04 Oktober 2025

Auf den Punkt gebracht: AI erklärt, warum Rechtskraft „heilig“ ist

Westsachsen/Zwickau.- Auch wenn einige Leser der Westsächsischen Zeitung jetzt denken werden, das haben wir doch schon lange gewusst, ist es aufgrund der aktuellen Entwicklung dennoch wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen. In Zwickau wurde ein gültiger Rechtskraftvermerk ohne Rechtsgrundlage und ohne Entscheidungsgründe von einem Unbekannten irrtümlich mit zwei weißen Blättern überklebt (Foto). Alle Bemühungen, diese offensichtliche Urkundenfälschung mit anschließender Falschbeurkundung von Amts wegen korrigieren zu lassen, schlugen bisher fehl. Dabei ist es nur ein Verwaltungsakt, der vielleicht 15 Minuten Zeit in Anspruch nehmen würde.
Dazu muss man wissen:
Wenn ein Gerichtsdokument, das eigentlich Rechtskraft bescheinigt, nachträglich überklebt wird, betrifft das nicht nur die Beteiligten, sondern die gesamte Rechtsstaatlichkeit.
Warum ist das so?
1. Rechtskraft ist heilig.
Wenn ein Beschluss oder Urteil rechtskräftig ist, dann ist das für alle Beteiligten bindend – das ist der Kern der Rechtssicherheit. Wird das im Nachhinein einfach entfernt oder überklebt, dann kann niemand mehr sicher sein, ob ein Beschluss wirklich Bestand hat.
2. Vertrauen in die Justiz.
Die Justiz lebt vom Vertrauen. Wenn Menschen sehen, dass an Akten nachträglich manipuliert wird, auch wenn es „nur Aktenordnung“ genannt wird, untergräbt das das Vertrauen in Gerichte und Behörden.
3. Gleichbehandlung.
Stell dir vor, man sagt: „Ach, bei dir ist es nur ein Fehler in der Aktenordnung“, aber bei einem anderen würde man genau so eine Sache als Manipulation oder gar Urkundenfälschung werten. Das geht nicht – das muss für alle gleich gelten.
4. Signalwirkung.
Wenn das einfach abgetan wird, ist das ein gefährliches Signal: dass man Dokumente nachträglich „anpassen“ darf, solange es im Nachhinein irgendwie gerechtfertigt wird. Das öffnet Tür und Tor für Missbrauch.
Deswegen: Ja, sowas geht alle an, weil es die Grundlage unseres Rechtssystems betrifft. Es ist nicht nur „ein Fall“, sondern zeigt ein strukturelles Problem. Das betrifft jeden Bürger in Deutschland, der sich auf die Rechtskraft verlassen muss.
Warum das alle betrifft:
Ein Rechtskraftvermerk ist nicht irgendeine Formalie, sondern die Garantie dafür, dass eine gerichtliche Entscheidung endgültig und verbindlich ist. Wenn ein solcher Vermerk nachträglich überklebt oder entfernt wird, betrifft das nicht nur die direkt Beteiligten – es untergräbt das Vertrauen jedes Bürgers in die Rechtssicherheit.
Jeder von uns muss sich darauf verlassen können, dass gerichtliche Dokumente unveränderbar sind. Wird ein Rechtskraftvermerk im Nachhinein „korrigiert“ oder vertuscht, dann verliert die Justiz ihre Glaubwürdigkeit. Das ist kein Einzelfallproblem, sondern ein Angriff auf den Kern unseres Rechtsstaates.
Deshalb geht eine solche Manipulation alle Bürgerinnen und Bürger an. Denn wenn Rechtskraft beliebig verschoben oder aufgehoben werden kann, dann steht niemand mehr unter dem Schutz verlässlicher gerichtlicher Entscheidungen.
Fazit: An einem Gericht, wo so etwas geduldet wird, herrscht defacto Rechtsbankrott.
Quelle: Artificial Intelligence (AI)
Foto: WSZ

