aus zahlreichen Branchen soll dies in erster Linie die Fertigungsmöglichkeiten der bei den Modelleisenbahnern sehr beliebten Marken KRESModelle, Gützold und fischer-modell deutlich verbessern. Gleichzeitig entstehen dadurch im bereits vorhandenen Gebäude die dringend benötigten Möglichkeiten zur Erweiterung und Modernisierung der Elektronik-Produktion, dem noch immer bedeutendsten Geschäftsfeld der Firma KRES. Auch hier werden neben dem Eigenbedarf umfangreiche Fertigungs- Dienstleistungen auf hohem technologischem Niveau für Kunden aus den unterschiedlichsten Industriezweigen erbracht.

Quelle und Foto: Stadtverwaltung Werdau

27 November 2020

Lumpenhund-Autorin wieder vor Gericht: Es wird immer peinlicher

Westsachsen/Zwickau.- Ein beeindruckendes Lehrstück, wie man eine Gerichtsverhandlung gestaltet, deren Ergebnis offensichtlich von vornherein feststeht, lieferte am Donnerstag Richter Rupert Geußer (Foto) am Zwickauer Landgericht. Er war eingeteilt, die sogenannte „Lumpenhundverhandlung“ durchzuführen, die ihm die Zwickauer Staatsanwaltschaft eingebrockt hatte. Sonderlich erfreut dürfte er darüber nicht gewesen sein. Ging es doch im Laufe der Verhandlung hauptsächlich darum, wie seine Amtskollegen seit 2012 immer wieder gegen geltendes Recht verstoßen. Konsequenzen hatten sie bisher nicht zu befürchten. Das könnte sich bald ändern.
Der Angeklagten wurde vorgeworfen, einen Kollegen Geußers, Richter Adolf Lindenberger, dessen zweifelhafte Methoden bereits im ersten „Lumpenhund“-Buch ausgiebig thematisiert werden, beleidigt zu haben (WSZ berichtete). In erster Instanz war die Angeklagte bereits vom Vorwurf der Beleidigung freigesprochen worden. Ein Makel, der wohl nach Meinung der Zwickauer Staatsanwaltschaft schleunigst behoben werden musste.
Geußer selbst machte nicht lange einen Hehl daraus, zu welchem Ergebnis er gelangen wollte. Schon nach etwa 20 Minuten Verhandlungsdauer ließ er durchblicken, welchen Winkelzug er zur „Begründung“  konstruieren würde, um den Freispruch des Amtsgerichts ins Gegenteil zu verkehren. So bestünde schließlich ein Unterschied zwischen einer „rechtlichen“ und einer „formalen“ Beleidigung, womit er dem anklagenden Staatsanwalt Christian Ruderisch die passenden Stichworte frei Haus lieferte. Die anwesenden  Schöffen spielten, wie in den von Geußer geführten Verhandlungen durchaus üblich, nur eine untergeordnete Rolle. Der Schöffe zu seiner Linken, der während der Verhandlung ständig auf die Uhr schaute, nickte gegen Ende sogar für einige Minuten ein. Dies schien jedoch keinen der Juristen sonderlich zu stören.
Das Urteil brachte dann auch keine großen Überraschungen. Die Angeklagte sei selbstverständlich der Richterbeleidigung schuldig und der erstinstanzliche Freispruch wird somit aufgehoben. Dass die Angeklagte geäußert hatte, Richter Adolf Lindenberger sei nur im Falle des Begehens oder Duldens von Straftaten ein „Lumpenhund“, sei lediglich Wortspielerei. Dass der angeblich Beleidigte selbst gar keinen Strafantrag gestellt hatte, kam nur am Rande zur Sprache.
Äußerst interessant war auch der Ball, den Staatsanwalt Ruderisch seinem Kollegen hinter dem Richterpult während seines Plädoyers zuspielte. So besäßen Richter seiner Ansicht nach einen viel höheren Schutz vor sogenannten Beleidigungen als andere Bürger. Dieser Aussage folgte der so Umschmeichelte mit einem wohlwollenden Nicken. Als besonderes Zeichen der richterlichen Gnade machte er sodann von dem seltenen Instrument der „Verwarnung mit Strafvorbehalt“ Gebrauch. Die Angeklagte solle demnach künftig „ein wenig zurückfahren“, sonst hätte sie 20 Tagessätze á 13 Euro zu zahlen. Zusätzlich wurden ihr die Kosten des Verfahres aufgebürdet. Die Verurteilte kündigte an, diese Entscheidung nicht zu akzeptieren und Rechtsmittel einzulegen. Den Staatsanwalt bezeichnete sie samt seiner Kollegen wiederum als strafvereitelnde Lumpenhunde, weil sie die Ursache der Überklebungsaffäre noch immer nicht ermitteln wollen.
Fußnote: Ein Lumpenhund ist laut Duden ein niederträchtiger Mensch mit schlechtem Charakter.

Alles zum Thema Zwickauer Überklebungsaffäre: klick hier

Stadtratssitzung am Donnerstag: Klimaschutz-Aktivismus in der Kritik

Westsachsen/Zwickau.- Am Donnerstag fand die erste Zwickauer Stadtratssitzung unter Leitung der neu gewählten Oberbürgermeisterin Constance Arndt (Bürger für Zwickau) statt. Das mittlerweile alles beherrschende Thema „Corona“ und die damit begründeten Verbote und Zwangsmaßnahmen sollten auch diese Sitzung thematisch in weiten Teilen dominieren. Während der Maskenzwang gleich nach Beginn der Sitzung für die anwesenden Stadträte aufgehoben wurde, galt dieses Vorrecht nicht für die anwesenden Besucher, die auf der Zuschauertribüne, deren Kapazität aufgrund der geforderten Mindestabstände bereits stark eingeschränkt war, Platz genommen hatten. Nach den Anweisungen des ständig präsenten Ordnungsamtes hatten diese ihre Masken aufzubehalten.

