30 Juni 2025

Aktuelles Unrecht: Sachsens Justizministerin erinnert an Justizskandal

Westsachsen/Waldheim/Zwickau.-
Vor 75 Jahren, zwischen dem 21. April und dem 29. Juni 1950, fanden die sogenannten Waldheimer Prozesse im ehemaligen Zuchthaus Waldheim statt. In nur wenigen Wochen verurteilten sogenannte DDR-Volksrichter in über 3.000 Fällen ehemalige Internierte sowjetischer Speziallager – oft ohne ordentliche Verfahren, unabhängige Verteidigung oder überprüfbare Beweise. Die Prozesse gelten heute als symbolträchtiges Beispiel politisch motivierter Justiz in der frühen DDR. Mit einer Gedenkveranstaltung im Rathaus erinnert die Stadt Waldheim am 30. Juni 2025 an die »Waldheimer Prozesse«.
Sachsens Justizministerin Prof. Constanze Geiert (Foto), die an der Gedenkveranstaltung in Waldheim teilnahm, erinnerte an die Tragweite dieses Justizskandals: »Die ‚Waldheimer Prozesse‘ sind ein düsteres Kapitel der deutschen Justizgeschichte. Bis heute gelten sie neben der NS-Justiz als Inbegriff politisch motivierter Justiz, die Gerichte lediglich als Herrschaftsinstrumente eines Unrechts-Regimes verstand. Umso deutlicher macht dieses traurige Jubiläum, wie wertvoll eine unabhängige und rechtstaatliche Justiz heute ist. Sie ist unverzichtbarer Bestandteil unseres Rechtsstaats, den es insbesondere auch vor dem Hintergrund des Justiz-Unrechts der Vergangenheit jeden Tag zu verteidigen gilt.«
Der Verein für saubere Justizarbeit hat die Ministerin daran erinnert, dass aktuell in Zwickau ebenfalls Unrecht geschieht. In einer Email an die Sächsische Staatskanzlei heißt es: „Bis heute wurde nicht geklärt, wer den gültigen Rechtskraftvermerk auf der Akte 8 F 1059/07 überklebt hat. Es fehlen Datum, Unterschrift, Rechtsgrundlagen und Entscheidungsgründe (Foto). Das sind schwerwiegende Eingriffe in die Integrität des Rechtsstaates.“ Schwer vorstellbar, dass die Sächsische Staatsregierung solch ein Vorgehen duldet oder unterstützt. Weiterhin heißt es in dem Schreiben: „Auch wenn Herr Kretschmer seine 'Verschwörungstheorie' weiter aufrecht erhält und möglicherweise wiederholt, so bleibt es trotzdem eine Tatsache, dass in Zwickau gültige Rechtskraft mit weißen Papierschnipsel überklebt wird. Unserer Erfahrung nach ist das nicht das einzige Vergehen dieser Art. Die Zwickauer Justiz verstößt (im Schulterschluss mit der Zwickauer Stadtverwaltung und der Sparkasse Zwickau) regelmäßig und wissentlich gegen geltendes Recht (Urteil LGZ, Az. 4 O 567/20). Das weiß auch Ihr Ministerpräsident. Wir als Verein für saubere Justizarbeit machen uns dafür stark, dass Rechtsbrüche dieser Art bald der Vergangenheit angehören. Es wäre uns lieber, die Sächsische Staatsregierung würde sich ebenfalls dafür einsetzen. Im eigenen Interesse und im Interesse des von ihr behaupteten Rechtsstaates.“

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26 Juni 2025

Trotz freier Kapazitäten: Optimistischer Start in die Sommerferien

Westsachsen/Dresden.-
Die sächsischen Ferienregionen blicken optimistisch auf die Sommerurlaubssaison 2025. Vor allem Urlaubsangebote, die Familien mit Kindern im Blick haben, sind gut gebucht. Aktuell liegen die Vorbuchungen laut einer Umfrage der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH zum Teil noch unter den Erwartungen. Das ist auf das anhaltende kurzfristige Buchungsverhalten der Gäste zurückzuführen. Mit Beginn der Sommerferien wird jedoch mit einem Anstieg der Nachfragen gerechnet, vor allem von Gästen, die Urlaub vor der eigenen Haustür schätzen.
Besonders nachgefragt sind Sachsens Mittelgebirgsregionen für aktive Urlaubserlebnisse gepaart mit Sightseeing-Touren durch naheliegende Städte. Bei der Frage Städtetrip mit Kultururlaub oder aktiv sein beim Wandern und Radfahren, entscheiden sich Sachsenurlauber nach wie vor gern für eine Kombination. Zu den bevorzugten Unterkünften zählen Pensionen, Ferienwohnungen und Ferienhäuser in den ländlichen Regionen sowie Hotels und Appartements in den Großstädten. Ferienressorts und Campingplätze vor allem in Wassernähe genießen eine hohe Nachfrage.
„Die Sommerferien sind für Sachsen ein wichtiger Zeitraum im Jahr. Da sie sich über mehrere Monate erstrecken und Sachsen viel Spannendes zu bieten hat – Berge, Städte, Kulturlandschaften, Wasser – sind die Chancen groß, viele Gäste für einen Sommerurlaub zu begeistern. Auch ausländische Gäste erwarten wir vor allem in den Städten. Chemnitz, Europas Kulturhauptstadt 2025, war allein in den zurückliegenden fünf Monaten ein Besuchermagnet. Die Besucherzahlen sind in der Stadt und in der Region deutlich gestiegen und daran können wir in den Sommermonaten angesichts vieler toller Events anknüpfen. Mit aktiver Erholung ist das die perfekte Kombination auch für kulturinteressierte Urlauber und Städtereisende aus dem In- und Ausland“, betont Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch.
Besonders empfehlenswert für Familien mit Kindern ist Urlaub in einem der 14 familienfreundlichen Orte in Sachsen. Dazu gehören Altenberg, Erlbach, der Erholungsort Eibenstock, die Silberstadt Freiberg, Görlitz, der Luftkurort Jonsdorf, der Kurort Oberwiesenthal, Oederan, Olbernhau, Plauen, Schöneck, Sebnitz, Seiffen und Torgau. Nahezu jeder hat für die Sommerferien überraschende Neuigkeiten zu verkünden – von neuen Erlebnisrundgängen wie dem neuen Silberweg in Freiberg bis zu Entdeckerwelten wie Wurzelrudis Erlebniswelt im familienfreundlichen Ort Eibenstock im Erzgebirge (Foto).
Quelle und Foto: Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen

25 Juni 2025

Mega-Knast in Zwickau: Rechtfertigungsversuche und ein Versprechen

Im alten Zwickauer Gefängnis sind die
Haftbedingungen nicht mehr zeitgemäß.
Westsachsen/Zwickau.-
Die gemeinsame Justizvollzugsanstalt von Sachsen und Thüringen in Zwickau-Marienthal soll 2029 fertiggestellt sein und 2030 den Regelbetrieb aufnehmen. Darauf verständigten sich die beiden Freistaaten Sachsen und Thüringen in einer Vereinbarung. Die Gesamtkosten sollen nicht mehr als 476 Millionen Euro betragen, zuzüglich einer Risikovorsorge in Höhe von 24 Millionen Euro für weitere Preissteigerungen. Um einen wirtschaftlichen Bauablauf sicherzustellen, soll ein sogenannter Totalunternehmer beauftragt werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, dass die weiteren Planungsleistungen gemeinsam mit der Bauausführung an ein Unternehmen gegeben werden, so dass diese Leistungen ganzheitlich dem Wettbewerb unterstellt werden.
Nachdem der Vertrag mit einem Generalplaner im Oktober 2023 aufgrund gravierender Mängel gekündigt werden musste, um weiteren Schaden vom Bauvorhaben abzuwenden, mussten die Bauarbeiten weitgehend eingestellt werden. Das Großbauprojekt musste umfassend neu ausgerichtet werden. Die Bauarbeiten an der Justizvollzugsanstalt von Sachsen und Thüringen in Zwickau-Marienthal werden voraussichtlich 2027 wiederaufgenommen werden.
Im sächsischen Landtag wurde zwischenzeitlich spekuliert, ob aus dem gescheiterten Knastmodell
eine Bundeswehrkaserne oder ein Munitionslager entstehen soll.
»Sachsen und Thüringen stehen zu dem Großbauvorhaben der gemeinsamen Justizvollzugsanstalt in Zwickau-Marienthal. Wir haben uns entschieden, den Weg weiter gemeinsam zu gehen, auch wenn es kompliziert ist. Denn wir brauchen diesen Neubau. Unsere alten Anstalten genügen nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemäßen, sicheren und menschenwürdigen Strafvollzug«, sagte Sebastian Hecht, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der Finanzen, heute in Zwickau.
Dr. Tobias J. Knoblich, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur: »Mit dem vorliegenden Verhandlungsergebnis gewährleisten wir einen geregelten und kontrollierten Weiterbau der JVA Zwickau-Marienthal im beiderseitigen Einverständnis. Das wichtigste Ergebnis ist für mich jedoch das neu gewonnene Vertrauen und der beidseitige Wille, das in Schieflage geratene Projekt wieder auf Kurs zu bringen. Aus Thüringer Sicht war wichtig, sich von der Seitenlinie stärker ins Spiel zu bringen. Insofern ist der neuen Thüringer Landesregierung innerhalb eines halben Jahres gelungen, was zuvor zehn Jahre versäumt wurde.«
2014 wurde zwischen den Freistaaten Sachsen und Thüringen ein Staatsvertrag zur Errichtung einer gemeinsamen Justizvollzugsanstalt mit 820 Haftplätzen geschlossen. Laut Staatsvertrag sind 370 Haftplätze für den Freistaat Thüringen und 450 Plätze für den Freistaat Sachsen vorgesehen. Bauherr ist der Freistaat Sachsen. Innerhalb der rund 1,4 Kilometer langen Gefängnismauern entstehen unter anderem sechs Hafthäuser, ein Multifunktionsgebäude mit Besucherzentrum, eine Sporthalle und Arbeitsbetriebe. Hinzu kommt ein Hafthaus außerhalb der Gefängnismauern für den offenen Vollzug.
Was bisher geschah:
Auf dem Baugelände in Zwickau-Marienthal befand sich ein ehemaliges Reichbahnausbesserungswerk. Es mussten Abstimmungen mit der Stadt Zwickau geführt und Planungen beauftragt werden. Von 2015 bis 2018 folgte die Aufstellung des Bebauungsplans mit der Stadt Zwickau. Parallel musste das rund 25 Hektar große Baufeld vorbereitet werden. Der gesamte Gebäude- und Anlagenbestand war abzubrechen, eine Trafoumverlegung und umfassende Altlastensanierungen waren erforderlich und erste Medienanschlüsse für das Grundstück wurden hergestellt.
Zeitgleich wurde die künftige Justizvollzugsanstalt einschließlich Variantenbetrachtungen geplant. Dafür konnte 2015 ein Generalplaner (ARGE Justiz-Planungen Neubau JVA Zwickau) gewonnen werden. Der Bebauungsplan der Stadt Zwickau trat erst nach einer zweiten Öffentlichkeitsbeteiligung Anfang 2018 Inkraft. Erst danach bestand Baurecht, was den ursprünglich für 2019 avisierten Termin für die Fertigstellung der JVA obsolet machte.
2018 scheiterte die geplante Vergabe der Bauleistungen an einen Generalunternehmer, da kein wirtschaftlich annehmbares Angebot abgegeben wurde. In der Folge wurden die weiterführenden Planungen durch den Generalplaner durchgeführt und die Bauleistungen gewerkeweise ausgeschrieben. Dies führte zu einem späteren Beginn der Hochbauarbeiten als zuvor geplant. Die Bauarbeiten für den Neubau konnten somit erst 2019 beginnen. Das Richtfest fand im Oktober 2022 statt.