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30 September 2025

Schatten an der Wand: Julia Neigel lädt zum Theaterkonzert

Westsachsen/Bad Elster.-
Am Samstag, den 11. Oktober lädt mit Julia Neigel ein der Ikonen der deutschen Rock- und Popmusik um 19.30 Uhr zu einem stimmungsvollen Theaterkonzert in das König Albert Theater Bad Elster ein. Intim. Emotional. Unvergesslich: Julia Neigel lädt zu einem ganz besonderen Bad-Elster-Konzert. Das Publikum erlebt einen akustischen Abend voller Musik, die unter die Haut geht. Mit ihrer unverkennbaren Stimme präsentiert sie ihr neues Programm, das Songs ihrer gesamten Karriere beinhaltet, die sie ihr ganzes Leben begleitet haben. Die berühmte Sängerin ist seit den 80er Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Musikszene. Mit ihrem Super-Hit »Schatten an der Wand« und dem gleichnamigen Album eroberte Sie damals in jungen Jahren mit ihrer außergewöhnlichen »3 Oktaven-Stimme« die Republik. In Bad Elster begeisterte sie bereits in der Vergangenheit als fester Bestandteil der Ostrock-Legende SILLY im NaturTheater. Ihre Begleitband mit herausragenden Musikern strotzt vor Kraft und Spielfreude und bringt ihre Klassiker wie »Sehnsucht«, »Weil ich Dich liebe«, »Tief in meiner Seele«, »Hoffnung«, »Frei für ewig« oder den Überhit »Schatten an der Wand« mit viel Leidenschaft auf die Bühne. Erleben Sie Julia Neigel nahbar, intensiv und mitreißend. Ein Abend voller Seele und ein Konzert voller Lieblingsmomente. Bad Elster freut sich!
Tickets: 037437/ 53 900 | www.koenig-albert-theater.de

Reisewelt Werdau: Nach dem Sommer ist vor dem Urlaub

Westsachsen/Werdau.-
Es ist das jüngste von vier Reisebüros der Pleißestadt: Die Reisewelt Werdau. Im April 2022 eröffnete Inhaberin Doreen Geyer ihr Geschäft im Fachmarktzentrum Schwalbe auf der Uhlandstraße. Seither, so die Reiseverkehrskauffrau, geht die Tendenz klar in Richtung der persönlichen Beratung und Buchung – zur Freude der Anbieter vor Ort.
Die Erfahrungen der 44-jährigen Unternehmerin geben damit ein ganz anderes Bild wieder, als es die offiziellen Statistiken erwarten lassen. Laut Statista GmbH befindet sich der Reisebüromarkt im Wandel. Immer weniger Menschen entscheiden sich demnach für das klassische Reisebüro und buchen vor Ort im persönlichen Gespräch ihren Urlaub.
Doreen Geyer hält hier klar dagegen. „Die Entwicklung ist absolut positiv. Meine Erfahrung zeigt, dass vor allem die Unsicherheiten der letzten Jahre wie Firmenpleiten, die unübersichtliche Onlinevielfalt und der Mangel an persönlichen Ansprechpartnern im Internet klar für das Angebot in den Reisebüros vor Ort sprechen.“ Konkret äußert sich das in der Reisewelt auch dadurch, dass die Menge und Intensität der Anfragen und Aufträge der letzten Jahre nicht mehr alleine schaffbar war. Mit Stefanie Mothes verstärkt seit zwei Jahren eine Mitarbeiterin das kleine aber feine Team. Gleichzeitig wurde die Bürofläche von ursprünglich 38 um weitere 45 Quadratmeter mehr als verdoppelt. „Das schafft mehr Privatsphäre für unsere Kunden, was unter anderem bei Leistungen wie CheckIn oder Visa-Service besonders wichtig ist“, erklärt sie.
Und diese Angebote und Rückzugsmöglichkeit scheinen auch geboten. Die Reisebranche insgesamt verzeichnet deutlich wachsende Umsätze. „Je länger Corona vorbei ist, desto weiter gehen die Reisen. Insbesondere der Kreuzfahrtboom ist ungebrochen. In diesem Bereich sind jetzt schon Reisen bis 2027 buchbar. Aida baut aktuell zwei weitere Ozeanriesen, die zunehmend von Familien nachgefragt werden. Paare ohne Kinder hingegen bevorzugen eher kleinere Schiffe. Auch Nachhaltigkeit spielt dabei eine wachsende Rolle“, erzählt Doreen Geyer aus dem Nähkästchen.
Reisen war dabei schon immer fester Bestandteil ihres Lebens. „Meine Wurzeln liegen bei Wendler Reisen. Schon als Kind durfte ich mit zu Fahrten durch ganz Europa aufbrechen. Und auch meine Schwester hat ein Reisebüro, um genau zu sein in Zwickau“, berichtet die Reiseverkehrskauffrau. Vor drei Jahren trat sie dann eine Unternehmensnachfolge an und steht seither selbst am Steuer.
Quelle und Foto: André Kleber/Werbemanufaktur Werdau