Auch das Fragerecht der Stadträte wurde, wie unter anderem Stadtrat Jens Heinzig (SPD) monierte, erneut ein Opfer der Corona-Politik. Zwar durften die anwesenden Stadträte ihrem Fragerecht nachkommen, kamen allerdings nicht in den Genuss einer mündlichen Antwort. „Aufgrund der aktuellen Situation“, wie sich die neue Oberbürgermeisterin Constance Arndt ausdrückte, sollen die Fragen ausschließlich schriftlich beantwortet werden. Um den immer weiter ausufernden Sicherheits- und Abstandsverordnungen Rechnung tragen zu können, forderte Stadtrat Michael Luther (CDU) sogar den künftigen Umzug in einen deutlich größeren Saal. Zudem bedauerte er, unter den aktuellen Bedingungen keine adäquate Arbeitsfläche zur Verfügung zu haben und teilte den Anwesenden mit, dass dieses Problem im Bundestag weitaus bequemer gelöst würde.
Zunehmend Sorge bereiten den Zwickauer Stadträten offensichtlich auch die völlig ausufernden Kosten der „Vordringlichkeit des Klimaschutzes“ in der Muldestadt. Während vor vier Monaten noch eine knappe Mehrheit dafür stimmte, schob man diesmal der weiteren Finanzierung von dubiosen Gutachten und der Entwicklung angeblich neuer Strategien einen Riegel vor. Grünen-Stadtrat Lars Dörner war darüber ebenso wenig glücklich wie sein Partei-Kollege Martin Böttger. Dörner präsentierte ein Musterbeispiel grüner Logik, indem er argumentierte, es sei schließlich eine gute Sache, 50 Tausend Euro auszugeben, wenn man dafür eventuell mehr Fördergeld erhielte.
Stadtrat Wolfgang Elsel (AfD) bezeichnete den bisherigen „Klimaschutz-Aktivismus“ der Stadt Zwickau dagegen als Musterbeispiel an unsinniger Bürokratie und Geldverschwendung. Grund zur Freude dürfte der noch unter der Führung von Pia Findeiß (SPD) installierte Jugendbeirat der Stadt Zwickau haben, der bis gestern um die Weiterbewilligung seiner Mittel bangen musste. Kritiker dieser Institution werfen dem Jugendbeirat vor, lediglich als linksideologisch geprägter Stichwortgeber der Stadtspitze zu fungieren. Ein Vorwurf der angesichts der thematischen Schlagseite nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Zudem wird kritisiert, dass die Jugendlichen für ihre „ehrenamtliche politische Tätigkeit“ Geld in Form von Aufwandsentschädigungen bekommen. Zu denken gibt ebenfalls die Tatsache, dass die erste Wahl des Zwickauer Jugendbeirates trotz lautstarker Werbung auf kein nennenswertes Interesse bei der angestrebten Zielgruppe gestoßen war. Ein Problem, das Stadtrat René Hahn (Die Linke) mit dem umstritten Instrument der Online-Abstimmung beheben will. Wie dies nachvollziehbar und fälschungssicher gewährleistet werden sollte, konnte Hahn in diesem Zusammenhang nicht deutlich machen. Dennoch möchte die überwiegnde Mehrheit des Zwickauer Stadtrates weiter an ihrem Jugenbeirat festhalten.
Wo die nächste Sitzung des Zwickauer Stadtrates nun stattfindet und in welcher Weise dort die Corona bedingten Sicherheitsbestimmungen gewährleistet werden sollen, muss demnächst der Ältestenrat entscheiden. Dies gab Oberbürgermeisterin Constance Arndt am Ende der Sitzung bekannt, bevor sich der Stadtrat mit reichlich Applaus für ihren Debütauftritt bedankte.

Foto: TV Westsachsen


Bad Elster: Chursächsischer Adventskalender online

Westsachsen/Bad Elster.-
Auch wenn der Vorhang in der Kultur- und Festspielstadt vorerst verschlossen bleibt: Die Türchen des Chursächsischen Adventskalenders öffnen sich natürlich wieder online ab dem 1. Dezember. Die neuen 24 Türchen des beliebten Chursächsischen Adventskalenders sind dabei wieder königlich glänzend gefüllt: Hinter jeder Tür verstecken sich ab dem 1. Dezember kulturelle Überraschungen und Gewinne, verpackt in lustig-rätselhaften Adventsreimen rund um die Kultur- und Festspielstadt Bad Elster. Mit diesem heiteren Adventsspaß lässt die Chursächsische Veranstaltungsgesellschaft die knusprige Zeit vor Spannung knistern und öffnet somit auf dem Weg zum Fest der Liebe die Tür für spielerische Vorfreude - auf die Zeit nach Corona … www.chursaechsische.de

25 November 2020

Friedlicher Widerstand: Polizeieinsatz wie bei einem Terroranschlag

Westsachsen/Zwickau.- Am Montagabend versammelten sich zahlreiche Menschen auf dem Zwickauer Hauptmarkt. Sie demonstrierten unter dem Motto „Wenn Unrecht zur Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ friedlich gegen die aus ihrer Sicht völlig überzogenen Corona-Auflagen der Stadt Zwickau. Neuestes Beispiel sind die vor kurzem aufgehängten Maskenpflicht-Schilder, wonach das Betreten der Innenstadt ohne Corona-Maske unter Strafe gestellt wird (WSZ berichtete).
Es folgte ein Spaziergang unter Polizeischutz durch die Innenstadt, wobei die bewaffneten und maskierten Einsatzkräfte in Vollmontur ihre Hauptaufgabe darin sahen, mögliche Verstöße gegen die Maskenpflicht videografisch zu dokumentieren. Am Ende der Aktion trafen sich die Menschen wieder vor dem Rathaus, hielten einen Moment inne und gingen dann ihrer Wege.
Die Polizei spricht von rund 200 Teilnehmern, Beobachter haben mindestens 300 gezählt. Welchen Zweck die angefertigten Videoaufzeichungen erfüllen sollen, kann nur gemutmaßt werden. Möglicherweise ist das Ziel, der Stadtverwaltung und dem Landratsamt mit Hilfe von generierten Bußgeldern zusätzliche Einnahmen zu verschaffen.Vielleicht will man auch wissen, wer sich nicht systemkonform verhält, um bei nächster Gelegenheit bereits im Vorfeld zielgerichtet zugreifen zu können. Von Seiten der Polizei wollte man sich jedenfalls nicht dazu äußern, aus welchem Grund man friedliche Spaziergänger, unter denen sich auch zahlreiche Kinder und ältere Menschen befanden, wie mutmaßliche Terroristen behandelt.

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden

Digitaler Adventskalender mit Bildergeschichten für Familien

Westsachsen/Zwickau.- Da weihnachtliche Veranstaltungen und Gruppenführungen in diesem Jahr leider nicht mehr stattfinden können, haben sich die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum etwas Besonderes einfallen lassen: Einen digitalen Adventskalender mit Bildergeschichten für Familien! Ab dem 1. Dezember öffnet sich jeden Tag ein neues Türchen - abrufbar unter www.kunstsammlungen-zwickau.de.
Hinter jedem steckt eine spannende Hörgeschichte zu einem Museumsbild. Begleitet vom Stieglitz aus dem gleichnamigen Gemälde von Meno Mühlig laden die Geschichten Kinder, Eltern und Großeltern ein, die Museumsbilder einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Erzählt werden die Geschichten von der Museumspädagogin Fabia Günther-Sperber.
Neben Erläuterungen zu Bild und Künstler und der Suche nach versteckten Bilddetails bieten die Hörgeschichten oft überraschende Verbindungen zur Vorweihnachtszeit. Wer hätte beispielsweise gedacht, dass ein Stillleben von Max Pechstein Impulsgeber für ein leckeres Bratapfelrezept sein könnte oder das Bild „Jüngling mit Karten“ dazu anregt, wieder einmal einen Spieleabend zu veranstalten? Zudem sorgen das fröhliche Gezwitscher des Stieglitzes, zahlreiche Ausmalbilder und Rätsel mit Gewinnspielen bis zum Heiligabend für Unterhaltung und machen neugierig auf den hoffentlich bald wieder möglichen Museumsbesuch.
Der neu entstandene Adventskalender bereichert das bereits bestehende digitale Angebot der Kunstsammlungen. Dieses war während der Schließung im Frühjahr entstanden, u. a. mit einem virtuellen 360°-Grad-Rundgang, Malvorlagen, einem Memory-Spiel und der App MuseumStars, mit der die Challenge „Entdeckt die Schätze der Zwickauer Kunstsammlungen!“ gespielt werden kann.

Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

24 November 2020

Fehlendes Unrechtsbewusstsein: Strafen nur für den einfachen Bürger?

Westsachsen/Zwckau.- Die Maskenpflicht in der Zwickauer Innenstadt wird zum Politikum. Der parteilose Stadtrat Sven Georgi stellt zur Stadtratssitzung am Donnerstag an die Oberbürgermeisterin die Frage, welche Behörde dies veranlasst hat und warum die ausführenden Kräfte vom Ordnungsamt beim Aufhängen der Schilder selbst keine Masken trugen (siehe Foto).
Einmal mehr scheinen sich die Ordnungshüter ihrer Vorbildfunktion nicht bewusst zu sein. Auch das Unrechtsbewusstsein der Politiker hält sich bei diesem Thema stark in Grenzen. Während sie bei so manchen Empfängen masken- und abstandslos feiern, zocken sie über ihre Erfüllungsgehilfen beim Ordnungsamt die Eltern von Kinder ab, die sich angeblich beim Spielen im Sandkasten zu nahe gekommen sind (WSZ berichtete). Auf Presseanfragen reagiert man entweder gar nicht oder mit billigen Ausreden. So wie heute Stadtsprecher Mathias Merz. Seiner Meinung nach sei die Pflicht, in Fußgängerzonen eine Mund-Nasenbedeckung zu tragen, in § 3 der Sächsischen Corona-Schutzverordnung geregelt. Es handele sich also nicht um eine Maskenpflicht, die von der Stadt oder der Oberbürgermeisterin „verordnet“ worden sei. Dem steht allerdings entgegen, dass auf den Schildern eben „Maskenpflicht“ steht und nicht Verordnung oder Empfehlung oder Hinweis. Außerdem prangt das Logo der Stadt Zwickau darauf, was die Sache noch klarer erscheinen lässt, wer von den eingetriebenen Bußgeldern profitiert.
Die Stadtratssitzung wird am Donnerstag Nachmittag im Lokalfernsehen live übertragen.

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden


Wegen großer Nachfrage: Wintermarkt mit Sachsenmarkthändlern

Westsachsen/Werdau.- Am Donnerstag, den 10. 12. 2020 führt die Stadtverwaltung Werdau zusätzlich einen Wintermarkt mit den Sachsenmarkthändlern durch. Die Einwohner aus Werdau und Umgebung dürfen sich also noch einmal im Dezember im Herzen der Pleißestadt auf das Markttreiben freuen, bis es im März 2021 mit den Sachsenmärkten wieder richtig losgehen kann.
Als Resümee für die Sachsenmärkte in diesem außergewöhnlich aufregenden Jahr 2020, bedingt durch die lange Corona-Pandemiezeit und den Anordnungen von Hygieneauflagen, konnte die Stadt Werdau dennoch einen positiven Trend verzeichnen: „Wir konnten in diesem Jahr neue Händler gewinnen“, freut sich Oberbürgermeister Sören Kristensen. „Die Händler wünschen sich viel Kundschaft und wir uns alle ein reges, lebendiges Markttreiben in einem hoffentlich besseren Marktjahr 2021.“
Die Stadtverwaltung würde sich auch für das Jahr 2021 sehr über neue Händler auf dem Markt freuen, um das Sortiment zu erweitern. Interessierte Händler, welche am Sachsenmarkt ihre Waren anbieten möchten, können ihre Bewerbungen an die Stadtverwaltung Werdau, Fachdienste Märkte, Markt 10-18 in 08412 Werdau senden.

Quelle und Foto: Stadtverwaltung Werdau

Hoffnungsschimmer: Große Resonanz auf Werdauer Adventszauber

Westsachsen/Werdau.- Die Advents- und Weihnachtszeit steht unmittelbar bevor. Die sonst üblichen, traditionellen Märkte sind jedoch aufgrund der aktuellen Lage nahezu überall abgesagt. Mit der Idee, diese Weihnachtsmarktangebote in die stationären Einzelhandelsgeschäfte hinein zu holen, treffen der Gewerbeverbund Werdau und die Stadtverwaltung offenbar genau den Nerv der Zeit.
Mittlerweile haben 16 Geschäfte eine „Patenschaft“ für Angebote wie erzgebirgische Volkskunst, Lebenssaft der Wasserwacht, Töpfereiprodukte der Region oder Kekse der Feuerwehr übernommen und bieten die entsprechenden Waren an. Am Vormittag des 12. und 19. Dezember wird der Weihnachtsmann in der Innenstadt zu finden sein. Sein Geschenkesack wird, wie im Vorjahr, von den Kauflandfilialen in Werdau und Steinpleis schokoladenfrei gefüllt. Auch das Werdauer Weihnachtsrätsel der Stadtverwaltung erlebt eine Neuauflage. „Zudem freuen wir uns sehr, dass am Abend des 3. Advent wieder das Friedenslicht aus Bethlehem am Adventskranz auf dem Markt verteilt werden wird“, erklärt Oberbürgermeister Sören Kristensen, der das Engagement rund um den „alternativen Weihnachtsmarkt“ sehr zu schätzen weiß.
Und so scheint es nicht nur dem Stadtoberhaupt zu gehen. Allein der Facebook-Beitrag auf Werdau.de mit der offiziellen Presseinformation erreichte binnen einer Woche zirka 20.500 Zugriffe, wurde 127 Mal geteilt und 36 Mal durchweg positiv kommentiert. „Normalerweise liegen wir bei 1.000 – 3.000 erreichte Personen pro Beitrag, nur in Einzelfällen mehr. Der Beitrag zum Werdauer Adventszauber ist hingegen völlig durch die Decke gegangen“, freut sich Sören Kristensen. Eine ähnliche Wahrnehmung gibt es in der lokalen und regionalen Presse: Egal ob Radiosender, Freie Presse, BLICK oder WochenEndSpiegel – die Initiative aus Werdau fällt überall auf fruchtbaren Boden und dürfte somit für einen berechtigten Funken Hoffnung in der gesamten Innenstadt sorgen. In den ersten Geschäften und Schaufenstern ist der alternative Weihnachtsmarkt Werdaus jedenfalls schon angekommen. Wie hier im Bekleidungsgeschäft „Markt 52“ (Foto) mit Pyramiden und Schwibbogen, übernehmen viele Werdauer Geschäfte in diesem Jahr die Patenschaft für klassische Weihnachtsmarktprodukte.

