24 Februar 2023

Ausmaß an Behördenwillkür nimmt zu: Täterschutz vor Opferschutz?

Leserbrief von Petra Eckert (Foto) an die Generalstaatsanwaltschaft Dresden

Sehr geehrter Herr Staatsanwalt Schmidt,
Ihr Bescheid zu meiner Beschwerde gegen die Verfügung der Staatsanwaltschaft Zwickau vom 10. Januar 2023 (Az: 410 Js 509/23) ist, genau wie alle vorangegangenen Entscheidungen der Justiz zu von mir angezeigten Straftaten, mehr als befremdlich. Gibt es innerhalb der Justiz eigentlich noch eine Berufsehre?
Seit über sechs Jahren werde ich vom gleichen Täter mit Straftaten aller Art und Schwere des jeweiligen Deliktes überzogen. Alle Verfahren werden seitens der Justiz „mangels öffentlichen Interesses“ eingestellt. Was versteht man in Ihren Kreisen eigentlich unter dieser Begrifflichkeit? Meine Einschätzung, sowie die meines gesamten sozialen Umfeldes, ist da eine ganz andere. Man verfolgt diese Straftaten gegen mich und natürlich die fragwürdigen Verfahrensweisen der Justiz dazu sogar mit sehr großem öffentlichen Interesse. Man verweist seitens der Justiz auch gern immer wieder auf den Privatklageweg.
Nein! Bei solchen, zum Teil sehr schweren Straftaten des Herrn Jens Rzezak (Foto), Generalvertreter der Allianzversicherungen in Plauen, gegen mich, wie mehrfache Fälschungen meiner Unterschrift zum Abschluss von Versicherungsverträgen und Abbuchungsverfahren auf meinen Namen, sind die Ermittlungsbehörden in der Pflicht der Strafverfolgung. Es handelt sich hierbei immerhin um schwere Eingriffe in den öffentlichen Rechtsverkehr. Trotzdem wird sich der Aufklärungspflicht verweigert.
Erst nach langer Zeit ist es mir mit Hilfe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gelungen, dass diese Versicherung und ihr korrupter Außendienstmitarbeiter alle rechtswidrigen Verträge annullieren und die bereits von meinem Privatkonto eingezogenen Beiträge erstatten mussten. Mehrere Körperverletzungen, darunter auch eine schwere lebensbedrohliche, wurden mir vom gleichen Täter bereits zugefügt. Bei einem dieser Überfälle, welche mittels Leiter in regelmäßigen Abständen auf meiner Dachterrasse stattfinden, wurde sogar mein kleiner dreijähriger Urenkel in höchste Angst und Panik versetzt.
Zu allen Straftaten habe ich natürlich umfangreiche Beweismittel, Fotos, schriftliche Zeugenaussagen, ärztliches Gutachten usw. beigebracht. Wo verschwinden diese Unterlagen eigentlich? Denn selbst unter diesen Voraussetzungen sind die Justizbehörden nicht in der Lage oder nicht willens, entsprechend zielführend zu ermitteln.
Haben Sie, sehr geehrter Herr Staatsanwalt, dazu eine plausible Erklärung? Und welche Rolle spielen hierbei eigentlich die „Opferhilfe“ und der „Weiße Ring“? Entsprechendes Infomaterial wurde mir bereits mehrfach seitens der Polizei ausgehändigt. Allerdings bekommt man auch da keine Hilfe.
Zu einer völlig aus der Luft gegriffenen Gegenanzeige des Täters erkannte die Staatsanwaltschaft, ohne jeden Beweis dazu, sofort „öffentliches Interesse“ und dringenden Handlungsbedarf. Ich wurde als Rentnerin zu 30 Tagessätzen und Übernahme der gesamten Gerichtskosten verurteilt. Auch zu dieser Vorgehensweise erbitte ich von Ihnen, Herr Staatsanwalt, eine Einschätzung. Ein völlig nutzloser Anwalt, auf welchen ausdrücklich verwiesen wird, kam - für nichts! - dann auch noch mit einer Honorarforderung dazu. Einfach nur erbärmlich!
Seit wann steht eigentlich in der Justiz Täterschutz vor Opferschutz? Ich bin ja durchaus kein Einzelfall. Das Ganze nimmt bereits ein breites Ausmaß ein, aber zahllose Opfer sind bereits gut vernetzt. Bescheide tragen keine Unterschrift und sind nur ein weiterer Beweis für rechtswidrige Vorgehensweisen, haben allerdings deshalb keinerlei Rechtskraft.
Mit freundlichen Grüßen, Petra Eckert