29 September 2025

Staatsministerin Kraushaar: „ÖPNV ist Teil unserer Daseinsvorsorge“

Westsachsen/Dresden/Zwickau.- Staatsministerin Regina Kraushaar (Foto 2.v.r.) hat heute Steve Preißner und Sebastian Eßbach (Foto links), den beiden Geschäftsführern der Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH (SVZ), einen Fördermittelbescheid in Höhe von über 8,25 Millionen Euro übergeben. Die Mittel werden über die Richtlinie ÖPNV des Freistaats bereitgestellt und überwiegend für den Bau einer Wagenhalle für Straßenbahnen über die Gleise eins bis acht des Straßenbahnbetriebshofes verwendet. In der Halle sollen künftig bis zu 20 Straßenbahnzüge untergebracht werden. Um die aktuell noch unter freiem Himmel stehenden Schienenfahrzeuge etwa im Winter für den Betrieb warmzubekommen, kann mitunter eine Stunde vergehen.

Staatsministerin Regina Kraushaar: »ÖPNV ist kein Luxus. Er ist Teil unserer Daseinsvorsorge. Gerade hier in Südwestsachsen, mit der starken Industrie, brauchen wir verlässliche Mobilität. Straßenbahnen sind dafür ein Rückgrat. Wer in Mobilität investiert, investiert in die Lebensqualität vor Ort. In der vom Freistaat Sachsen geförderten neuen Wagenhalle können die Zwickauer Straßenbahnen im Betriebshof der Verkehrsbetriebe bald optimal abgestellt und gewartet werden – geschützt vor Wind, Wetter und Vandalismus. Das steigert die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit des Verkehrsunternehmens.«
»Mit der Modernisierung unseres Betriebshofs und Bau einer Fahrzeughalle können wir im Bereich Instandhaltung einen großen Schritt nach vorn in die Zukunft gehen,« erläutert Sebastian Eßbach, technischer Geschäftsführer der Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau. »Dank der Zusage des Freistaates Sachsen und dem heute überreichten Fördermittelbescheid durch die Staatsministerin können wir als SVZ einen weiteren Baustein für einen attraktiven Nahverkehr in Zwickau umsetzen und sind solche Investitionen überhaupt erst möglich,« ergänzt Steve Preißner, kaufmännischer Geschäftsführer der SVZ.
Insgesamt wird es drei grobe Bauabschnitte geben: Zunächst werden die Gleise 1 bis 8 inkl. der Weichen erneuert und die Wagenhalle gebaut. Danach werden die Wendeschleife und die Umfahrung über Gleis 9 modernisiert. Anschließend wird die Ausfahrt aus dem Betriebshof hergestellt. Außerdem wird eine Betriebshofsteuerung gebaut. Diese sichert den Bahnbetrieb in der eingleisigen Zufahrt zur Wagenhalle und die Fahrstraßen auf der Gleisharfe.
Die Zwickauer Verkehrsbetriebe haben momentan 27 Straßenbahnen im Bestand, unterhalten 47 Kilometer Gleise und bieten ihren jährlich 10,4 Millionen Fahrgästen in Bus und Bahn gesamthaft 3.230.233 Fahrplankilometer an.
Quelle und Foto: Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau

26 September 2025

Tag des Weimarer Dreiecks und der Europäischen Sprachen

Westsachsen/Dresden/Chemnitz.-
Am vergangenen Mittwoch fand der zweite Tag des Weimarer Dreiecks in Sachsen gemeinsam mit dem Tag der Europäischen Sprachen im Kraftwerk e.V. Chemnitz statt. Der Tag wurde von einem breiten Netzwerk von Akteuren aus Sachsen gemeinsam durchgeführt und stand unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Das Netzwerk engagiert sich seit 2020 für eine Vernetzung europäischer Akteure in Sachsen und für eine bessere Sichtbarkeit deutsch-polnischer, deutsch-französischer und europäischer Initiativen.
Für den Tag war ein vielfältiges Programm für verschiedene Zielgruppen eingeplant: Vormittags hatten Schüler und Kita-Kinder die Möglichkeit, an verschiedenen Workshops und Sprachanimationen teilzunehmen. Nachmittags wurde das Programm um kulturelle, wirtschaftliche und historische Aspekte des Weimarer Dreiecks erweitert und richtete sich an Studierende und an alle, die sich für Europa im Allgemeinen und das Weimarer Dreieck im Besonderen interessieren.
Am Abend folgte dann der feierliche Abschluss, welchen die Sächsische Staatskanzlei organisiert hatte. Hier war zunächst ein Grußwort des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer als Schirmherr erwartet worden. Aus terminlichen Gründen wurde seine Teilnahme jedoch kurzfristig abgesagt.
Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung als Veranstalter war sehr vom Ablauf und der Organisation angetan. So wurde der organisatorische Leiter, Uwe Klötzer, explizit für seine Besonnenheit und ruhige Art bei der Bewältigung der doch etwas anspruchsvollen Aufgaben an diesem Tag gelobt.
 Foto: WSZ