Quelle und Foto: Stadtverwaltung Werdau

20 November 2020

Amtseinführung in der Neuen Welt: Eliten bleiben lieber unter sich

Westsachsen/Zwickau.- Am Dienstag, dem Tag vor dem Buß- und Bettag, wurde Zwickaus neue Oberbürgermeisterin Constance Arndt vereidigt. Die Zeremonie fand weitesgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Mit der Begründung von Schutzbestimmungen zur derzeitigen Seuchenbekämpfung hatte lediglich eine kleine, handverlesene Schar die Möglichkeit erhalten, der Vereidigung beizuwohnen. Ein Zwickauer Bürger, der sich vergeblich auf die Warteliste für die Veranstaltung hatte setzen lassen, äußerte am Dienstagabend seinen Unmut: „Die wollen hier offensichtlich ganz unter ihresgleichen bleiben, mit Ausnahme von ein paar Claqueuren vielleicht“.
In der Tat spricht die Auswahl der Gäste eher nicht für einen Politikwechsel hin zum Positiven, den sich viele Zwickauer nach wie vor von ihrem neuen Stadtoberhaupt erhoffen. Neben Alt-OB Rainer Eichhorn (CDU) und Arndts Kontrahentin bei der OB-Wahl, der Baubürgermeisterin Kathrin Köhler (CDU), war auch Amtsvorgängerin Pia Findeiß (SPD) gleich mit ihrer ganzen Familie zum Sektempfang angereist. Außer den Landtagsabgeordneten von AfD und CDU hatten sich noch etliche weitere regionale Polit-Akteure dem kleinen Kreis angeschlossen. „Wie eine große Familie“, kommentierten einige Beobachter, die das Geschehen von außen betrachteten.

Für Unverständnis sorgte bei einigen Passanten auch die Tatsache, dass man das Parkverbot an der Leipziger Straße für die Veranstaltung trotz des leer stehenden Parkplatzes kurzerhand aufgehoben hatte, um der Prominenz einige Meter Weg zu ersparen. Auch die neue Oberbürgermeisterin machte hiervon beim Parken ihres neuen Dienstwagens Gebrauch (Foto). Die Inanspruchnahme von Sonderrechten scheint Constance Arndt offenbar wesentlich leichter zu fallen als die Beantwortung von Presseanfragen (WSZ berichtete).

 Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden

Nach Weihnachtsmarkt-Absage: Ein Trostpflaster für die Innenstadt

Westsachsen/Zwickau.- Nach der Absage des Weihnachtsmarktes in diesem Jahr entwickelten das Büro für Wirtschaftsförderung und das für die Stadtbeleuchtung zuständige Tiefbauamt kurzfristig ein Konzept für eine weihnachtliche Beleuchtung des Hauptmarktes. Diese ergänzen die Ideen der Kultour Z., das Ambiente des zentralsten Platzes der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt auch in Corona-Zeiten doch etwas „heimelig“ zu gestalten und ihm eine weihnachtliche Atmosphäre zu geben.
Neun zusätzliche Schwanenmotive für die historischen Laternen wurden aus Mitteln des Büros für Wirtschaftsförderung bestellt. Die Beleuchtungen mit dem Wappentier der Stadt sollen an den Laternen auf dem West- und Mittelspiegel des Hauptmarktes von der Stadtbeleuchtung installiert werden. Darüber hinaus wird noch für dieses Jahr die Beschaffung weiterer Leuchtschmuckstücke für den Ostspiegel geprüft.

Wenn in den kommenden Jahren der Weihnachtsmarkt wieder auf dem Hauptmarkt stattfindet, werden diese Laternenmotive dann in anderen Bereichen der Innenstadt platziert. Von 2017 bis 2019 wurden in der Zwickauer Innenstadt jedes Jahr weitere Bereiche mit einer eigens für Zwickau angefertigten Weihnachtsbeleuchtung mit Wellenmotiv ausgestattet. Die Finanzierung erfolgte überwiegend über den Verfügungsfonds Innenstadt ZENTRUM.LEBEN. Seit 2019 sind damit alle Areale des Fördergebiets in der Weihnachtszeit mit der neuen Beleuchtung geschmückt.
Mehr Licht gibt es seit einigen Monaten auch auf dem Domhof. Dies kommt jetzt in der aktuellen dunklen Jahreszeit besonders zum Tragen und ergänzt die erneuerte Weihnachtsbeleuchtung der anderen Innenstadt-Bereiche. Der Dom St. Marien ist seit dem Frühjahr dieses Jahres durch 20 moderne LED-Strahler beleuchtet, die um das Gebäude herum installiert wurden. Genutzt wurden dazu die bereits vorhandenen historischen Straßenlaternen, auf welchen die zusätzlichen Strahler montiert wurden.
Das Büro für Wirtschaftsförderung hat das Vorhaben als Projektleitung betreut. Die Mittel hierzu wurden aus dem Bürgerhaushalt 2019 bereitgestellt und bewilligt. In enger Abstimmung mit der Ev.-Luth. Nicolai-Kirchgemeinde und den Stadtbeleuchtern wurde geplant, beschafft und installiert. Mit dem Vorhaben wird vor allem dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis vieler Bürger Rechnung getragen. Der Domhof verfügt nun über eine umfassende, angenehme Beleuchtung. Mit dieser Maßnahme konnten insbesondere die dunklen Nischen auf der nördlichen Seite des Doms vollständig beseitigt werden. Mit der „Erhellung“ des gesamten Areals um den Dom herum wurde dieser bei Einheimischen beliebte und touristisch bedeutsame Ort nachhaltig aufgewertet.
Auch Weihnachtsbäumchen versprechen weihnachtliches (Einkaufs-)Flair. Das Büro für Wirtschaftsförderung hatte den Innenstadt-Händlern angeboten, Weihnachtsbäume zur stimmungsvollen Dekoration der Straßen zu bestellen. Die Händler des Georgenkarrees sowie der Hauptstraße haben das Angebot wie in den Vorjahren gern angenommen. In diesen Tagen werden daher rund 70 Weihnachtsbäumchen angeliefert. In Eigeninitiative übernehmen Händler und Anlieger die ordnungsgemäße Befestigung an den historischen Laternen und das Schmücken.
Anfang Januar 2021 werden die Bäumchen vom Garten- und Friedhofsamt der Stadt Zwickau für eine fachgerechte Entsorgung abgeholt.
Mitmachofferten für Kinder gibt’s ebenfalls, wenngleich diese selbstverständlich den Corona-Bedingungen angepasst werden. So ist wieder eine Nikolausstiefel-Aktion geplant. Vor dem Rathaus zieren weihnachtliche Bastelarbeiten von Mädchen und Jungen kommunaler und freier Kitas die vor dem Rathaus – diesmal auch auf der Terrasse vor dem Café – aufgestellten 26 Bäumchen. Das Schmücken wird natürlich anders ablaufen, da die Kinder nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren sollen. Einige Erzieherinnen bzw. Leiterinnen werden die Dekoration mit den Bastelwerken ihrer Kinder selbst übernehmen. Manche Kids werden ihren Schmuck anhängen, wenn sie mit ihren Eltern spazieren gehen.