19 Februar 2023

Leserbrief zum Thema „Club der alten Seilschaften“

Westsachsen/Ostthüringen/Zwickau/Gera/Greiz.- „Es ist für jeden Normalbürger unvorstellbar, was seit der Wende hier abläuft. Die Seilschaften der ehemaligen Stasioffiziere agieren bundesweit. Es wird sogar schon für Nachwuchs gesorgt. Ich könnte Bücher darüber schreiben, insbesondere über Zwickau, Gera, Greiz und den dazugehörigen Landkreisen. Richter die nicht mitspielen, verschwinden plötzlich in der Versenkung. Staatsanwälte, die mitspielen werden befördert. Ehemaliger Stasioffizier ist ehrenamtlicher Richter beim Landgericht. Es geht soweit, dass Bürger gezwungen werden den Mund zu halten und mit zu spielen - sogar unter massiven Bedrohungen. Eine Vollzugsbeamtin wortwörtlich mir gegenüber vor ca. 10 Jahren: "Ich bin seit 30 Jahren in der Justiz beschäftigt, aber was jetzt abgeht ist wesentlich schlimmer als zu DDR-Zeiten!" Ein Bekannter hat mir erzählt, dass die Leute dieser Seilschaften sogar eigene Ausweise hätten. Anscheinend wird auch die Polizei unter Druck gesetzt.“
(Leserbrief von H.K.)

03 Februar 2023

Stasi-Aufarbeitung auf Sächsisch: Naiv und ahnungslos oder Maulkorb?

Westsachsen/Zwickau/Dresden.-
Unter dem Titel „Alle wissen Bescheid: Diese Ignoranz ist unerträglich!“ veröffentlichte die WSZ im Dezember letzten Jahres einen Artikel über die Ignoranz von Politikern, Behörden und Institutionen gegenüber offensichtlichen Missständen in der Gesellschaft. Sven Trautmann aus Königsbrück (Foto) bemüht sich seit Jahren um Aufklärung darüber, wo seine Tochter Xenia abgeblieben ist. Er vermutet aktive Stasi-Seilschaften hinter der Kindesentführung (WSZ berichtete).
In seinem Bemühen um Aufklärung besuchte er unter anderem die „Gedenkstätte Bautzener Straße in Dresden“ und die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Auch hier hinterließ er umfangreiches Beweismaterial zum Thema Sachsensumpf in Sächsischen Behörden und Probleme mit aktiven Stasi-Seilschaften. Jetzt haben ihm beide Institutionen geantwortet. Das Ergebnis ist jedoch eher ernüchternd. „Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten“, so Sven Trautmann. „Entweder sind die Mitarbeiter dort grenzenlos naiv und ahnungslos oder sie haben die Anweisung, das Thema klein zu halten.“ Anders könne man sich diese beiden Schreiben nicht erklären...


Derzeit nicht erfüllbar: Der Traum vom demokratischen Rechtsstaat

Westsachsen/Dresden/Zwickau.-
Die nachfolgende Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung ist im direkten Zusammenhang mit der Zwickauer Überklebungs- und Sparkassenaffäre zu sehen. Die Wunschliste, die Staatsministerin Katja Meier hier aufmacht, müsste in erster Linie an die Damen und Herren Juristen in den Zwickauer Gerichten sowie der Staatsanwaltschaft Zwickau gerichtet werden. Erst wenn die massiven Rechtsbrüche hier aufgeklärt und bereinigt worden sind, gibt es überhaupt eine Chance auf Erfüllung der im Folgenden aufgezählten Wünsche:

„Rechtsstaat und Demokratie sind mehr als nur eine To-Do-Liste, die es abzuarbeiten gilt“. Das betonte Staatsministerin Katja Meier gestern in ihrer Rede vor dem Sächsischen Landtag.
Rechtsstaat und Demokratie müssten zusammen gedacht und in vielschichtigen, langfristig angelegten Projekten vorangebracht werden, sagte sie: »Demokratie lebt davon, dass der Rechtsstaat für die Rechte aller Menschen eintritt. Sie lebt davon, dass wir aktiv gegen Diskriminierung vorgehen.« Damit sei das SMJusDEG »das Ministerium, das Sachsen heute und in Zukunft braucht: zur Wahrung eines bürgernahen und modernen Rechtsstaats sowie einer lebendigen demokratischen Kultur«.