Mit voranschreitender Baudurchführung traten ab Mitte 2022 zunehmend Probleme zu Tage, die durch unzureichende und mangelhafte Leistungen des beauftragten Generalplaners verursacht wurden. Planungs- und Bauüberwachungsleistungen waren unvollständig und mit Mängeln versehen. Die Mängel hatten sich in Teilen bereits im Bauwerk manifestiert und der Bauablauf hatte sich verzögert. Rund 50 Rügeschreiben in über 100 Einzelsachverhalten ergingen an den Generalplaner, um die Probleme zu beseitigen. Nachdem der Generalplaner trotz der Rügeschreiben nicht angemessen reagierte, folgte Mitte Oktober 2023 die Kündigung des Vertrages mit dem Generalplaner, um weiteren Schaden von dem Bauvorhaben abzuwenden. Auf Grund der Kündigung des Generalplaners kam es bei einem Großteil der gebundenen Baufirmen zu einer Unterbrechung der Bauausführung, welche voraussichtlich länger dauern würde. Aus diesem Grunde wurden die Vertragsverhältnisse mit den beauftragten Firmen gekündigt. In der Folge konnte die reguläre Bautätigkeit seit Ende März 2024 nicht weiter fortgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rohbauarbeiten fast fertiggestellt. Auch die Fassadenarbeiten an den Häusern waren überwiegend abgeschlossen. Mit dem Innenausbau hatte man gerade begonnen. Vor Kündigung des Generalplaners war die Inbetriebnahme im 1. Quartal 2025 geplant.
Die Mängelfeststellung, -dokumentation und -beseitigung sind derzeit noch nicht abgeschlossen. Eine endgültige Schadenshöhe kann demzufolge noch nicht beziffert werden. Die reguläre Baustellentätigkeit konnte mangelbedingt seit Ende März 2024 nicht fortgeführt werden.
2017 beliefen sich die geplanten Gesamtbaukosten noch auf rund 172 Millionen Euro. Infolge der Corona-Pandemie kam es allerdings immer wieder zu Behinderungen in der Bautätigkeit. Nach der Pandemie brach der völkerrechtswidrige russische Krieg in der Ukraine aus. Beide Ereignisse führten zu Lieferengpässen, erhöhten Lohnaufwendungen und der Verteuerung der Energie- und Materialkosten. Der Baupreisindex stieg von 2019 bis 2024 um rund 50 Prozent. Dies machte sich auch im Bauprojekt bemerkbar. Der zuletzt genehmigte Kostenrahmen für die Baumaßnahme beläuft sich aktuell auf 317,8 Millionen Euro. Davon sind 236 Millionen Euro bereits ausgegeben.
Nachdem 2023 dem ursprünglichen Generalplaner gekündigt werden musste, konnte ein zweiter Generalplaner (S&P Sahlmann und Partner, Leipzig) vertraglich gebunden werden, der im Sommer 2024 seine Arbeit aufnahm. Seine Aufgabe bestand zunächst darin, ein Fertigstellungskonzept zu erstellen. Der Vertrag mit dem neuen Generalplaner ermöglicht in einem zweiten Teilschritt auch eine Baufertigstellung. Das Konzept liegt seit Ende vergangenen Jahres vor. Nach Prüfung der umfangreichen Unterlagen haben sich die beiden Freistaaten allerdings darauf verständigt, das vom zweiten Generalplaner vorgelegte Fertigstellungskonzept nicht weiterzuverfolgen, da eine Generalplanung nicht der spezifischen Situation entspricht. Aufbauend auf dem Fertigstellungskonzept soll vielmehr das Bauvorhaben mit einem Totalunternehmer fortgesetzt werden. Dadurch kann Planen und Bauen aus einer Hand erfolgen.
Nach Kündigung des alten Generalplaners und Vorlage eines Fertigstellungskonzeptes durch den neuen Generalplaner wurde untersucht, ob eine Fortführung des Gesamtprojektes aus sächsischer Sicht weiterhin wirtschaftlich ist. Dabei wurden verschiedene Varianten gegenübergestellt – vom Abbruch der bereits erstellten Gebäude und Neubau bis hin zur Sanierung und Ausbau bestehender Justizvollzugsanstalten. Dabei wurden hinsichtlich der Kosten pro Haftplatz auch Vergleiche mit anderen Bundesländern herangezogen. Das eindeutige Ergebnis: Trotz deutlich gestiegener Baukosten ist es wirtschaftlicher, das Großbauprojekt in Zwickau-Marienthal fortzusetzen. Zu einem gleichen Ergebnis kam auch eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung von Thüringen.
Staatssekretär Sebastian Hecht: »Die Zusammenarbeit zwischen den Freistaaten Sachsen und Thüringen ist weiterhin von einem vertrauensvollen Miteinander geprägt. Die Gespräche der letzten Wochen haben noch einmal die gegenseitigen Erwartungen klargestellt und die Kosten- und Terminziele zum Inhalt gehabt. Die eingesetzten Gremien werden mit hoher Transparenz in beiden Freistaaten gewährleisten, dass diese für Sachsen und Thüringen außerordentliche Baumaßnahme erfolgreich fertiggestellt werden wird.«
Quelle: Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

