Zwickau.- Schon wieder wurden frisch sanierte Gebäude durch illegale Graffitischmierereien beschädigt. Diesmal im Stadtteil Marienthal. Und wieder mit linksradikalem Inhalt. Hauptsächlich
waren Garagen im Bereich der Martin-Andersen-Nexö Straße, der Maxim
Gorki-Straße und der Jacobstraße betroffen. Die Polizei kann die Höhe des entstandenen
Schadens noch nicht beziffern und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Hinweise nimmt das Polizeirevier
Zwickau unter Telefon 0375 44580 entgegen.
Unterdessen werden Stimmen immer lauter, die ein radikaleres Vorgehen gegen diese oft politisch motivierten Straftaten fordern. So verlangte CDU-Stadtrat Gerald Otto bereits vor Wochen von der Stadtspitze, dem Spuk Einhalt zu gebieten (WSZ-Artikel am 1.4.2018). „Mich stören die meist dem linken Spektrum zuzuordnenden Sprüche und Kürzel schon seit Längerem und ich sehe leider immer mehr davon“, beschwerte er sich damals bei Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD). Passiert ist seitdem nicht viel. Gemeinnützige Vereine, die mit öffentlichem Geld gefördert werden, würden die Schmierereien beseitigen, so das Stadtoberhaupt. Die Täter bleiben davon meist unbehelligt.
Heiko Richter, 2017 unabhängiger Bundestagskandidat für den Landkreis Zwickau, sieht hier den gefährlichen Anfang von Parallelgesellschaften: „In bestimmten Szenen sollte man darauf hinwirken und klar machen, dass diese Straftaten von der Gesellschaft nicht toleriert werden. Hier muss man die Finanzierung und Unterstützung solcher Vereinigungen mit staatlichen Mitteln überdenken und notfalls auch einstellen.“ Robin Schuchardt, FDP-Mitglied und ambitionierter Stadtratskandidat, sieht das ähnlich: „Die Zustände in dieser Sache werden immer schlimmer und zerstören zunehmend unser Stadtbild. Das Problem ist, dass diese Schmierereien immer in Nacht- und Nebelaktionen stattfinden und es so kaum Aussicht auf die Ergreifung der Täter gibt.“ Von höheren Strafen hält Schuchardt nichts. Vielmehr müsse die Stadtverwaltung den Betroffenen besser zur Seite stehen und diese nicht allein auf den Kosten sitzen lassen.
>>Der Sprayer vergleicht seinen Aktionismus mit dem Konsum von Rauschmitteln: „Es ist wie Drogen nehmen, das ist niemals eine gute Idee, aber irgendwann hat man den Drang, das zu konsumieren. Und wenn man es dann tut, fällt man in eine Sucht, aus der man schwer wieder rauskommt.“<< (Quelle: www.shz.de/13303806)
Fotos: ZPA