Quelle und Foto (aus 2019): Stadtverwaltung Zwickau

19 November 2020

Internierung im Heim: Tochter schreibt Protestbrief ans Gesundheitsamt

Westsachsen/Zwickau/Schönfels.- Die Corona-Maßnahmen und ihre Folgen. Praktisch täglich treiben die Regierenden eine neue Sau durchs Dorf. Heute geht es mal wieder um die Einschränkungen im Pflegeheim. Wegen der Corona-Verordnung ist es den Angehörigen untersagt, in die Nähe ihrer Liebsten zu kommen. Vereinsamung und das Gefühl, unter Haftbedingungen schlimmer als in der JVA zu leben, lassen jeden Lebensmut schwinden.
Die Tochter einer Betroffenen hat jetzt einen offenen Brief an das Gesundheitsamt geschrieben. Am Sonntag gab sie mit einem Freund ein kleines Konzert für die Inhaftierte vor dem Pflegeheim. Hier der Wortlaut des Briefes: „Sehr geehrte Damen und Herren, meine 89 jährige Mutter lebt seit wenigen Jahren in einem Seniorenheim am Rand Zwickaus.
Das Heim wird gut geführt und wir sind eigentlich sehr zufrieden, dass meine Mutter gerade hier ist.
Jedoch: Nach insgesamt mehr als 6 Monaten verordneter Isolation hinter geschlossener Haustür muss sie nun seit dem 31. Oktober sogar hinter ihrer Zimmertür bleiben, weil es im Heim – nicht in ihrer Etage – Coronafälle oder einen Fall gab. Genaue Auskunft erhielt ich darüber nicht.
Was tun Sie den alten Menschen nur an? Nur von morgens bis abends die Wände anschauen über so viele Wochen schon, wir dürfen nicht zusammenkommen und sie hat keine Abwechslung, Anregung oder Freude. Sie darf nicht einmal den Gang betreten und ins Freie darf sie auch nicht. Wenn sie das Zimmer verlassen möchte, wird sie zurückgeschickt. Ihre Lieben dürfen sie nicht besuchen.
Das ist kein Leben für einen Menschen! Die Heimbewohner haben sich nichts zuschulden kommen lassen. Meine Mutter ist nicht positiv getestet worden, wie meines Wissens fast alle Bewohner des Heimes auch. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, warum sie alle schon wieder eingesperrt werden. Sollte es nicht genügen, Infizierte zu isolieren und den Gesunden möglichst viel Lebensqualität zu geben? Das würde auch ihre Abwehrkräfte stärken. Die alten Menschen haben nicht mehr viel Zeit! Und sie haben eine solche Behandlung auch nicht verdient nach einem arbeitsreichen Leben.
1. Sie sollte sich zu einer bestimmten Zeit doch frei im Haus und mit Begleitung, die auf sie aufpaßt, im Gelände bewegen dürfen. Mit welcher Begründung hält man sie für infektiös?
2. Auch sehe ich keinen Grund, warum sie nicht - kontaktfrei natürlich - uns zuhause besuchen kann und im Auto mit mir fahren darf. Sie ist ja nicht infiziert und keine Gefahr.
3. Wie lange wollen Sie das Besuchsverbot aufrechterhalten? Bis der Virus verschwunden ist? Oder bis alle Bewohner gestorben sind? Niemand will in so einem Haus wohnen.
Den Virus werden wir in unserer Gesellschaft weiter haben. Wollen Sie ständig und immer wieder alte Menschen wegsperren, sobald eine Infektion auftritt? Fragen Sie sie, sie würden lieber sterben!“
Inzwischen ist die Isolation etwas gelockert worden. Man darf für eine halbe Stunde nachmittags in das Heim zu solchen Bewohnern, die nachweislich nicht infiziert sind. Mutter und Tochter haben jedoch begründete Angst vor zu erwartenden neuen Verschärfungen, die die wenigen Besuchsmöglichkeiten wieder beenden könnten. Beide wünschen sich sehr, dass sie zusammenkommen dürfen und keine Angst mehr vor Isolation, Trennung und Vereinsamung haben müssen. Die Beschneidung der Freiheit von alten Menschen nimmt ihnen jede Lebensqualität, sie macht Angst und bringt ein Gefühl der Hilflosigkeit, Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Wer möchte so leben? Den Angehörigen ist auch klar, dass das Pflegeheim seine Bewohner und sein Personal vor Krankheit schützen möchte. Aber Kinder von ihren alten Eltern fernzuhalten ist nicht der richtige Weg.
Zu dem kleinen Konzert, dass Christiane Dreißig gemeinsam mit ihrem Freund Werner Franke vor dem Fenster ihrer Mutter gab, haben sich spontan einige Spaziergänger hinzu gesellt. Die Maßnahmen des Pflegeheimes gegen die eigenen Bewohner stießen auf allgemeines Unverständnis.

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden

17 November 2020

Mandantenverrat und Prozessbetrug: Die Spur führt nach Zwickau

Westsachsen/Zwickau/Werdau/Rheinland-Pfalz/Rockenhausen.- Neun Uhr morgens vor dem Amtsgericht Rockenhausen: Eine kleine Gruppe interessierte Prozessbeobachter wartet gespannt auf die Öffnung des Gerichtssaals. Angeklagt ist ein Rechtsanwalt aus Rheinland-Pfalz, der eine Werdauerin kurz vor einer Verhandlung am Zwickauer Landgericht im Stich gelassen hatte. Die Klage lautet auf Rückzahlung unrechtmäßig erhaltenen Honorars und Schadenersatz in Höhe von mehreren Tausend Euro. Zwar geht es hier zunächst um zivilrechtliche Ansprüche, die durch die Fehler des Advokaten verursacht wurden, doch sein Verhalten hat durchaus auch strafrechtlich relevanten Charakter. Deshalb bestand die Klägerin aus Werdau darauf, dass eine entsprechende Strafanzeige und Strafantrag wegen Mandantenverrat und Prozessbetrug gegen den Rechtsanwalt ins Protokoll aufgenommen wird.
Vor Prozessbeginn wies ein anwesender Detektiv darauf hin, dass es nach dem 2. Weltkrieg das erste Mal sei, dass eine Verhandlung nicht am Ort der Schädigung stattfindet. So etwas habe es bisher nur einmal gegeben, nämlich bei den Nürnberger Prozessen gegen Kriegsverbrecher. Damals wollte man den Opfern ersparen, wieder nach Auschwitz fahren zu müssen. Da der Fall auch Bezug zum Landgericht Zwickau hat, wird eine zu erwartende Berufungsverhandlung vermutlich dort stattfinden.

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden

Zum dritten Mal: Kita „Schöne Aussicht“ erhält Zertifikat der IHK

Westsachsen/Werdau.- Fünf Monate ist es nun her, als zahlreiche Schmetterlinge den Garten der Werdauer Kindertagesstätte „Schöne Aussicht“ eroberten. Es war der Höhepunkt des Projektes „Von der Raupe zum Distelfalter“, das vom Kita-Team und den Kindern über einen Zeitraum von drei Wochen durchgeführt wurde.
In allen vier Gruppen wurden Aufzuchtsbehälter mit kleinen Raupen aufgestellt und täglich das Wachsen und Verändern beobachtet. Mit Lupen und scharfen Augen entging den Kids rein gar nichts: täglich wurden die Fortschritte im Wachstum fotografiert und kreativ festgehalten. „Dabei waren die Kinder auffällig ruhig und besonnen, denn keiner wollte die Raupen bis zur Verpuppung stören“, berichtet Einrichtungsleiterin Anja Püschel. Nach ca. einer Woche hingen helle Kokons am Fließ im Deckel der Behälter und der vorsichtige Wohnungswechsel in die Schmetterlingsvolieren stand bevor. Dieser wurde trotz zitternder Hände problemlos gemeistert. Nun hieß es warten und beobachten, wann sich die Kokons verfärben und die Metamorphose beginnt.
Mitte Juni wurden dann alle kleinen und großen Forscher von flattrigen Gesellen in den Volieren überrascht - fast alle Falter waren geschlüpft, was für großen Jubel in den Gruppenzimmern führte. Kurz darauf herrschte eifriges Treiben, denn die neugeborenen Distelfalter brauchten Futter. Aufgeschnittene Orangen, Bananen und Zuckerlösung auf Blütenranken wurden den Faltern in ihre Wohnungen gestellt. Nun bot sich ein weiteres Schauspiel, wenn die Falter ihren Saugrüssel ausrollten und sich genüsslich an den Säften stärkten. Ein Projekt, das nicht nur bei den Kleinen für Begeisterung sorgte.
Aufgrund der konzeptionellen und pädagogischen Arbeit wurde die Kindertagesstätte „Schöne Aussicht“ nunmehr zum dritten Mal als „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichnet. Die Kinder erhielten von der Industrie- und Handelskammer Medaillen für ihren Wissensdrang, die Einrichtung das neue Zertifikat. Und auch für die Zukunft sind bereits neue Experimente geplant. Konkret werden sich die Kinder mit Tees, deren Zutaten, Geschmack und Wirkung beschäftigen.
Mit dem Prädikat „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichnet werden Kindertagesstätten, die ein besonders vielfältiges und kontinuierliches Angebot für Kinder haben, um sich mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu beschäftigen – Inhalte, die auch später im Schul- und Arbeitsleben für den Standort Sachsen von großer Bedeutung sind. Damit soll ein wichtiger Beitrag für die frühkindliche Bildung in Deutschland geleistet werden. Um das zu ermöglichen, drückt auch das Team der „Schönen Aussicht“ regelmäßig die Schulbank.

 Quelle und Foto: Stadtverwaltung Werdau

Bei Abriss einer Industriebrache: alte Brunnenanlage gefunden

Westsachsen/Werdau.- Bei den Rückbauarbeiten eines ehemaligen Fabrikkomplexes in der Werdauer Richardstraße hat die beauftragte Firma einen interessanten Fund gemacht: Einen verschütteten Brunnen.
Um genau zu sein handelt es sich um einen gebohrten Tiefbrunnen mit einem Durchmesser von 300mm. Die Stadtverwaltung beauftragte umgehend eine Spezialfirma aus Hof, die ihn in den vergangenen Tagen Stück für Stück die alte Saugleitung freilegte, aushob und sicherte. Erste Messungen und Kamerabefahrungen nährten den Verdacht, der Brunnen könne 40 bis 60 Meter tief sein.
Tatsächlich wurde schlussendlich eine Tiefe von stattlichen 71 Metern festgestellt. Der Brunnen wurde neu verrohrt und steht künftig dem Bauhof zur Nutzung bei der Grünanlagenbewässerung zur Verfügung. Das geborgene Bauwerk stammt aus dem VEB Pumpenfabrik Oschersleben.

Quelle und Foto: Stadtverwaltung Werdau

16 November 2020

Neuer Pressesprecher: „Ren Semel“ beantwortet Fragen an die OBin

Westsachsen/Zwickau.- Seit einigen Tagen ist es streng verboten, die Fußgängerzone ohne Corona-Maske zu betreten. Bei Zuwiderhandlung kassiert das Ordnungsamt der Stadt Zwickau 60 Euro vom ungehorsamen Bürger ab.
Wir wollten von der neuen Oberbürgermeisterin Consance Arndt wissen, warum sie diese unsinnige Verordnung der Sächsischen Staatsregierung umsetzt. Folgende Stellungnahme erreichte uns auf Umwegen. „Ren Semel“ schreibt bei Facebook: „Die Fragen muss die OB nicht beantworten. Schauen sie Mal in die Corona Schutz Verordnung. Da steht alles drin 😉. Die Bußgelder verhängt das Landratsamt und nicht die Stadt.“ Interessant ist diese Aussage allerdings vor dem Hintergrund, dass nicht das Landratsamt, sondern die Stadt Zwickau mit ihrem Logo auf den Verbotsplakaten signiert. Wer kassiert also die Bürger ab? Ach ja, unter dem Kommentar von „Ren Semel“ hat Frau Arndt einen „gefällt mir - Daumen“ gesetzt. Bedeutet das also, „Ren Semel“ ist ab jetzt der neue Pressesprecher der Oberbürgermeistern?
Auf die offizielle Anfrage der Westsächsichen Zeitung reagierte das neue Stadtoberhaupt bisher nicht. Ihre Vorgängerin war wenigstens in diesem Punkt vorbildlich. Sie beantwortete die Fragen der Presse immer sehr zeitnah. Bei wichtigen Anliegen auch am Wochenende und aus dem Urlaub heraus von ihrem iPhone. Hier hat Frau Arndt noch etwas Nachholebedarf.

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden

13 November 2020

Bad Elster: 8. Internationale Meisterkurse mit Stardozenten

Westsachsen/Bad Elster.- Seit dem Jahr 2014 werden in Bad Elster jährlich Chursächsische Meisterkurse mit dem Ziel durchgeführt, den nationalen und internationalen Profimusikernachwuchs im Herzen Europas zu fördern. Die künstlerische Leitung obliegt dabei dem Weltklassecellisten Prof. Peter Bruns (Leipzig) und dem Intendanten des König Albert Theater Bad Elster, GMD Florian Merz (Bad Elster/Düsseldorf). Für die 8. Int. Chursächsischen Meisterkurse im kommenden Jahr 2021 konnten der ehemalige Violinist des weltberühmten »Artemis Quartett«, Prof. Heime Müller (Violine/Musikhochschule Lübeck), Prof. Pauline Sachse (Viola/Musikhochschule Lübeck) sowie natürlich Prof. Peter Bruns (Violoncello/Hochschule für Musik und Theater Leipzig) als Dozenten gewonnen werden. Prof. Heime Müller wird dabei 2021 das Angebot der Chursächsischen Meisterkurse auch wieder für Streichquartette öffnen. Die Anmeldungen für die mittlerweile heiß begehrten Plätze sind ab sofort möglich und auch online freigeschaltet.
Als Besonderheit wird die Kurswoche durch ein attraktives Rahmenprogramm ergänzt, welches den besonderen Charakter der Meisterkurse unterstreichen soll: Dabei wird für die Teilnehmer ein spezieller Musiker-Gesundheitskurs der Sächsischen Staatsbäder GmbH im Therapiezentrum des historischen Albert Bades angeboten, ein Besuch der vogtländischen Instrumentenbauer in der benachbarten Musikstadt Markneukirchen integriert und der Eintritt in die Badelandschaft Bad Elsters zur Entspannung spendiert. In dieser Kombination mit den begleitenden Gesundheitsangeboten und dem weltweit bekannten Musikinstrumentenbau in der benachbarten Musikstadt Markneukirchen sowie einer touristisch geprägten Infrastruktur gibt es in der Kultur- und Festspielstadt Bad Elster damit beste Vorrausetzungen, die Chursächsischen Meisterkurse auch zukünftig erfolgreich zu profilieren.
Ein schöner Bestandteil der Int. Chursächsischen Meisterkurse in Bad Elster sind auch die beliebten Publikumskonzerte: In der 8. Ausgabe der Meisterkurse 2021 schenken die beteiligten Dozenten Pauline Sachse & Peter Bruns dem Publikum Bad Elsters erneut eine virtuose »Meisterstunde Kammermusik« auf Weltklasseniveau (03.03.) und die Teilnehmer*innen präsentieren sich zum Abschluss musikalisch im Rahmen des Meisterschüler-Podiums (06.03.) bevor am Ende der 8. Chursächsischen Meisterkurse die Chursächsische Philharmonie unter der Leitung von GMD Florian Merz beim 7. Symphoniekonzert 2020/21 im König Albert Theater (06.03.) gemeinsam mit den besten Meisterschülern der Kurswoche musiziert. Die Meisterkurse in Bad Elster werden vom Kulturraum-Vogtland gefördert.
Anmeldungen & Infos: www.chursaechsische.de