24 Juni 2025

Bürgerhaushalt 2025: Vorschläge können bis 30. Juni eingereicht werden

Westsachsen/Zwickau.-
Die Zwickauer haben noch zwei Wochen Zeit, um ihre Vorschläge für den Bürgerhaushalt 2025 einzureichen. Für kleinere Bauarbeiten und Reparaturen an oder in städtischen Einrichtungen, für Ausstattungsgegenstände oder Instandsetzungsarbeiten oder für Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtbildes sowie zur Erhöhung von Ordnung und Sicherheit stehen in diesem Jahr 150.000 Euro zur Verfügung – der gleiche Betrag wie im vergangenen Jahr.
Bis Freitag gingen bei der Stadtverwaltung 36 Vorschläge von 25 Einreichern ein. Die Liste reicht dabei von Baumersatzpflanzungen über die Installation einer Geschwindigkeitsmessanlage bis hin zu Büchertauschzellen. Auch die Ausstattung auf Spielplätzen oder in Kindertagesstätten sowie die Verbesserung der Sauberkeit im Bereich des Muldendamms werden genannt.
Der Startschuss für den diesjährigen Bürgerhaushalt erfolgte am 21. Mai. Weitere Ideen können schriftlich, per Fax oder E-Mail bis 30. Juni beim städtischen Amt für Finanzen eingereicht werden. Die Kontaktdaten sowie weitere Infos zum Zwickauer Bürgerhaushalt sind auf der städtischen Internetseite veröffentlicht (www.zwickau.de/buergerhaushalt). Für den Doppelhaushalt 2023/2024 hatten 186 Personen mit 308 Vorschlägen am Bürgerhaushalt teilgenommen.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

19 Juni 2025

Physiotherapie zur Linde: Aus Spielothek werden Behandlungsräume

Westsachsen/Werdau.-
Wo einst einarmige Banditen und Slotmaschinen um die Wette ratterten, ist seit wenigen Tagen eine neue Physiotherapie beheimatet. Unmittelbar neben dem Eingang zur gleichnamigen, legendären Diskothek öffnete am 6. Juni offiziell die Phyiotheapie zur Linde ihre Türen. Inhaberin Nadine Mocker hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt.
Ich habe schon vieles ausprobiert, bin aber nie richtig angekommen. Immer wollte ich meinen eigenen Weg gehen. In den letzten fünf Jahren sind meine Gedanken dazu immer konkreter geworden. Nun, nach reiflicher Überlegung bin ich diesen mutigen Weg gegangen und bin dort, wo ich hingehöre“, berichtet die 48-jährige Therapeutin, die sich mit ihrer Praxis einen Lebenstraum erfüllt hat.
Ihre Räumlichkeiten im Werdauer Ortsteil Leubnitz sind vielen noch als Spielothek bekannt, manchen auch als Partyraum oder Fotostudio. Mit umfangreichen Umbauarbeiten hat Nadine Mocker dem Objekt nun eine ganz neue, sehr persönliche Note gegeben. Egal ob Ankerzimmer, Kirschblütenraum oder Atelier – jeder Schritt, jede Farbe und jedes Utensil sind bewusst ausgewählt und spiegeln die Bodenständigkeit ihrer Erschafferin wider. „Die Resonanz ist bisher absolut positiv, egal ob von Kunden oder langjährigen Wegbegleitern“, freut sich die Physiotherapeutin, die seit 2001 Patienten in Sachsen und Bayern betreut hat. Feste Öffnungszeiten gibt es nicht, dafür aber viel Raum für Individualität. „Ich richte mich nach den Bedürfnissen derer, die ich behandle. Egal ob vor Ort oder zum Hausbesuch, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“
Quelle und Foto: André Kleber/Werbemanufaktur Werdau

17 Juni 2025

Stolzes Jubiläum: 40 Jahre Qualität am Bau

Westsachsen/Werdau.- Die aktuelle Lage im Baugewerbe ist alles andere als einfach. Und doch gab es schon ganz andere Herausforderungen in der Vergangenheit, die alle bewältigt werden konnten. Das weiß Dieter Theis (Foto links) zu berichten, dessen einstiges Unternehmen in diesem Jahr sein 40. Jubiläum feiern darf.

