Zwickau.- Gäste aus Nah und Fern besuchten die Festwoche „900 Jahre Zwickau“, die am 1. Mai begann und die gestern Abend endete. Die Besucherzahl dürften nach Schätzung der Stadtverwaltung über 300.000 liegen. Als besonderer Magnet erwies sich das Festival of Lights, bei dem jeden Abend 25 Gebäude und Plätze durch Videomappings, Projektionen oder Lichtkunstobjekten eindrucksvoll in Szene gesetzt wurden. Mit dem Abschluss der Woche geht das Festjahr in der viertgrößten Stadt Sachsens jedoch keineswegs zu Ende. Zu den nächsten Events zählen das Ballonfest in zwei Wochen sowie das Ende Mai beginnende Schumann-Fest.
„Die Festwoche mit dem Lichtfestival war eine hervorragende Werbung für unsere Stadt und ‚beleuchtete‘ viele der Facetten, die Zwickau auszeichnen. Besonders freue ich mich, dass neben den Zwickauern auch Menschen aus der Region und aus anderen Bundesländern zu uns kamen“, resümiert Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß. Positiv überrascht ist sie von den Besucherzahlen, die die ohnehin großen Erwartungen übertrafen. „Ich glaube, dass unsere schöne Innenstadt noch nie so voll war, wie an den vergangenen fünf Abenden. Ich danke allen Personen, Institutionen und Firmen, die zum Gelingen der Festwoche beigetragen haben.“ Teilweise war aufgrund des Andrangs kaum noch ein Durchkommen.
Ruhig ging es beim Ordnungsamt zu, das keine nennenswerten Störungen oder Herausforderungen zu verzeichnen hatte. Das größte Problem bestand – aufgrund des immensen Zuspruchs zum Festival of Lights – im Verkehr und den voll belegten innerstädtischen Parkplätzen und -häusern.
Mit der Festveranstaltung im Dom St. Marien, bei der der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer die Festrede hielt und der „Hymnus“ für Zwickau seine Uraufführung erlebte, startete die Festwoche. Neben dem Festival of Lights fanden gut 80 Veranstaltungen statt. Auch wenn die detaillierte Auswertung durch die Organisatoren um Projektleiterin Grit Weise vom Kulturamt noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, lässt sich auch hier eine im Allgemeinen gute Publikumsresonanz festhalten. Beim Festvortrag am 2. Mai im Rathaus machte es das große Interesse beispielsweise erforderlich, zusätzliche Stühle aufzustellen. Auf eine sehr gute Beteiligung stießen auch die Stadtführungen, die von der städtischen Kultour Z. während der Festwoche angeboten wurden. An den 25 Terminen nahmen rund 800 Personen teil. Das entspricht in etwa der Zahl, die sonst durchschnittlich in einem Monat erreicht wird. Gut frequentiert war auch die TouristInformation, die vom 1. bis zum 5. Mai täglich von 9 bis 22.30 Uhr geöffnet hatte.
Aber auch das historische Dorf konnte sich bei seinem „Feuerzauber“ am 5. Mai über viele Besucher freuen. Die eigentlich mit Voranmeldung geplanten drei Führungen in der Berufsfeuerwehr entwickelten sich zu einem ganzen „Tag der offenen Tür“, zu dem Alt und Jung strömten. Die Museumsnacht, die in diesem Jahr zum siebten Mal stattfand, konnte zum Abschluss der Festwoche fast 2.500 Besucher verzeichnen - mehr als jemals zuvor!
Nächster Event im Rahmen des Festjahres „900 Jahre Zwickau“ ist der Stadtlauf am Sonntag dem 13. Mai, zu dem wieder mehr als 1.000 Sportler aller Altersgruppen erwartet werden. Ein für Zwickau einmaliges Highlight findet aus Anlass des Stadtjubiläums am darauffolgenden Wochenende statt: das Ballonfest. 15 Heißluftballone und mehrere Modellballons werden vom 18. bis 20. Mai mit Fahrten und abendlichen Ballonglühen für eine ganz besondere Stimmung sorgen. Ende Mai beginnt das traditionsreiche Schumann-Fest, das erstmals mit dem Internationalen Robert-Schumann-Chorwettbewerb verknüpft ist. In den Sommermonaten folgen schließlich eine Internationale Jugendbegegnung, das Stadtfest und der Automobiltag sowie – im September – das Historische Markttreiben. Das Festjahr endet am 15. Dezember mit der großen Bergparade. Insgesamt fanden und finden 2018 aus Anlass von „900 Jahre Zwickau“ über 100 Events statt. Informationen sind unter www.900jahre-zwickau.de zu finden.
Zwickau wurde 1118 erstmals urkundlich erwähnt. Eine Blütephase erlebte die heute mit 91.000 Einwohnern viertgrößte Stadt Sachsens im ausgehenden Mittelalter. Sie war schließlich eine der ersten Städte weltweit, in der sich die Reformation vollständig durchsetzter. Waren es früher der Silberbergbau oder der Tuchhandel, der zu Reichtum und Ansehen führte, war es später insbesondere der Steinkohlebergbau, der bis ins 20.Jahrhundert zur Entwicklung Zwickaus beitrug. Bekannt ist die viertgrößte Stadt Sachsens heute vor allem als Automobilstadt. Hier wurden Fahrzeuge der Marken Horch, Audi, DKW und Auto Union sowie der Trabant entwickelt und hergestellt. Diese Tradition setzen heute die Volkswagen Sachsen GmbH und zahlreiche Zulieferfirmen erfolgreich fort. Zu den bekanntesten Söhnen zählen der 1810 geborene Komponist Robert Schumann sowie der Expressionist Max Pechstein, der 1881 zur Welt kam. Beiden Persönlichkeiten sind weltweit einzigartige Museen gewidmet.
Quelle: Stadtverwaltung Zwickau
Fotos: Frank Herrmann
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