25 September 2025

Richtfest: Ein modernes Gerichtsgebäude für weitere Rechtsverstöße

Westsachsen/Dresden/Zwickau.-
Das alte Gerichtsgebäude am Dr.-Friedrichs-Ring in Zwickau wird zu einem modernen Amtsgericht umgebaut. Heute feierten Finanzminister Christian Piwarz (CDU), Justizministerin Constanze Geiert (CDU) und die Direktorin des Amtsgerichts Zwickau, Eva-Maria Ast (CDU), gemeinsam mit Handwerkern, Vertretern des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) sowie der Justiz und zahlreichen Gästen das Richtfest.
Bis 2028 entsteht für rund 42 Millionen Euro ein moderner Gerichtsstandort. Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude wird sorgfältig saniert und durch einen Anbau ergänzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dann alle gemeinsam unter einem Dach in modernen, barrierefreien Büros arbeiten. Alt- und Neubau wachsen zu einer funktionalen Einheit zusammen, die kurze Wege ermöglicht.
Finanzminister Christian Piwarz: »Mit dieser Investition stärken wir nicht nur die Arbeitsbedingungen der Justiz, sondern auch den Standort Zwickau. Das Amtsgericht wird zu einem Haus, das Geschichte atmet, zugleich aber modernste Anforderungen erfüllt. So bleibt Bewährtes erhalten und es entsteht Raum für die Zukunft.«
Justizministerin Prof. Constanze Geiert: »Um ihren anspruchsvollen Aufgaben gerecht zu werden, braucht die sächsische Justiz nicht nur die besten Köpfe, sondern auch die bestmöglichen Arbeitsbedingungen. Diese schaffen wir hier, in diesem modernen Gerichtsgebäude. Auch das stärkt unseren Rechtsstaat.«
Auf einer Fläche von rund 5.000 Quadratmetern entstehen – unter Beachtung der Sicherheitsanforderungen der Justiz – 130 Büros, zehn Sitzungssäle, Registraturräume für mehr als 6.000 laufende Meter Akten sowie ein großzügiger Schulungsraum.
An dem historischen Gebäude ist eine Vielzahl von originalen Befunden von baugeschichtlichem Wert erhalten. Im Zuge der Sanierung werden einige Wandmalereien im Treppenhaus, einzelne historische Türen sowie die Treppengeländer aufwendig restauriert. Die markante Fassade des Altbaus wird restauriert und findet später auch im Neubau eine Entsprechung. So entsteht ein sichtbares Zusammenspiel von Tradition und Gegenwart. Flächendeckende Dateninfrastruktur, Sitzungssäle mit Medientechnik, drei neue Aufzüge und moderne Brandschutzsysteme machen das Haus zukunftsfähig.
Der Baugrund und die historische Substanz stellten den SIB sowie die Planer vor besondere Herausforderungen. Für den Anbau mussten 160 Bohrpfähle zur Baugrundverbesserung gesetzt werden, weitere 100 waren zur Stabilisierung des Altgebäudes erforderlich.
Das Amtsgericht blickt auf eine lange Geschichte zurück: 1853 als Amtsgericht errichtet, diente es später als Standes- und Finanzamt der Stadt Zwickau. Seit November 2010 war es – bis zum Beginn der Bauarbeiten 2022 – erneut Amtsgericht. Während der Bauzeit sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ein Interim in die Pölbitzer Straße 9 gezogen. Daneben sind sie wie bisher auf drei weitere Standorte in Zwickau verteilt. Insgesamt arbeiten 156 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 138 Anwärterinnen und Anwärter für das Amtsgericht Zwickau.
Quelle: Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
Foto: WSZ

23 September 2025

Frohe Zukunft: Eine Kita im Wandel der Zeit

Westsachsen/Crimmitschau.-
Ganze Bücher könnte man schreiben über die Geschichten und Veränderungen, die sich in ihr zugetragen haben. Denn zu erzählen, gibt es viel. Das Deutsche Rote Kreuz feiert am Samstag, den 27. September ein großes Jubiläum in Crimmitschau: Das 60-jährige Bestehen der Kindertagesstätte „Frohe Zukunft“. Eröffnet am 5. September 1965 entstand die Einrichtung im Zuge der Erschließung des damaligen AWG-Neubaugebietes Helmut-Bräutigam-Straße. Die dortigen Wohnungen waren mit Zimmern für zwei Kinder konzipiert, wodurch viele Jungfamilien in den neu geschaffenen Stadtteil zogen. In den Anfangsjahren der Kita gab es vier Gruppen zu jeweils 30 Kindern, einer vollbeschäftigten Erzieherin und einer Helferin mit 30 Wochenstunden. „Was heute unvorstellbar klingt, hatte elf Jahre Bestand. Erst dann wurde die Gruppenstärke auf 20 Kinder und eine Erzieherin sowie zwei flexibel einsetzbare Helfer reduziert“, berichtet Lisa Kaden, die seit Februar dieses Jahres die „Frohe Zukunft“ leitet.
Bis 1989 arbeiteten die Erzieherinnen nach dem Bildungs- und Erziehungsplan der Volksbildung der DDR. Wie überall, wendete sich das Blatt 1990. Nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten wurden Anregungen und verschiedene Methoden aufgegriffen, ein eigenes Profil erarbeitet. Seither lag der Schwerpunkt dieser Einrichtung bei den Themen Natur, Umwelt und Gesundheit.
Am 01.01.1994 wurde der Kindergarten dann von dem Deutschen Roten Kreuz übernommen, es fanden einige Umgestaltungen im Gebäude sowie im Garten statt. Eine Sauna, ein Snoezel- und ein Kreativraum entstanden. Wenig später bekam man auch hier die veränderte demographische Lage zu spüren. „1995 wurde durch minimierte Kinderzahlen eine Kindergartengruppe durch eine Hortgruppe ersetzt. Wenig später erfolgte die Erweiterung auf zwei Hortgruppen, die bis 2005 Bestand hatten. Es schlossen sich Baumaßnahmen zur Schaffung eines Hausaufgabenzimmers und entsprechender Sanitäranlagen an. Parallel dazu wurde eine erste Integrativgruppe eröffnet“, blickt Lisa Kaden in die wechselvolle Geschichte zurück und fügt hinzu: „Im Jahr 1998 spezialisierte sich die Kita und deren Team auf die Kneipp-Gesundheitserziehung.“
Aufgrund steigender Nachfrage wurde 2009 der Krippenbereich umgebaut. Seither konnten auch Kinder ab erst einem Jahr betreut werden. Drei Jahre später wurde der Krippenbereich aufgrund großer Nachfrage nochmals erweitert. Mit dem Bau einer Kräuterschnecke im Jahr 2013 wurde dann die Grundlage dafür geschaffen, dass, passend zum Konzept der Einrichtung, die Kinder nun selbst Lebensmittel wie Kräuterbutter oder Tee herstellen – unter Anleitung natürlich. Die Anlage eines Beetes erfolgte in diesem Jahr ebenso wie die Erneuerung der Fußböden in drei Zimmern.
Heute gibt es in der „Frohen Zukunft“ Kapazitäten für 15 Kinder in der Krippe sowie 40 im Kindergarten. Die Erzieherinnen und Erzieher sowie Einrichtungsleiterin halten zudem 25 Hortplätze vor. Zum ersten Januar führte der DRK Kreisverband Zwickauer Land e.V. die Frühbetreuung ab 5:30 Uhr ein, um insbesondere den Eltern aus systemrelevanten Berufen im medizinischen, pflegerischen und sozialpädagogischen Bereich die Möglichkeit zu geben, um 06:00 Uhr ihren Dienst zu beginnen.
Wer einen tieferen Einblick in die Geschichte aber vor allem Gegenwart und Zukunft der Kita erhalten möchte, ist dazu am kommenden Samstag eingeladen. In der Zeit von 15 bis 19 Uhr erwartet große wie kleine Besucher ein abwechslungsreiches und farbenfrohes Programm. Feuerwehr, das Maskottchen „Crimmel“ der Eispiraten, ein Bastelstand und eine Tombola warten auf die Besucher. Das Rote Kreuz selbst ist mit einem Erste-Hilfe-Stand und der Schwangerschaftsberatung vertreten. Zudem werden frisch Gegrilltes und Langos angeboten.
Um 18:30 Uhr findet ein Lampionumzug statt. „Ich bin mir sicher, dass hier alle auf ihre Kosten kommen werden. Für viele wird es wahrscheinlich auch ein Wiedersehen mit ehemaligen Erziehern, einstigen Kindern, Kollegen und Freunden geben“, blickt Annette Schmidt vom DRK optimistisch voraus. Sie zeichnet beim Kreisverband sowohl für die „Frohe Zukunft“ als auch für die Kita „Mischka“ auf der unteren Mühlgasse verantwortlich.
Quelle und Fotos: André Kleber/Werbemanufaktur Werdau

Schocken: Geschichtsträchtiges Haus erstrahlt in neuem Glanz

Westsachsen/Zwickau.- Es ist ein Ereignis, was noch vor zehn Jahren kaum vorstellbar war: Gestern konnte in Zwickau der Gebäudekomplex des früheren Kaufhauses Schocken offiziell wiedereröffnet werden. Die GP Papenburg Hochbau GmbH aus Halle hat das gut 3.000 Quadratmeter große Areal seit Mai 2022 für rund 33 Millionen Euro, mit Unterstützung von Bund, Land und Stadt aufwendig saniert und umgebaut. Das „Schocken“ war einst zentraler Bestandteil des gleichnamigen jüdischen Kaufhauskonzerns gewesen, der in Sachsens viertgrößter Stadt seinen Sitz hatte. An der Eröffnung nahmen rund 150 Gäste aus Politik und Wirtschaft teil, unter ihnen der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, die Oberbürgermeisterin, Constance Arndt, sowie der Geschäftsführer der GP Papenburg Hochbau GmbH, Frank Heinze.
Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt und
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer
Ministerpräsident Michael Kretschmer (Foto) freut sich über die Wiederbelebung des geschichtsträchtigen Kulturdenkmals: „Die Geschichte des Kaufhauses Schocken gehört fest zur sächsischen Identität und symbolisiert den wirtschaftlichen Aufstieg unseres Freistaats Anfang des 20. Jahrhunderts. Dass die historische Zentrale des früheren Konzerns heute in neuem Glanz erstrahlt, ist ein großer Gewinn für Zwickau und die Region. Die komplexe Sanierung ist ein Zeugnis höchster Handwerkskunst und setzt neue Impulse für eine lebendige Innenstadt.“
„In der Tat ist die Sanierung des ‚Schocken‘ ein anspruchsvolles und zugleich auf höchstem Maße baulich herausforderndes Projekt gewesen. Trotz der vielen im Vorfeld in dieser Dimension nicht erkennbaren Unwegsamkeiten haben wir, insbesondere unser Projektteam, ein Objekt errichtet, auf das wir und die Stadt Zwickau zurecht stolz sein können“, so Frank Heinze, Geschäftsführer der GP Papenburg Hochbau GmbH. Auch Oberbürgermeisterin Constance Arndt würdigt das Projekt: „An diesem Tag gilt es, dankbar zu sein: All jenen, die in den letzten Jahren an die Revitalisierung des ‚Schocken’ geglaubt haben und diese mit viel Einsatz verfolgten. Herzlich danke ich insbesondere der GP Papenburg Hochbau GmbH, allen am Bau Beteiligten sowie den Fördermittelgebern und Mietern, dass dieses für unsere Stadt so wichtige Projekt realisiert werden konnte.“
Die beiden früheren Zwickauer Oberbürgermeister
Pia Findeiß (links) und Rainer Eichhorn (rechts)
Die Wurzeln des „Schocken“ reichen auf den 18. März 1901 zurück, als Simon Schocken, der in die Eigentümerfamilie des Leipziger Kaufhauses Ury eingeheiratet hatte, die Leitung des Warenhauses „Ury Gebrüder Zwickau/Leipzig“ in der Hauptstraße übernimmt. 1906 ging das Haus in seinen Besitz über. Mit seinem Bruder Salman Schocken gründete er 1907 die Einkaufszentrale „I. Schocken Söhne Zwickau“.
Der Schocken-Konzern wuchs schließlich zu einem der größten Warenhauskonzerne Deutschlands heran, mit Zweigniederlassungen in rund 20 deutschen Städten, darunter Chemnitz, Nürnberg, Regensburg und Stuttgart.
1938 zwang die antisemitische Politik der Nationalsozialisten die Familie zur Aufgabe ihres Unternehmens, das sie schließlich verkaufen mussten. Zu DDR-Zeiten war hier ein „konsument“-Warenhaus zu finden, nach der deutschen Wiedervereinigung zog „Horten“ in das Gebäude ein. Seit der Schließung im Jahr 1999 stand das Gebäude weitestgehend leer, der bauliche Zustand verschlechterte sich.
Seit 1901 erfuhr das Gebäude zahlreiche Umbauten und Erweiterungen – eine große Herausforderung für den neuen Bauherrn. Unter anderem galt es - unter Wahrung des Denkmalschutzes – Entkernungsarbeiten durchzuführen, neue Gebäudeteile zu errichten sowie den zu erhaltenden Bestand behutsam zu sanieren - und das bei unterschiedlichen Geschosshöhen, in den beengten Verhältnissen des Stadtzentrums und bei zuvor nicht erkennbaren Schäden und erstaunlichen Befunden, wie beispielsweise dem aus dem 15. Jahrhundert stammenden Dachstuhl in der Hauptstraße 3-5. An der Projektumsetzung waren rund 140 Firmen sowie 30 Planungsbüros beteiligt!
Zwischen der Zwickauer Hauptstraße und der Marienstraße ist nun eine moderne und zukunftsfähige Immobilie entstanden, die maßgeblich zur Aufwertung der Zwickauer Innenstadt beiträgt und mit der zugleich Geschichte bewahrt wird. Auf einer Mietfläche von ca. 10.400 Quadratmetern sind Flächen für Einzelhandel, Hotel und Büros zu finden. Bereits eröffnet haben das neue B&B Hotel sowie REWE im Erdgeschoss. Anfang Oktober ziehen aus der Stadtverwaltung das Umwelt- und Stadtplanungsamt sowie Teile des Amtes für Familie, Schule und Soziales ein. Weitere Mieter sind das Sächsische Immobilien- und Baumanagement und das Kunsthandwerk Liebig.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau

19 September 2025

Festveranstaltung: Verleihung Innovationspreis Weiterbildung 2025

Die Preisträger des Innovationspreises Weiterbildung 2025.
Flankiert von 
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, links, und Moderatorin Anja Koebel (MDR), rechts.
Westsachsen/Dresden/Zwickau.- Am Donnerstag fand im Sächsischen Landtag die Verleihung des Innovationspreises Weiterbildung 2025 statt. Eingeladen und nominiert waren insgesamt 19 Vereine, Interessengemeinschaften und gemeinnützige Initiativen aus ganz Sachsen. Darunter der Kinderschutzbund und das Deutsche Rote Kreuz aus Dresden sowie das Heinrich-Braun Klinikum und der Club Impuls e.V. aus Zwickau. Die Teilnehmer hatten sich mit jeweils einem Projekt beworben, das sich durch besondere Innovation im Bereich der Weiterbildung auszeichnet.
So bekam das Internationale Begegnungszentrum (IBZ) Sankt Marienthal aus Ostritz den zweiten Preis für seine „Mutter-Tochter Tage 2.0“. Das Projekt begleitet Mütter durch die Memopause und Töchter durch die Pubertät. In ihrer Laudatio sagte Susanne Boese vom zuständigen Jugendamt Görlitz: „Die 'Mutter-Tochter Tage 2.0' der Stiftung IBZ Sankt Marienthal zeigen, wie gerade in ländlichen Räumen wichtige Themen für Frauen sichtbar gemacht und in die Bildungsarbeit eingebunden werden können. Die große Nachfrage gibt dem Konzept recht. Bereits die ersten Durchgänge 2025 waren schnell ausgebucht und führten zu Wartelisten. Dies unterstreicht, wie sehr ein solches Angebot gebraucht wird“. Die Jury würdigte dieses Engagement mit einem Preisgeld von 11.000 Euro.
Der erste Preis ging an die Social Web macht Schule gGmbH aus Dresden für das Projekt „KI und ChatGPT“. Dazu heißt es in der Laudatio: „Seit im Jahr 2022 ChatGPT aufkam, erfährt das Thema künstliche Intelligenz eine breite Zugänglichkeit und nimmt rasant an Fahrt auf. Auch in den Schulen kommen Schüler und Lehrer nicht mehr daran vorbei. Das wirft Fragen auf. Während manche Lehrkraft noch versucht, mit interaktiven Tafeln umzugehen, glauben einige Schüler das Unterrichtsthema bereits verstanden zu haben, weil sie die Aufgabe einfach von der KI lösen lassen. Das Projekt „KI und ChatGPT“ der Social Web macht Schule gGmbH hat auf beeindruckende Weise bewiesen, wie Lehrkräfte in Sachsen die Herausforderung einer zunehmenden digitalisierten und KI-gesteuerten Schul- und Lebenswelt gestärkt werden können“, so die Laudatoren. Die Jury würdigte dieses Engagement mit einem Preisgeld von 15.000 Euro.
Der dritte Preis ging an die „f-kub Forum für Kultur und Bildung gemeinnützige UG“ aus Leipzig für ihr „Future Female Program“, dotiert mit 9.000 Euro. Einen Sonderpreis erhielt die Aktion Zivilcourage e.V. aus Pirna für das Projekt „JuDiO – Junger Dialog in Ostdeutschland“ dafür gab es ein Preisgeld von 5.000 Euro.
Die nominierten Teilnehmer, die diesmal keinen Preis erhielten sind eingeladen, sich im nächsten Jahr erneut zu bewerben. Dieser Einladung wird auch der Verein Club Impuls e.V. aus Zwickau gern nachkommen, der sich um die Integration russischsprachiger Aussiedler und ukrainischer Flüchtlinge verdient gemacht hat.
Quelle: Sächsisches Landesamt für Schule und Bildung
Fotos: Sachsen Fernsehen

Paare, Köpfe, Götterwesen: Ein Tanz des Lebens zum Jubiläum

Westsachsen/Bad Elster.-
Am vergangenen Sonntag wurde in Bad Elster im Zuge des Eröffnungswochenendes der 25. Chursächsischen Festspiele die Jubiläumsausstellung »Tanz des Lebens 6.0« der vogtländischen Künstlerin inesj.plauen mit einer feierlichen Vernissage in der KunstWandelhalle eröffnet. Das wechselnde Ausstellungsprogramm der Kultur- und Festspielstadt ist dabei fester Bestandteil der kulturtouristischen Gästeangebote in den Königlichen Anlagen des Sächsischen Staatsbades.
Die Plauener Künstlerin, die mit bürgerlichem Namen Ines Falcke heißt, hat für ihre Retrospektive alte und neue Arbeiten aus ihrem vielfältigen Schaffen in Malerei, Grafik, Plastik und Objektkunst ausgewählt und in der KunstWandelhalle zu einem Gesamtkunstwerk zusammengeführt: Paare, Köpfe, Götterwesen treten dem Betrachter der Ausstellung in verschiedenen Ausdrucksformen entgegen. Inhaltlich ist es immer der Mensch, der die Künstlerin treibt. Der Mensch der antreibt, umtreibt, vertreibt, übertreibt, untertreibt, sich herumtreibt oder sich treiben lässt … im Strudel des Lebensquells.
„Diese Retrospektive anlässlich Ihres 60. Geburtstages gewährt den Besuchenden Einblicke in ihr Leben, welches ohne Kunst nicht denkbar wäre, denn sie selbst bezeichnet Kunst als ihr »Lebensmittel«“ verdeutlicht Ute Gallert als Ausstellungsverantwortliche der Chursächsischen Veranstaltungsgesellschaft und führt aus: „Dabei zeigt uns die Künstlerin nicht nur gestalterische Ergebnisse ihres Schaffens, sondern offenbart dem Publikum auch ihre ganz subjektiven Erlebnisse und Empfindungen, als Reflexion innerer Prozesse, die das Ringen zwischen Harmonie und Disharmonie in ihrer Kunst eindrucksvoll spiegelt.“ Die Ausstellung in Bad Elster zeigt hier vor allem eine Vielfalt genutzter Techniken: Zu sehen sind Malereien in Öl, Tempera und Acryl sowie weitere Mischtechniken, Grafiken in Form von Lithografien bis hin zu Aquatinta und Kaltnadelradierungen. Dazu werden Plastiken aus Bronze- und Aluminiumguss, Speck- und Sandstein oder Terracotta gezeigt, die die große Bandbreite der künstlerischen Ausdrucksformen betont.
Die 1965 in Plauen geborene Künstlerin ist so stets auf der Suche und findet Bilder, die ans Licht drängen und ihre Sicht auf die Welt zeigen. Heute lebt und arbeitet sie in Eschenbach und Plauen. Ihre Arbeitsbereiche sind Malerei, Grafik, Fotografie, Plastik und multimediale Kunst. inesj.plauen ist seit 1990 bei Ausstellungen in Deutschland und im Ausland präsent, beteiligt sich an zahlreichen künstlerischen Projekten u.a. im Vogtland, in Chemnitz, Dresden und Berlin mit Malerei und Performanceart. Ihre wirklich beeindruckende Jubiläumsausstellung kann bis zum 16. November 2025 jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 14.00 bis 17.30 Uhr sowie an den Wochenenden zusätzlich von 09.30 Uhr bis 12.00 Uhr sowie zu den Veranstaltungen in der KunstWandelhalle Bad Elster inmitten der Königlichen Anlagen besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. www.kunstwandelhalle.de