Der 72-jährige Unternehmer, der sich seit einigen Jahren im Ruhestand befindet, gründete noch zu DDR-Zeiten den Theis Bau-Service. „Am 1. Mai 1985 erhielt ich die Genehmigung, zwei Wochen später nahmen wir den Geschäftsbetrieb auf. Die ersten Aufträge waren reine Handarbeit. Nach einem Jahr konnte ich den ersten Bagger und einen S4000 kaufen. Später erhielt ich sogenannte Bilanzanteile – eine Art Bezugsschein – zum Kauf eines gebrauchten W50“, erinnert sich der einstige Eisenbahnbautechniker, der als Hauptmechaniker in der Altenburger Wollspinnerei in Steinpleis arbeitete. Zur Gründung, die zur damaligen Zeit eher ungewöhnlich war, ermutigte ihn das Kreisbauamt, das seinerzeit dringend nach Baukapazitäten suchte. Im Jahr 1988 beschäftigte das Unternehmen bereits sechs Mitarbeiter. Mit der Wiedervereinigung änderte sich erneut alles. Aus Planwirtschaft wurde Marktwirtschaft, Dieter Theis musste seinen Meisterabschluss erneuern lassen. „Drei Jahre drückte ich noch einmal die Schulbank. Auf die große Aufbruchstimmung folgte die Zahlungsunfähigkeit vieler Kunden. Und für mich viele schlaflose Nächte“, so der Leubnitzer.
Seit 2009 wird das Unternehmen, das in Spitzenzeiten 48 Mitarbeiter und jedes Jahr einen Auszubildenden hatte, von Christian Theis (Foto rechts) geführt. Der Sohn des Unternehmensgründers machte seine Lehre bei der Firma Schenker Bau in Steinpleis, gefolgt vom Meister und Betriebswirt. „Die Frage nach der beruflichen Orientierung stellte sich für mich nie. Mitschüler und Lehrer sahen das zuerst, ich kannte es einfach nicht anders. Und bis heute habe ich es keine Sekunde bereut“, so der Inhaber und Geschäftsführer.
Im Laufe der Jahre wurden Straßen gebaut, das Berufliche Schulzentrum Werdau entstand, das Feuerwehrgerätehaus Leubnitz und das Ärztehaus am Wettinerplatz tragen die Handschrift der Theis Bau- Service GmbH. „Die wahrscheinlich spektakulärsten Arbeiten hatten wir in den 90er Jahren mit einer Grabenfräse am Richard-Wagner-Park. Hier erfolgten Erschließungsarbeiten für die OstTelCom. Plötzlich flogen menschliche Knochen in die Luft. Niemand hatte damals auf dem Schirm, dass sich einst ein Friedhof an diesem Ort befand“, blickt Dieter Theis zurück.
Weniger spektakulär gehen die Arbeiten aktuell voran. Mit 11 Angestellten arbeitet das Team aktuell unter anderem an der Trauerhalle in Leubnitz, der Sanierung von öffentlichen Gebäuden und anderen, privaten Projekten. „Wie in anderen Gewerken auch, ist bei unseren Kunden derzeit eine große Unsicherheit spürbar. Der Hausbau ist stark zurückgegangen, dafür steigt die Nachfrage nach Tiefbau- und Pflasterarbeiten deutlich an“, berichtet Christian Theis. Neben seinem Team schätzt der 47-Jährige vor allem die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Stadtverwaltung. „Hier wird man wirklich wertgeschätzt und hilft sich gegenseitig. Das ist eine gute Grundlage, um auch die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu bewältigen.“
Quelle und Foto: André Kleber/Werbemanufaktur Werdau

Das große Klassikevent: Eine Alpensinfonie in Bildern

Westsachsen/Bad Elster.-
Am Freitag, den 27. Juni öffnet sich mit rund 100 Musizierenden der Klanghimmel für das wohl größte Orchesterkonzert im Vogtland: Um 19.30 Uhr musiziert dann die Staatskapelle Halle mit der Chursächsischen Philharmonie und Gesangsolisten der Semperoper Dresden unter der Leitung von GMD Florian Merz. Im ersten Teil des Abends erklingen mit Gesangssolisten der Semperoper beliebte Arien und Duette aus Meisteropern von Rossini, Mozart, Puccini und Verdi – darunter Rossinis berühmtes »Largo al factotum«, das Quartett »Bella figlia dell’amore« aus »Rigoletto« und emotionale Szenen aus »Madama Butterfly« und »La Traviata«.
In herrlicher Sommerabend-Kulisse wird dann die weltberühmte Tondichtung »Eine Alpensinfonie« von Richard Strauss mit passender Filmbegleitung des Videokünstlers Tobias Melle aufgeführt. Das alpensinfonische Meisterwerk erstrahlt in der besonderen Atmosphäre des NaturTheaters als bildgewaltiger Klangrausch der Natur: Ein Sonnenaufgang im Gebirge, ein mühevoller Anstieg, dann die Kühle des Waldes und das Rauschen des Wasserfalls. Satte Bergwiesen und das Läuten der Kuhglocken, schließlich ein aufziehendes Gewitter, Blitz und Donner und ein knappes Überleben in der gefährlichen Höhe. Was, wenn nicht ein Sinfonieorchester, könnte diesen Rausch der Farben und Geräusche darstellen? Und wer, wenn nicht Richard Strauss, dieses Tongemälde malen? Ein malerischer Abend in Bad Elster! Tickets: 037437/ 53 900 | www.naturtheater-badelster.de

15 Juni 2025

Schüler des KON erfolgreich beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“

Westsachsen/Zwickau.-
Vom 5. bis 11. Juni fand der 62. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Wuppertal statt. Auch sechs Schülerinnen und Schüler des Robert Schumann Konservatoriums Zwickau haben sich gemeinsam mit ihren Familien und Lehrkräften auf den Weg dahin gemacht, um vor der Bundesjury ihr Wertungsprogramm vorzuspielen. Insgesamt wurden an die Schülerinnen und Schüler vier 2. Preise und zwei 3. Preise vergeben.
Charlotte Klotz und Johanna Klotz erspielten sich in der Kategorie Gitarren-Duo in der Altersgruppe V 23 Punkte und einen 2. Preis. Ella Paul (Blockflöte) und Timo Rößler (Klavier) erhielten in der Kategorie Duo: Klavier und ein Holzblasinstrument (Altersgruppe III) für ihr Vorspiel 22 Punkte und ebenfalls einen 2. Preis (Foto). In der Kategorie Duo: Klavier und ein Blechblasinstrument, Altersgruppe IV, erreichten Heinrich Bergert (Posaune) und Alena Solovyev (Klavier) mit 21 Punkten einen 3. Preis.
Die Schulleitung des Konservatoriums gratuliert allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, den Korrepetitoren, Eltern und engagierten Lehrkräften ganz herzlich! Die Ergebnisse sind auf der Website von Jugend musiziert und auf www.rsk-zwickau.de zu finden.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