Rechtsstaat
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, muss die sächsische Justiz sicher und zuverlässig den aktuellen Generationenwechsel bewältigen und die beispiellose Zäsur der Justiz durch ihre Digitalisierung voranbringen. Zu diesem Zweck wurden im SMJusDEG in den vergangenen drei Jahren etliche Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt: Neben den nötigen personellen Zuwächsen wurden auch Verbesserungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorangetrieben. Die sächsische Justiz bleibt leistungsfähig – und sie wird zugleich jünger und weiblicher.
Im vergangenen Jahr haben 58 junge Proberichterinnen und Proberichter ihren Dienst in sächsischen Gerichten und Staatsanwaltschaften aufgenommen, die höchste Anzahl seit 1998. In den letzten beiden Jahren wurden zehn weitere junge Kolleginnen und Kollegen aus anderen Geschäftsbereichen in die sächsische Justiz versetzt. Damit befinden sich derzeit insgesamt fast 150 Proberichterinnen und Proberichter im Dienst des Freistaats Sachsen. Dabei liegt der Frauenanteil der Neueinstellungen bei rund 60 Prozent.
»Die sächsische Justiz hat in den nächsten Jahren mit dem anstehenden Generationenwechsel die wohl größte personelle Herausforderung seit ihrer Wiedererrichtung in der Nachwendezeit zu bewältigen. Darum werben wir hier nicht nur um Absolventinnen und Absolventen direkt nach der Ausbildung, sondern auch um berufserfahrene Juristinnen und Juristen, die mit dem Wechsel in die sächsische Justiz in die Rolle der Entscheider wechseln wollen«, sagte die Justizministerin.
Im Wettbewerb um gut ausgebildetes und motiviertes Personal hat das SMJusDEG zusätzlich entsprechende Anreize geschaffen: einen Anwärtersonderzuschlag im allgemeinen Vollzugsdienst, eine der besten Besoldungen für Referendarinnen und Referendare bundesweit und seit Beginn des Jahres außerdem die Möglichkeit, das Referendariat auch in Teilzeit zu absolvieren.
Opferschutz
Zugleich geht das Ministerium aktiv gegen Diskriminierung vor und schreibt den Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt fort. In Sachsen gibt es durch einen Kraftakt inzwischen in fast allen Landkreisen Anlauf- und Koordinierungsstellen für Opfer häuslicher Gewalt um jedem Opfer wohnortnahe, schnell und unkomplizierte Hilfe zukommen zu lassen. Darüber hinaus wird mit einer Großoffensive beim Thema »Hass im Netz«, eigenen Ansprechpersonen bei der Generalstaatsanwaltschaft insbesondere auch für Mandats- und Amtsträgerinnen und -träger und einem umfangreichen Maßnahmenplan für ein konsequentes Vorgehen gegen Extremisten gesorgt.
Mit der Gründung und Förderung des Zentrums für kriminologische Forschung (ZkfS) schafft das SMJusDEG valide kriminologische Forschungsgrundlagen für einen menschenwürdigen und zeitgemäßen, auf Resozialisierung ausgerichteten Justizvollzug.
Demokratie und Beteiligung
Bürgernähe stellt das Ministerium mit dem bereits im vergangenen Jahr vom Landtag verabschiedeten Transparenzgesetz her. Damit haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, niedrigschwellig an Informationen über die Regierungs- und Verwaltungsarbeit zu kommen. Erst vor kurzem veröffentlichte das SMJusDEG die Stellungnahmen der Staatsregierung auf die Handlungsempfehlungen des ersten sachsenweiten Bürgerrates »Forum Corona«. Bürgerbeteiligung wird durch das SMJusDEG kontinuierlich gefördert und soll sich sowohl auf kommunaler als auch auf Landesebene verstetigen. Europa
Die im vergangenen Jahr neu eingerichtete Leipziger Rechtsstaatskonferenz des Freistaates wird in diesem Jahr fortgesetzt. Fachleute, Politikerinnen und Politiker, Studierende und eine interessierte Öffentlichkeit aus ganz Europa debattieren hier Den Zustand und die Zukunft der Rechtsstaatlichkeit in Europa.
Mit dem Projekt SaxoRail schickt das SMJusDEG junge Sächsinnen und Sachsen als »Europabeauftragte« des Freistaates quer durch Europa. Damit vertieft es den europäischen Gedanken in Sachsen und bringt zugleich europäische Impulse nach Sachsen. Mehr als 3.000 Menschen zwischen 18 und 27 Jahren hatten sich im Oktober vergangenen Jahres um die kostenlosen Interrail-Pässe und einen Reisekostenzuschuss von jeweils 250 Euro beworben. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Anzahl der zu verlosenden Tickets von 150 auf 250 Tickets erhöht und das Projekt in diesem Jahr fortgesetzt.
Ergänzend zur praktischen Erfahrung soll ein Europabildungskonzept für Sachsen verstetigen und erweitern, was bereits unternommen wird, um Kindern, Heranwachsenden und Erwachsenen Kenntnisse zu vermitteln über Aufbau, Funktion und Nutzen der Europäischen Union und die Zusammenarbeit der Länder.
Gleichstellung
»Wenn wir als Demokratie glaubhaft sein wollen, dann dürfen wir weder den Opferschutz vernachlässigen, noch dürfen wir tatenlos dabei zusehen, wenn gegen Minderheiten gehetzt wird«, betonte die Ministerin«, »Demokratie lebt davon, dass der Rechtsstaat für die Rechte aller Menschen eintritt. Sie lebt davon, dass wir aktiv gegen Diskriminierung vorgehen. Deshalb schreiben wir als Staatsregierung den Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt fort, und deshalb legen wir ein Gleichstellungsgesetz vor, das in Sachsen schon lange überfällig ist.«
Der Entwurf eines modernen Gleichstellungsgesetzes für den Freistaat befindet sich derzeit in der Verbändeanhörung um das fast 30 Jahre alte Frauenförderungsgesetz abzulösen und Gleichstellung in Sachsen im 21. Jahrhundert ankommen zu lassen. Über die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen Ebenen und Bereichen des öffentlichen Dienstes hinaus möchte der Freistaat Sachsen Chancengerechtigkeit für alle Bediensteten mit Familien- und Pflegeaufgaben herstellen. Durch flexible Arbeitsbedingungen soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden. Die Gleichstellungsarbeit in den Dienststellen wird durch starke Gleichstellungsbeauftragte und aussagekräftige Gleichstellungspläne professionalisiert.
Zusammenfassend sagte Staatsministerin Katja Meier: »Das Erreichte im Blick genauso wie das Kommende, sehen wir, dass Rechtsstaat und Demokratie keine Einzelprojekte sind, die sich mit ein paar Häkchen auf den Stapel der Erledigungen verschieben lassen.«