Quelle und Foto: Chursächsische Verwaltungs GmbH

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden

12 November 2020

Neugestaltung: Brücke über den Marienthaler Bach ist fertig

Westsachsen/Zwickau/OT Marienthal.- Nach Fertigstellung des Neubaus der Brücke über den Marienthaler Bach und der Neugestaltung des Geh- und Radweges auf Höhe des Drogeriemarktes, zwischen der Marienthaler Straße und dem Marienthaler Fußweg wird der Weg am morgigen Freitagnachmittag (13. November 2020) nach Abnahme der Bauleistungen für den Verkehr wieder freigegeben. Im Rahmen der Baumaßnahme erfolgte der vollständige Rückbau der desolaten Brücke und des nur als schmalen Schotterpfad erkenntlichen alten Gehwegs. Danach wurde eine Brücke an der gleichen Stelle neu errichtet. Der gemeinsame Geh- und Radweg in Richtung der Marienthaler Straße wurde auf die vorgeschriebene Regelbreite erweitert und in Asphaltbauweise ausgeführt. Bestandteil der Maßnahme war auch die Erneuerung der Straßenbeleuchtung auf diesem Verbindungsweg zwischen Marienthaler Straße und Marienthaler Fußweg. Die Ersatzpflanzungen werden in den nächsten Wochen noch erfolgen. Der Kostenrahmen für das Gesamtbauvorhaben (320 T€) wurde eingehalten. Der Ausbau des Weges und der Brücke wird über das Bund-Länder-Programm „Städtebauförderung- Programmteil Aufwertung Marienthal 2012“ aus Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen und der Stadt Zwickau finanziert.

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden

 

06 November 2020

Die Zwickauer Justiz und die System-Medien: Urteil ohne Gewe(ä)hr

Westsachsen/Limbach-Oberfrohna/Zwickau.- Er hat es schon wieder getan. Altfrid Luthe (Foto), Richter und Pressesprecher am Landgericht Zwickau, gab kurz nach der Urteilsverkündung im Fall Hardy G. am Mittwoch Nachmittag eine völlig falsche Pressemitteilung heraus. Die Freie Presse veröffentlichte unmittelbar darauf einen Artikel nach diesen Vorgaben. Brisant: Nicht ein einziger Reporter des Lokalblattes hat sich während des gesamten Revisionsprozesses im Gerichtssaal blicken lassen (wir berichteten schon einmal).
Die WSZ hatte über weite Teile des Prozesses, der insgesamt 19 Verhandlungstage andauerte, mehre Journalisten im Einsatz, die sich vor Ort ein ausführliches Bild gemacht haben. Dabei sind erstaunliche Unterschiede zwischen den Ausführungen der Pressestelle des Gerichts, von der übrigens auch nie ein Vertreter an den Verhandlungen teilnahm, und der tatsächlichen Ereignisse festzustellen.
Wer die Website der „Freien“ Presse durchstöbert, wird feststellen, dass viele Artikel mit einem + Zeichen versehen sind. Dazu erklärt der Verlag: „Das kleine Plus kennzeichnet die Beiträge auf der Webseite, die unseren Digitalabonnenten vorbehalten sind. Es sind in der Regel die aufwändigsten Recherchen unserer Journalisten vor Ort, die Texte, die den Charakter der Freien Presse prägen. Regional. Glaubwürdig. Weitsichtig.“ Wie glaubwürdig ist diese Behauptung noch, wenn man ungefiltert Pressemitteilungen abdruckt und diese dann als eigene „PLUS-Artikel“ verkauft?
Zurück zum eigentlichen Prozess. Ursprünglich wollte Hardy G., der seit über zwei Jahren wegen Nachstellung und Hausfriedensbruch in Untersuchungshaft sitzt, seine sofortige Freilassung erreichen. Zumindest ein deutlich milderes Urteil als die zuvor ausgesprochenen 3,5 Jahre Gefängnis. Er bleibt bei seiner Begründung, dass die Staatsanwaltschaft nur einseitig gegen ihn ermittelt und nicht auch gegen die Familie Käferstein, von der er sich bedroht fühlt (WSZ berichtete). Er sei damals nicht vor der Polizei geflohen, sondern vor dem gewalttätigen Bruder seiner damaligen Freundin, der ihn mehrmals mit dem Tode bedroht habe. Auch habe er niemals das Gewehr dabei gehabt, wie von der Gegenseite ständig behauptet. Bis heute ist der Verbleib dieser Langwaffe nicht geklärt (WSZ berichtete). Trotzdem sieht es das Gericht als erwiesen an, dass Hardy G. das aus dem Waffenschrank des Vaters entwendete Gewehr irgendwo versteckt haben muss. Das bedeutet im Klartext, dass der vorsitzende Richter Rupert Geußer lediglich daran glaubt, dass es so sein könnte. Beweise dafür gibt es nicht. Allerdings auch keine Gegenbeweise, denn die zuständigen Ermittlungsbehörden sind erstaunlich untätig. In jeder Verhandlung, die seit Beginn des Revisionsprozesses stattgefunden hat, saßen den ganzen Tag über sechs Polizeibeamte mit im Saal und lauschten den Ausführungen der Staatsanwaltschaft, des Richters und der Zeugen. Zunächst ohne erkennbaren Grund. Einige Prozessbeobachter dachten laut darüber nach, ob diese Personalressourcen nicht effektiver zur Wahrheitsfindung hätten eingesetzt werden können. Zumal die Waffe noch immer nicht gefunden wurde. „Was passiert eigentlich, wenn Hardy die Waffe wirklich nicht hat, sondern ein anderer? Dieser könnte jetzt damit unterwegs sein und Jagd auf Menschen machen. Wer schützt uns vor diesem Szenario?“, fragte eine besorgte Zuschauerin nach der Urteilsverkündung. Denn weitere Ermittlungen finden offensichtlich nicht mehr statt.
Nach Verbüßen der nun endgültig auf drei Jahre festgesetzten Haftstrafe hat Richter Geußer für den bisher unbescholtenen, nicht vorbestraften Hardy G. Sicherungsaufsicht angeordnet. Das heißt, der Mann soll rund um die Uhr von jeweils zwei Beamten im Schichtdienst überwacht werden. Jetzt wird auch klar, warum die sechs Polizisten immer mit im Gerichtssaal saßen. Dieser Umstand und die Tatsache, dass die Pressemitteilung des Gerichts so zeitnah an die Medien raus ging, lässt außerdem vermuten, dass das gefällte Urteil bereits lange vor Verhandlungsende feststand. Die letzte Zeugenaussage einer Lehrerin und die Plädoyers der Anwälte sowie das letzte Wort des Angeklagten hätte man sich also getrost sparen können.
Letzteres hatte es allerdings in sich. Hardy G. warf dem Gericht vor, ihm gegenüber voreingenommen zu sein. „Sie und ich stehen in einem Täter - Opfer - Verhältnis. Wobei ich das Opfer bin“, hatte er bereits bei Prozessbeginn zu Richter Geußer gesagt. Jetzt ging er noch einen Schritt weiter: „Ich muss mich hier von Juristen verurteilen lassen, die nicht bestreiten, einer kriminellen Vereinigung anzugehören“, sagte er in Richtung Richterpult und nahm damit Bezug auf die illegale Überklebung eines gültigen Rechtskraftvermerkes und weiterer ungeklärter Offizialdelikte, vor allem der Zwickauer Staatsanwaltschaft (WSZ berichtete). Sein Verteidiger kündigte an, sofort wiederum Revision zu beantragen. Eine Fortsetzung ist also nicht ausgeschlossen.

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden

 

Einmaliges Angebot: GGV Werdau eröffnet Musterwohnung

Westsachsen/Werdau.- Auf dem Werdauer Kranzberg gibt es seit wenigen Tagen eine Musterwohnung zu bestaunen. Möglich macht das die Gebäude- und Grundstücksverwaltungs-GmbH Werdau (GGV), die insgesamt 1.600 Wohnungen an diesem und anderen Standorten der Pleißestadt in ihrem Portfolio hat. Gerichtet ist das in Werdau bislang einmalige Angebot an Interessenten, die sich einen konkreten Überblick über Ausbaumöglichkeiten verschaffen wollen. Von den Böden zu den Wänden über Türen und das Badezimmer bis hin zu Balkonverglasung, Grundrissveränderungen und Wohnungszusammenlegungen - gemeinsam mit Mitarbeitern der GGV können konkrete Planungen für individuelle und hochwertige Wohn(t)räume entstehen und im Idealfall anschließend kalkuliert und realisiert werden. Zur Eröffnung der Wohnung waren ursprünglich zwei Muster-Tage geplant. „Aus aktuellem Anlass verschieben wir diese Veranstaltungen und setzen stattdessen auf individuelle Beratungstermine, bei denen wir gemeinsam mit unseren Interessenten neue Zuhause entwerfen“, erklärt Ines von Müller, Geschäftsführerin der GGV. Termine können ab sofort unter musterwohnung.werdau-ggv.de oder Telefon 03761 89040 vereinbart werden.

Foto: Doreen Fritzsche ist eine der Beraterinnen der GGV Werdau, die Interessenten in der neuen Musterwohnung berät.

Nach Kellerbrand: Hochhaus an der Marienthaler Straße nicht bewohnbar

Westsachsen/Zwickau.- In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag wurde um 1:03 Uhr die Zwickauer Feuerwehr zu einem Kellerbrand in die Marienthaler Straße 40 alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war der Treppenraum des Gebäudes leicht verraucht. Das Feuer im Kellerbereich hatte auf mehrere Kellerboxen übergegriffen. Durch die Einsatzkräfte wurde die Brandbekämpfung durchgeführt, welche nach ca. 45 Minuten abgeschlossen werden konnte. Die Bewohner des Gebäudes waren zwischenzeitlich in einem Bus an der Einsatzstelle untergebracht. Eine Person wurde mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert.
Aufgrund der Brandeinwirkung wurden die Versorgungsleitungen Elektro im Keller so stark beschädigt, dass das Gebäude derzeit nicht bewohnbar ist und eine Unterbringung von ca. 30 Bewohnern in einem anderen Objekt notwendig wurde, was der Vermieter (GGZ) organisierte. Im Anschluss daran mussten alle Wohneinheiten nochmals kontrolliert und umfangreiche Lüftungsmaßnahmen durchgeführt werden, um die Rauchgase aus dem Gebäude zu entfernen. Die Berufsfeuerwehr Zwickau sowie die Freiwilligen Feuerwehren Auerbach, Marienthal, Mitte und Planitz waren mit insgesamt 39 Einsatzkräften vor Ort. Die Freiwillige Feuerwehr Oberhohndorf sicherte mit sieben Einsatzkräften die weitere Einsatzbereitschaft für das Stadtgebiet ab. Die abschließenden Einsatzmaßnahmen dauerten bis gegen 09:30 Uhr an.

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden

 

03 November 2020

Abgeurteilt: Rechtsanwalt Reinhard Schübel ist ein Betrüger

Westsachsen/Plauen/Zwickau.-
„Der Plauener Rechtsanwalt Reinhard Schübel ist kein richtiger Doktor. Vielmehr hat er seinen Doktortitel im Ausland gekauft.“ Diese von der Westsächsischen Zeitung behaupteten Tatsachen gelten laut Endurteil des Amtsgerichts Zwickau vom 14. August 2020, Aktenzeichen 2 C 299/20 EV, als zugestanden. Eine weitere Verhandlung darüber ist nicht mehr möglich.
Die Einstweilige Verfügung, die der falsche Doktor aus Plauen im März 2020 gegen die WSZ erwirkte, ist damit hinfällig. Schübel gilt nun als Betrüger überführt. Dennoch tut sich die zuständige Zwickauer Staatsanwaltschaft schwer, Ermittlungen wegen Titelmissbrauch gegen ihn einzuleiten. Eine erneute diesbezügliche Anzeige blieb bisher unbearbeitet.
Bereits seit Jahren pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass Schübel kein echter Doktor im Sinne eines „studierten“ ist. Vielmehr hat er eine fünfstellige Summe von ergaunertem Geld an eine Agentur bezahlt, die ihm den Doktortitel im Ausland besorgte. Mehrere Zeugen belasteten ihn dazu unabhängig voneinander. Schübel bestritt dies am Ende selbst nicht mehr.
Der Schaden, den der umstrittene Rechtsanwalt im Laufe seiner Karriere seinen Mandanten zufügte, ist in Geld kaum aufzuwiegen. Allein durch seine Tätigkeit als „Fachanwalt für Familienrecht“ zerstörte er mehrere Existenzen. Selbst in dem Moment, als seine früheren Mitarbeiter ihn darauf aufmerksam machten, wie hoch der finanzielle Schaden ist, den er den Hilfesuchenden zufügte, sagte er nur lapidar: „Das merken die doch sowieso nicht“. Ein Betroffener schreibt beispielsweise in einer Google-Rezension: „Wir haben keinen der vier Fälle gewonnen. Wir haben nicht einmal die Fälle gewonnen, in denen wir Recht hatten. Die Polizei hat mir geraten, diesen Anwalt sofort zu wechseln. Sie haben Recht, aber der Anwalt ist nicht gut, hat mir ein Polizist gesagt“.
Offen ist nach wie vor, inwieweit Schübel in die Überklebungsaffäre am Zwickauer Amtsgericht verwickelt ist (WSZ berichtete). Auch dazu liegen Anzeigen gegen ihn vor. Sollte diesmal alles mit rechten Dingen zu gehen, dann müsste sich der betrügerische Anwalt bald vor einem Strafgericht verantworten.

Jetzt die WSZ kostenlos abonnieren und keine Story mehr verpassen: Hier anmelden