14 Juni 2025

Erweiterte Wartungsarbeiten an den Lichtsignalanlagen in der Talstraße

Westsachsen/Zwickau.-
Von Montag, 16. Juni bis Mittwoch, 2. Juli 2025 finden an den Lichtsignalanlagen Talstraße/Kolpingstraße und Talstraße/Scheffelstraße erweiterte Wartungsarbeiten statt. Unter anderem werden die Steuergeräte an beiden Anlagen ausgetauscht. Für die Linksabbieger aus Richtung Mauritiusbrücke in die Kolpingstraße Richtung Eckersbacher Brücke wird an der Anlage Talstraße/Kolpingstraße zur Verbesserung der Erkennbarkeit der Freigabe zudem ein zusätzliches Signal am Mast gegenüber der Einmündung ergänzt.
Während der Bauzeit werden die vorhandenen Anlagen ausgeschaltet. Der Verkehr an diesen Einmündungen wird jeweils über eine mobile Lichtsignalanlage geregelt. Mit dem Aufbau dieser Anlage wird ab Montag, 16. Juni an der Einmündung Talstraße/Kolpingstraße begonnen. Am 24. Juni erfolgt dann der Wechsel zur Einmündung Talstraße/Scheffelstraße.
In der Zeit der Errichtung der mobilen Anlage kann es zu kurzfristigen Sperrungen einzelner Fahrstreifen und somit auch zu Verkehrsbehinderungen kommen. Das Tiefbauamt bittet um Verständnis. Die Arbeiten werden durch die Leipziger Niederlassung einer Signalbaufirma aus Unterensingen durchgeführt.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

11 Juni 2025

Schumann-Fest 2025: Weitere Veranstaltungen noch bis 16. Juni

Westsachsen/Zwickau.- Ganz viel Unerhörtes wird zur Zeit und bis kommenden Sonntag beim Zwickauer Schumann-Fest präsentiert – in Analogie zum Chemnitzer Kulturhauptstadt Motto „C the Unseen“ heißt es in Zwickau „Hear the Unheard“. Weltweit ist das musikalische Repertoire in den Konzertsälen dominiert von männlichen Komponisten – warum kennen wir so wenig Musik, die von Frauen komponiert ist? Clara Schumann als vielleicht berühmteste Komponistin gelten. Ausgehend davon lenkt das Schumann-Fest den Blick auf ihre komponierenden Kolleginnen – nicht nur im 19. Jahrhundert. Im Eröffnungskonzert am 5. Juni im Jugendstilterrassensaal des Konzert- und Ballhauses „Neue Welt“ gab es einen zu Unrecht wenig gespielten Klavierkonzertsatz Clara Schumanns sowie zwei hochinteressante Orchesterwerke von zwei ihrer bedeutendsten Zeitgenossinnen zu hören: die e-Moll-Ouvertüre der Pariser Komponistin Louise Farrenc und die Sinfonie Nr. 6 der Berliner Carl-Loewe-Schülerin Emilie Mayer. Zudem erklang ein mit humoristischen Anspielungen gespicktes Werk einer noch lebenden Komponistin, der Japanerin Rino Murakami: die 2023 komponierte „para-ode“. Am Pult der Clara-Schumann-Philharmoniker stand – als Premiere für Zwickau – eine Dirigentin: die Koreanerin Yura Yang. Am Samstag begeisterte die in Brüssel lebende Saxophonistin Yuina Nabata die ca. 80 Zuhörer im Bürgersaal des Zwickauer Rathauses mit Kompositionen von Clara Schumann und Cécile Chaminade sowie drei noch lebenden Komponistinnen. Etwa ebenso viele Zuhörer kamen am Sonntag ins Robert-Schumann-Haus zum Konzert des Trio Vivente mit drei Klaviertrios von Komponistinnen des 19. Jahrhunderts: Clara Schumann und ihren jüngeren Freundinnen Ethel Smyth und Luise Adolphe Le Beau. Die drei Musikerinnen Jutta Ernst (Klavier), Anne Katharina Schreiber (Violine) und Kristin von der Goltz (Violoncello) lösten durch ihre energiegeladenen, abwechslungsreichen und feinfühligen Interpretationen den Konzerttitel „Romantik lebendig“ vollgültig ein, so dass die Zuhörer sich als Zugabe noch einen Triosatz von Emilie Mayer erklatschten. Zuvor war am Schumann-Denkmal der 215. Geburtstag des Zwickauer Komponisten mit Blumengrüßen und einer Ansprache des Kulturbürgermeisters Sebastian Lasch gefeiert worden. Die musikalische Umrahmung durch drei Mitglieder der Clara-Schumann-Philharmoniker Andre Passin (Querflöte), Daniela Göhcke (Violine) und Ferdinand Reitberger (Vibraphon) musste wegen drohenden Regens kurzfristig ins Zwickauer Gewandhaus verlegt werden. Fünf Tage lang hatten junge Profi-Musiker aus 12 Ländern in Meisterkursen bei Mitsuko Shirai (Gesang), Markus Hadulla (Liedgestaltung Klavier), Florian Uhlig (Klavier) und Tobias Koch (Hammerflügel) intensiv gearbeitet. Die Veranstalter hatten in diesem Jahr einen Anmelderekord verzeichnen können, so dass aus den über 40 Anmeldungen die besten Teilnehmer ausgewählt worden waren. Das Robert Schumann Konservatorium stellte einen Kursraum und unterstützte mit Überäumen. Interessierte Zuhörer konnten die Kursarbeit der berühmten Professoren – Mitsuko Shirai und Florian Uhlig (selbst früher Teilnehmer der Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbe in Zwickau und inzwischen Robert-Schumann-Preisträger der Stadt Zwickau) – mitverfolgen. Am Pfingstmontag präsentierten 19 der Teilnehmer im Abschlusskonzert das hohe Niveau – eine Teilnehmerin, die taiwanesische Hammerflügelexpertin Tzu-Yu Yang, die auch gerade ihre erste Solo-CD veröffentlicht hat, brachte auf dem originalen Clara-Wieck-Flügel von André Stein (1827) dabei auch ein Werk einer Komponistin zum Vortrag: die g-Moll-Fantasie der mit Robert Schumann befreundeten Wienerin Julie Baroni-Cavalcabò. Dass bei den Zwickauer Meisterkursen auch das Spiel auf Originalinstrumenten des 19. Jahrhunderts zum Programm gehört, ist ein Alleinstellungsmerkmal.
Zuvor waren 100 Radler, die zum Teil auch aus anderen Bundesländern angereist waren, zur 40 Kilometer langen Fahrradtour mit fünf Konzertstationen auf dem Weg aufgebrochen. Es gab Naturerlebnisse an der Mulde oder im Rümpfwald und architektonisch-künstlerische Highlights wie das Glauchauer Lutherhaus mit den großformatigen Wandölgemälden von Max Moser (1880–1965) oder die Thurmer Barockkirche St. Urban mit Altar des Zwickauer Bildhauers Peter Breuer (1472–1541). Auch dabei erklang viel Musik von Komponistinnen, zum Beispiel Eigenkompositionen der Zwickauer Mandolinenspielerin Annette Schneider und speziell zum Schumann-Fest von ihr für ihr Instrument arrangierte Werke Clara Schumanns, Musik der Londoner Clara-Schumann-Schülerinnen Liza Lehmann und Natalie Janotha, barocke Cembalomusik von Élisabeth-Claude Jacquet de la Guerre, Elisabetta de Gambarini und der Haydn-Schülerin Marianna von Martines und Lieder der Chemnitzer Liedermacherin Jens Ausderwäsche.
Bis zum kommenden Sonntag präsentiert sich das Schumann-Fest noch mit einer breiten Palette an Veranstaltungen: Zum Kindernachmittag am 9. Juni, 16 Uhr, sind Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren eingeladen, etwas über das Wunderkind Clara Wieck zu erfahren und zu erleben. Am Mittwoch, 10. Juni, 19.30 Uhr, läuft im Robert-Schumann-Haus der 2018 gedrehte Film „Komponistinnen“ von Kyra Steckeweh und Tim van Beveren (2018). In dem mit dem OPUS KLASSIK 2020 ausgezeichneten Dokumentarfilm (95 Min.) begibt sich die Pianistin Kyra Steckeweh in Frankreich und Deutschland auf Spurensuche und beleuchtet die historischen und persönlichen Umstände, unter denen vier Frauen im 19. und frühen 20. Jahrhundert ihre Werke geschaffen haben: Mel Bonis (1858–1937), Lili Boulanger (1893–1918), Fanny Hensel (1805–1847) und Emilie Mayer (1812–1883).
Am Donnerstag, 12. Juni, 18 Uhr, ist im Konzert mit Schülern und Schülerinnen des Robert Schumann Konservatoriums, zwei- und vierhändige Klaviermusik von 16 Komponistinnen zu hören, darunter z. B. Mel Bonis, Amy Beach, Cécile Chaminade oder die Zwickauerin Renate Käbisch und natürlich Clara Schumann. Der Freitag steht ganz im Zeichen des Romantischen Lichterfestes, das mit seiner einzigartigen Atmosphäre am Freitag ab 18 Uhr in die Parkanlage rund um den Zwickauer Schwanenteich lockt.
Natürlich kommt auch Robert Schumann nicht zu kurz, so am Samstag, 14. Juni, 19.30 Uhr im Konzert unter dem Titel „Romantische Klangwelt“ mit der belgisch-schweizerischen Pianistin Els Biesemans: Sie spielt die Uraufführung eines bisher unbekannten ehelichen Gemeinschaftswerks von Clara und Robert Schumann: Robert Schumann schrieb eine Fuge und seine Frau das Präludium dazu. Und das Ganze erklingt auf einem originalen Flügel, den Clara Schumanns Cousin Wilhelm Wieck vor über 150 Jahren gebaut hat. Den Abschluss am Sonntag bildet ein Gottesdienst im Dom St. Marien auch hier erklingt Musik von Komponistinnen.
Pünktlich zum Schumann-Fest hat das Robert-Schumann-Haus seine Dauerausstellung erneuert und erweitert. „Robert und Clara Schumann in Mixed Reality“ nennt sich das – eine Mischung aus technischen Neuerfindungen des 19. Jahrhunderts (der Schumann-Zeit) und des 21. Jahrhunderts (unserer Zeit). Viele, vor allem auch internationale Besucher sind entzückt von dem besonderen Charme der Vitrinen im Biedermeierstil, die als Grundausstattung des Museums passend zu dem originalen Mobiliar, das die Stadt Zwickau vor 100 Jahren aus Familienbesitz erworben hat, angefertigt wurden. Das bleibt auch weiterhin so. Aber es gibt eine Vielzahl von interaktiven Angeboten, wo man Robert und Clara Schumann jetzt auf vielfältige Weise erleben kann, sei es beim gemeinsamen Spiel auf einem Leuchttasten-Keyboard mit einer Schülerin Clara Schumanns, beim Computer-Schach gegen Schumann, oder beim Telefonieren mit einer Clara-Schumann-KI, die in Kooperation mit dem Informatik-Lehrstuhl „Intelligente Systeme“ der Westsächsischen Hochschule entstanden ist.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau

06 Juni 2025

Kostenloser Schüler-Sprach-Guide: Hilfe für Jugendliche auf Reisen

Westsachsen/Zwickau/Wilkau-Haßlau/Kirchberg/Werdau.- Die Sommerferien rücken näher und viele Schülerinnen und Schüler freuen sich schon auf eine Reise ins Ausland. Damit die Verständigung vor Ort reibungslos klappt, verschenkt Studienkreis ab sofort einen praktischen Schüler-Sprach-Guide. Die 28-seitige Broschüre im A6-Format liegt bei Studienkreis in Zwickau, Wilkau-Haßlau, Kirchberg und Werdau zur kostenlosen Abholung bereit - solange der Vorrat reicht.
Der Sprach-Guide vermittelt den Jugendlichen typische Redewendungen in Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Nicht nur auf Reisen, auch beim Einkaufen oder in Gesprächen mit internationalen Freunden hilft das Heft, Sprachbarrieren zu überwinden und selbstbewusst zu kommunizieren. Dabei setzt das handliche Nachschlagewerk auf praxisnahe Formulierungen und lockere Umgangssprache, die besonders in Alltagssituationen nützlich ist. So wird Sprachenlernen spielerisch und direkt anwendbar — auch außerhalb des Klassenzimmers.
Der neue Sprach-Guide vermittelt aber nicht nur klassische Vokabeln, sondern auch Sprachwitz — mit lustigen Redewendungen wie „That guy is one beer short of a six-pack“ („Der Typ ist nicht die hellste Kerze am Leuchter“) oder entspannter französischer Gelassenheit: „T’inquiète pas, ça va passer crème“ („Mach dir keine Sorgen, das wird problemlos klappen.“).
„Mit dem Heft wollen wir Schülerinnen und Schüler ermutigen, eine Fremdsprache aktiv und selbstständig zu nutzen“, erklärt Thomas Momotow von Studienkreis und ergänzt: „Zwar liefern Übersetzungs-Apps schnell Ergebnisse, aber sie fördern oft nur eine passive Kommunikation, ohne dass die Nutzer wirklich die Sprache lernen.“ Ein gedruckter Sprachführer hilft, sich wichtige Redewendungen gezielt einzuprägen, unabhängig von Internetzugang oder Akkulaufzeit - sei es auf Reisen, im Schüleraustausch oder im Alltag. Er vermittelt kulturelle Besonderheiten und Umgangssprache, die reine KI-Übersetzungen oft nicht erfassen.
Den Schüler-Sprach-Guide gibt es auch digital zum Herunterladen oder zum Lesen online auf www.studienkreis.de/can-you-english. Dort finden Schülerinnen und Schüler zudem eine Menge nützliches und unnützes Englischwissen, zum Beispiel lustige Videos und witzige (d)englische Sprüche und Redewendungen. Praktische Hilfe bieten kostenlose Lernvideos über If-Clauses, Summarys und vieles mehr.
Unterstützung - nicht nur in Fremdsprachen - bietet Studienkreis in Zwickau, Wilkau-Haßlau, Kirchberg und Werdau demnächst mit kostengünstigen Sommerferienkursen. Zehn Nachhilfestunden gibt es als fünf Doppelstunden für insgesamt 36 Euro. „Dafür erhalten Eltern eine günstige und verlässliche Förderung und Betreuung ihrer Kinder“, so Thomas Momotow. Gelernt wird nur in einem Teil der Sommerferien, damit den Kindern und Jugendlichen genügend Zeit für die wohlverdiente Erholung bleibt. Die Schülerinnen und Schüler holen versäumten Stoff nach, schließen Lücken und wiederholen schwierige Inhalte, damit der Einstieg ins neue Schuljahr leichter fällt.
Informationen gibt es unter Tel.: 0800 111 12 12. Der nächstgelegene Studienkreis ist auf www.studienkreis.de zu finden. Telefonische Erreichbarkeit: Mo.-So. 7.00-22.00 Uhr
Quelle und Fotos: Studienkreis GmbH


















01 Juni 2025

8. Philharmonisches Konzert eröffnet am 5. Juni das Schumann-Fest

Westsachsen/Zwickau.- Im 8. Philharmonischen Konzert des Theaters Plauen-Zwickau erklingen am 5. Juni um 19.30 Uhr im Konzert- und Ballhaus Neue Welt Werke von vier Komponistinnen. Das Konzert eröffnet das diesjährige Schumann-Fest, das unter dem Motto „Clara & Co“ insbesondere Komponistinnen in den Mittelpunkt rückt.
Den Auftakt macht nach Angaben des Theaters die französische Komponistin Louise Farrenc - ihr Schaffen war zu Lebzeiten in ganz Europa bekannt, jedoch wurde sie nach ihren Tod kaum noch gewürdigt. Clara Schumann hatte bereits 1835 ein Klavierkonzert vollendet, doch ein zweites Klavierkonzert blieb fragmentarisch. Der von Jozef De Beenhouwer vollendete Konzertsatz wird im Konzert mit der Solistin Mirjam Hinrichs erklingen. Rino Murakami studierte in Tokio und Leipzig. Ihre „para-ode“ stellt vier Bläsersolisten der Clara-Schumann-Philharmoniker in den Mittelpunkt. Emilie Mayer, eine Zeitgenossin von Clara Schumann, galt zu ihrer Zeit als „weiblicher Beethoven“: Aus ihrem umfangreichen Schaffen steht die Sinfonie Nr. 6 auf dem Programm.
Das Konzert unter der Leitung von Yura Yang  (Foto), die seit dieser Spielzeit als 1. Kapellmeisterin an der Oper Leipzig tätig ist. wird im Rahmen der Konzertförderung Forum Dirigieren – eine Initiative des Deutschen Musikrates – aus Fördermitteln der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) unterstützt. Es musizieren die Clara-Schumann-Philharmoniker Plauen-Zwickau. Karten gibt es online oder an den Theaterkassen.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau