Am vergangenen Donnerstag ging es im ZDF-Morgenmagazin live aus dem Alten Gasometer vorrangig um die Fehlentscheidungen des VW-Konzerns, unter denen jetzt die Belegschaft leidet. Der Ministerpräsident verteilte wie gewohnt Beruhigungspillen. Es wird schon alles gut - spätestens im nächsten Jahr. Wer im Mai die Münchner Sicherheitskonferenz in der Zwickauer Neuen Welt aufmerksam verfolgt hat, wird wissen warum. „Wir erleben den letzten Sommer in Frieden“, war damals die Aussage der Talkgäste bei der Veranstaltung „Zeitenwende on tour“. Von Kriegstüchtigkeit war hier die Rede und davon, dass man dem auch etwas Positives abgewinnen könne. Sachsens Justizministerin Constanze Geiert (CDU) machte seinerzeit den Anwesenden Zwickauern Mut, indem sie den VW-Arbeitern eine Produktionsumstellung auf Kriegsgerät in Aussicht stellte. So hätten doch schließlich alle etwas davon.
Diese Einstellung reiht sich ein in die eingangs erwähnten Missstände in Sachsen. Es geht immer nur darum, Probleme schönzureden, zu verleugnen, mit Geld zuzuschütten und - wenn es gar nicht mehr anders geht - die Schuld auf andere zu schieben. Im letzteren Fall sicher wieder auf den Russen, der unseren ach so tollen „Demokratischen Rechtsstaat“ bedroht. Was dieser noch wert ist, sieht man am Umgang mit kriminellen Subjekten innerhalb der Justiz, die das Recht mit Füßen treten, weil sie der Meinung sind, der Staat gehört ihnen. Bestes Beispiel ist die Zwickauer Überklebungsaffäre, die bis heute als Dauerdelikt schwer auf der Glaubwürdigkeit der Sächsischen Justiz lastet. Spricht man den Ministerpräsidenten darauf an, weicht er aus und tut es als „Verschwörungstheorie“ ab. Dabei sind die strafbaren Hintergründe zu 100 Prozent bewiesen und werden selbst von den Beschuldigten nicht mehr bestritten (VsJ-Täterliste).
Die „Freie“ Presse schreibt: „Angesichts der Tatsache, dass viele Sachsen ARD und ZDF kritisch betrachten, sind die Zwickauerinnen und Zwickauer ein äußerst pflegeleichtes Publikum. Schon um 5.30 Uhr, eine halbe Stunde vor Beginn der Sendung, sitzen alle Zuschauer aufmerksam auf ihren Plätzen, was auch Moderatorin Lemke lobend erwähnt. Kein Gähnen ist im Saal zu entdecken. Sobald Aufnahmeleiter Udo Seedorf um Ruhe bittet, ist es mucksmäuschenstill. Und wenn er am Ende einer Schalte zu klatschen beginnt, gibt es sofort lauten Beifall. „Es hat alles reibungslos funktioniert“, bilanziert Seedorf nach den drei Stunden.“
Bei dieser Obrigkeitshörigkeit ist es nicht verwunderlich, dass die Zustände hier so sind und Kretschmers Beruhigungstaktik dankbare Abnehmer findet.
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