02 Februar 2023

Rehabilitation – wichtiger Bestandteil der onkologischen Behandlung

Westsachsen/Bad Elster.-
Wer an Krebs erkrankt ist und nach seinem Aufenthalt im Krankenhaus eine Anschlussrehabilitationsmaßnahme (AHB) absolviert, kann seine Lebensqualität steigern, Nebenwirkungen onkologischer Therapien bzw. Nachwirkungen der Erkrankung lindern. Rund ein Viertel der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden kann nach ausreichender Stabilisierung wieder einer durchgängigen Beschäftigung nachgehen. Das belegen Zahlen aus dem Reha-Bericht der Deutschen Rentenversicherung Bund. „Eine onkologische AR/AHB ist darauf ausgelegt, eine physische und psychische Stabilisierung für die Patienten nach primär erfolgten onkologischen Therapien (OP, Strahlentherapie, Chemotherapie) sowie Linderung bestehender Funktionsstörungen bzw. Nebenwirkungen der Therapien zu erreichen“, erklärt dazu Chefärztin Dr. med. C. Junghans von der Paracelsus Klinik am Schillergarten Bad Elster.
„Unser Ziel ist es, den Patienten viele krankheitsspezifische Informationen, Anleitung zur individuellen muskulären Kräftigung, Verbesserung der allgemeinen Befindlichkeit sowie auch zur Konditionierung und Nachsorgeangebote zu vermitteln. Bedarfsgerecht erhalten alle Patienten Unterstützung zur Krankheitsbewältigung, Verringerung auftretender Ängste sowie zur beruflichen und sozialen Reintegration", so Junghans.
Trotz dieser Vorteile nimmt in Deutschland nur rund ein Drittel aller Krebspatienten eine Reha wahr. Die onkologischen Fachärzte der Paracelsus Kliniken erinnern vor diesem Hintergrund anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar alle betroffenen Patientinnen und Patienten daran, dass die onkologische Rehabilitation ein wichtiger, wirksamer und notwendiger Teil der Behandlungskette ist.
In der onkologischen Rehabilitation gilt: Je individueller sie auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten ist, desto besser ist ihre Wirkung. „Man muss sich immer wieder vor Augen halten, in welch schwieriger Lebenssituation sich die Betroffenen befinden”, erklärt die leitende Diplom-Psychologin Charlotte Hempel von der Paracelsus Klinik am Schillergarten Bad Elster. „Die Art der Krebserkrankung, das Ausbreitungsstadium, aber auch Alter und Begleiterkrankungen der Betroffenen müssen ganzheitlich berücksichtigt werden. Die Patienten müssen lernen, sich neu zu orientieren, neue Denk- und Verhaltensmuster zu finden. Das ist nicht einfach und braucht therapeutische Unterstützung.”
In einer onkologischen Rehabilitationsklinik werden Patienten dazu im physischen Bereich mit speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmter Physio-, Sport- und Ergotherapie, Schmerztherapie sowie ergänzender Beratung zu Ernährung und zu ihrem künftigen Alltag unterstützt. Gleichzeitig werden während der Rehabilitation auch psychologische Hilfen zur Bewältigung der Erkrankung sowie Informationen über ihre Folgen angeboten. Persönlich bietet die Reha Gelegenheit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, Erlebnisse und Gefühle zu teilen, sich gegenseitig Mut zu machen, voneinander zu lernen und unter therapeutischer Anleitung sich selbst und den eigenen Körper neu kennenzulernen.
Rund 120.000 Menschen nehmen nach aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund jedes Jahr eine onkologische Rehabilitation in Anspruch, die stationär oder ganztägig ambulant durchgeführt wird. Die Dauer ist von den individuellen Einschränkungen und Beschwerden sowie dem Erreichen der Rehabilitationsziele abhängig; sie beträgt durchschnittlich 21 Tage. Wenn erhebliche Funktionsstörungen vorliegen, kann in Ausnahmefällen bis zum Ablauf von zwei Jahren nach der Erstbehandlung eine zweite Rehabilitation beantragt werden.
Quelle und Foto: Paracelsus Kliniken

Impfsprechstunden im Gesundheitsamt und Durchführung von Impfungen

Westsachsen.-
Das Gesundheitsamt des Landkreises Zwickau informiert, dass dienstags in der Zeit von 14 bis 17 Uhr weiterhin eine Impfsprechstunde angeboten wird. Neben der Grippeschutzimpfung werden Impfungen gegen Tetanus/Diphterie/Keuchhusten/Kinderlähmung, FSME, Masern/Mumps/Röteln sowie Gürtelrose (ab dem 60. Lebensjahr oder ab dem 50. Lebensjahr bei chronischen Krankheiten) und Pneumokokken (ab dem 60. Lebensjahr oder chronischen Krankheiten) durchgeführt.
Ort: Verwaltungszentrum Zwickau, Haus 4, Zimmer 220. Mitzubringen sind die Krankenversichertenkarte und der Impfausweis. Impfungen bei Kindern sollten prinzipiell bei den behandelten Kinderärzten erfolgen und nur in Ausnahmefällen im Gesundheitsamt. Bedingung dafür ist das vollendete 5. Lebensjahr.

DMO: „Tourismusverband Chemnitz Zwickau Region e.V.“ gegründet

Westsachsen/Zwickau/Chemnitz/ Rochlitz.-
Die drei – bisher einzeln agierenden – Verbände und Unternehmen im Tourismusmarketing, der Tourismusregion Zwickau e.V., die CWE mbH aus Chemnitz und der Heimat- und Verkehrsverein „Rochlitzer Muldental e.V.“ haben zum 1. Februar 2023 einen gemeinsamen „Tourismusverband Chemnitz Zwickau Region e.V.“ und damit eine sogenannte Destinationsmanagementorganisation (DMO) gegründet. Zentrale Themen sind Industrie, Kultur und Natur. Ziel ist, eine effiziente Organisationsstruktur aufzubauen, um die derzeit noch zergliederte und zu geringe – insbesondere touristische – Außenwahrnehmung der Region zu stärken und Synergieeffekte zu nutzen. Alle drei Partner haben schon vorher auf verschiedenen Ebenen zusammengearbeitet, weshalb der Schritt der Destinationsgründung nur folgerichtig ist. Alle Partner bleiben zudem als eigenständige Unternehmen bzw. Vereine erhalten und sind weiterhin starke Ansprechpartner vor Ort.
Oberbürgermeisterin Constance Arndt betont: „Für die Stadt Zwickau als Automobil- und Robert-Schumann-Stadt ist es besonders wichtig, sich als Teil einer starken Region zu präsentieren, die eine vielfältige Kultur, Industrie und Industriegeschichte sowie die Bewahrung ihrer natürlichen Lebensgrundlagen miteinander verbindet.“ Neben den drei touristischen Partnern sind die Landkreise Mittelsachsen und Zwickau sowie die Städte Chemnitz und Zwickau als auch die Gemeinde Callenberg an der Gründung des neuen Tourismusverbandes beteiligt. Der Begriff „Region“, welcher ganz bewusst als abschließender dritter Bestandteil an die Marke CHEMNITZ. ZWICKAU. REGION. gesetzt wurde, soll die Bedeutung der ländlichen Regionen neben den Großstädten unterstreichen.
Nachdem die Mitgliedskommunen der beiden Tourismusvereine für die Gründung grünes Licht gaben, stimmte mit dem Stadtratsbeschluss im Dezember 2022 auch Chemnitz als dritter Partner der Gründung des Vereins Tourismusverband Chemnitz Zwickau Region e.V. zu. Dieser bildet die gemeinsame rechtliche Grundlage der DMO und wird seinen Sitz in Chemnitz haben. Der Gründung ging ein Prozess seit Mitte 2017 voraus, in welchem gemeinsame Themen gefunden und eine Strategie entwickelt wurden. Die Inspiration für die thematische Belebung der neuen Marke CHEMNITZ. ZWICKAU. REGION. liegt im Dreiklang Industrie – Kultur – Natur. Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 lädt zudem gemeinsam mit der Kulturregion Gäste ein, die ganze Region zu entdecken.
„Für uns als Stadt Chemnitz ist die Kooperation mit dem Umland sehr wichtig. Wir versprechen uns von den entstehenden Strukturen in Kombination mit dem Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 nachhaltig eine hohe touristische Relevanz und Auslastung. Es soll mit dem Tourismusverband Chemnitz Zwickau Region e.V. eine wettbewerbsfähige Destination entwickelt werden, mit der nicht nur die Außenwirkung, sondern auch der Tourismus als Wirtschaftsfaktor nachhaltig gesteigert werden können", sagt Sven Schulze, Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

Erstmals nach der „Pandemie“: 17. Onkologischer Kongress in Bad Elster

Westsachsen/Bad Elster.-
Am vergangenen Samstag war es wieder soweit: Der langjährigen Tradition an der Paracelsus Klinik Bad Elster folgend, fand der 17. Onkologische Workshop mit insgesamt 60 Teilnehmern statt. 14 namhafte Experten aus regionalen und überregionalen Kliniken präsentierten nach zwei Jahren „pandemiebedingter“ Pause wieder modernste Verfahren onkologischer Therapien und Diagnostik.
Neun praxisnahe Vorträge zu neuesten chirurgischen Verfahren und zu innovativen medikamentösen Behandlungsstrategien für verschiedene Tumorentitäten boten dem Fachpublikum einen kompakten Überblick über den aktuellen medizinischen Stand des onkologischen Fachgebietes. Indikationsübergreifend wurden Therapiekonzepte vorgestellt und diskutiert.
In wie immer sehr angenehmer kollegialer Atmosphäre stellten Ärzte darüber hinaus interessante Patientenfälle vor und nutzten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Erstmals nahm auch Reha-Geschäftsführer Phillip Fröschle an dieser Veranstaltung teil und bereicherte diese durch einführende und wertschätzende Worte. Mit seinem fachlich stets exzellenten Vortragsprogramm gehört der Onkologische Workshop der Paracelsus Klinik Bad Elster seit vielen Jahren zu einer der renommiertsten Fachveranstaltungen des Landes und trägt wesentlich zum Ansehen des Gesundheitsstandortes Bad Elster bei.
Der Dank der Verantwortlichen der Paracelsus Klinik Bad Elster gilt PD Dr. med. Ch. Diener, Chefarzt Dr. med. L. Meyer und Chefarzt Dr. med. R. Schaub als Vorsitzenden der Medizinischen Gesellschaft Zwickau. Schon jetzt und freuen sich die Verantwortlichen auf den 18. Onkologischen Workshop 2024.
Quelle und Foto: Paracelsus Kliniken

01 Februar 2023

20 Jahre Museum Priesterhäuser: Interessante Einblicke

Westsachsen/Zwickau.-
Das 2003 eröffnete Museum für Stadt- und Kulturgeschichte Priesterhäuser Zwickau bietet in zahlreichen Dauer- und Sonderausstellungen vielseitige Einblicke in die Vergangenheit. Das 20-jährige Jubiläum bildet den Anlass für eine ganz besondere Sonderausstellung, die ausschließlich seltene und kuriose Stücke aus den umfangreichen, museumseigenen Sammlungsbeständen vorstellt. Unter den für die Schau ausgewählten Objekten befinden sich beispielsweise eine Geige aus Zinn, eine künstliche Hand aus Metall und eine Samurai-Rüstung. Die Jubiläumsausstellung ist bis 23. April zu sehen.
Die Zwickauer Priesterhäuser gehören zu den ältesten steinernen Wohnbauten in Deutschland. Die Ursprünge dieses bauhistorisch wertvollen Ensembles liegen im 13. Jahrhundert. Im Jahr 1466 waren die Gebäude weitestgehend vollendet und sind fast unverfälscht erhalten geblieben. Noch heute vermitteln sie so einen Eindruck mittelalterlicher Wohnkultur und Lebensweise.
Diese Grundlage macht sich das stadt- und kulturhistorische Museum zu Nutze, das sich hier seit 2003 befindet und dem Besucher mit diesem einmaligen äußeren Ambiente und der dazugehörigen kulturgeschichtlichen Ausstellung des Kochens, Wohnens, Schlafens, Lernens etc. mit vielen originalen Objekten einen anschaulichen Blick in die Vergangenheit ermöglicht. Um die öffentliche Begehbarkeit und museale Nutzung zu sichern, haben die historischen Bauten einen modernen Anbau erhalten. In diesem werden verschiedene Aspekte der Zwickauer Stadtgeschichte aufgezeigt, vom Handwerk über den Silberbergbau und die Wehrhaftigkeit bis hin zum neuzeitlichen Steinkohlenbergbau. Höhepunkt dieses Bereiches ist das Modell des frühneuzeitlichen Zwickaus und ein begleitender Film, der einen virtuellen und computeranimierten Rundgang durch Zwickau ermöglicht. Im Dachgeschoss des Neubaus können die Besucher außerdem Sonderausstellungen zu verschiedensten Themen sehen.
Im Jahr 2023 begeht das Museum Priesterhäuser sein 20-jähriges Bestehen. Mit den für die Jubiläumsschau 35 ausgewählten – seltenen und kuriosen – Exponaten wird gleichzeitig ein Rückblick auf 20 Jahre Museumsarbeit verbunden. Darunter befinden sich beispielsweise eine Geige aus Zinn (2. Hälfte des 19. Jahrhunderts), eine künstliche Hand aus Metall (um 1860) und eine Samurai-Rüstung (um 1900). Diese werden in den öffentlichen Führungen näher vorgestellt. Neben den Exponaten wird nicht nur ein Einblick in verschiedene interessante Sammlungsabteilungen gegeben, sondern es soll auch an einige besondere Ausstellungsprojekte und museumspädagogische Angebote erinnert werden. Gleichzeitig wird auf einige thematische Weiterentwicklungen der Dauerausstellungen und bauliche Veränderungen in bzw. an den Museumsgebäuden eingegangen.
Seit der Eröffnung fanden 97 Sonderausstellungen in den Priesterhäusern statt, die in den 20 Jahren von mehr als 280.000 Personen besucht wurden.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau