28 Mai 2025

Robert Schumann begegnen und mit Clara Wieck telefonieren

Westsachsen/Zwickau.-
Die Begegnung mit dem Leben und Werk Robert und Clara Schumanns wird in Zwickau künftig noch eindrucksvoller: Im Robert-Schumann-Haus, das die weltweit größte Sammlung an Originaldokumenten und –portraits des Künstlerehepaares beherbergt, können Besucher künftig an einem Apparat aus dem 19. Jahrhundert mit Clara Schumann telefonieren. Ein spezielles Stereoskop eröffnet plötzlich den Blick auf den in seinem Geburtszimmer wandelnden erwachsenen Robert. In Schubladen geben multimedial aufbereitete Inhalte spannende Aus- und Einblicke und an einem historischen Tafelklavier spielen auch Laien „Von fremden Ländern und Menschen“. Diese und weitere Neuheiten werden ermöglicht in der Verknüpfung von Innovationen des 19. und des 21. Jahrhunderts, zum Einsatz kommen KI und Augmented Reality.
Die erweitere Dauerausstellung wird offiziell am kommenden Sonntag, dem 1. Juni um 16 Uhr eröffnet. Dann können Besucher auch ihre Smartphones als Audioguides benutzen oder einige Neuerwerbungen bewundern, wie beispielsweise ein Tafelklavier aus der Instrumentenhandlung von Friedrich Wieck oder einen Siegelstempel Clara Schumanns. Die Umgestaltung wurde ermöglicht durch die Förderung durch den Bund, den Kulturraum sowie die Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V.
Die Erweiterung war eine Herausforderung, denn bei dem Museum stehen nicht nur das Gebäude selbst, sondern ebenso die Inneneinrichtung der Ausstellung unter Denkmalschutz. Die erneuerte Dauerausstellung, die in acht Räumen mit mehr als 350 Exponaten durch Leben und Werk Robert und Clara Schumanns führt, schlägt damit Brücken zwischen einst und jetzt, denn auch die Zeit Robert und Clara Schumanns war das Zeitalter der industriellen Revolution und brachte eine Fülle technischer Erfindungen, die das Leben veränderten. Das Konzept der Überarbeitung orientiert sich daran: Die neue Technik ist nicht Selbstzweck, sondern konkret an die historischen Exponate angebunden und mit diesen verknüpft, oft auch bewusst durch Kombination versteckt.
Auf den ersten Blick scheint sich gar nicht viel geändert zu haben. Insgesamt gibt es jedoch zwölf neue, mit modernster Computertechnik ausgestattete Stationen, darunter sieben Touchscreens, die in neugeschaffenen ‚Geheimfach‘-Schubladen verborgen sind. Auf ganz unterschiedliche Weise vertiefen sie Themen der in den Vitrinen darüber ausgestellten Objekte – bis hin zum Computer-Schach gegen Schumann.
Der Kniff: In Anlehnung an das originale Mobiliar, das aus dem Besitz Robert und Clara Schumanns seit 1910 nach Zwickau gelangt war, wurden für das 1956 eröffnete Robert-Schumann-Haus speziell dazu passende Vitrinen im Biedermeierstil angefertigt, um darin die kostbarsten Stücke der Sammlung zu präsentieren. Ganz spezifische aus den vorhandenen Museumsobjekten und aktuellen Forschungen gewonnene Vermittlungsideen gaben den Anstoß zur Entwicklung und Programmierung neuer, speziell für die Ausstellung konzipierter digitaler Geräte. So kann der Besucher auf Entdeckungstour gehen.
Eine ähnliche Verknüpfung von Historie und Moderne bietet sich den Besuchern an einem originalen Siemens & Halske-Telefon, wie es Clara Schumann in den 1890er Jahren in ihrem Haus hatte. Dieses ist mit einer Clara-Schumann-KI bestückt, so dass Museumsbesucher mit der Pianistin und Komponistin telefonieren können.
Was aussieht wie ein Stereoskop – eine Erfindung, bei der man um 1850 Bilder mit 3D-Effekt betrachten konnte – ist eine AR-Brille, durch die beim Blick in Schumanns Geburtszimmer der Komponist als Avatar beobachtet werden kann.
Im Gehäuse eines Tafelklaviers des 19. Jahrhunderts versteckt sich ein mit MIDI-Technik programmiertes Leuchttastenkeyboard, an dem Besucher die Melodie von Schumanns „Von fremden Ländern und Menschen“ spielen können und dabei von der Clara-Schumann-Schülerin Fanny Davies begleitet werden, die dieses Stück 1909 auf einer Papierrolle für Klavierautomaten einspielte. Und auch ein solcher über 100 Jahre alter Klavierautomat ist Teil der erneuerten Dauerausstellung, wo Besucher erleben können, wie Freunde von Robert und Clara Schumann mit „Geisterhand“ in die Tasten greifen und die pianistische Interpretationskunst des 19. Jahrhundert zu neuem Leben erweckt wird.
Der Konzertsaal wird mit regelmäßigen Vorführungen der vor über 50 Jahren im Robert-Schumann-Haus gedrehten Szenen des Polizeiruf 110-Klassikers: „Konzert für einen Außenseiter“ zum Museumskino. Nicht zuletzt gibt es auch bedeutende Neuerwerbungen zu sehen, vom Federmesser Robert Schumanns, einem Tafelklavier aus der Instrumentenhandlung von Friedrich Wieck und dem Siegelstempel Clara Schumanns über das silberne Teeservice bis zu einem Originalgemälde des Geigerfreunds Joseph Joachim.
Mit den folgenden neun Neuerungen wird der Museumsbesuch bei Schumanns zum Erlebnis:
Besucher haben mit dem eigenen Smartphone im Museum die Wahl zwischen Führungsangeboten in verschiedenen Sprachen und verschiedenen Längen. Es gibt Sonderführungen für Kinder, Sehbehinderte und Gehörlose sowie in Leichter Sprache. Oder man kann sich selbst von einem Ausstellungsobjekt zum anderen durch die Räume klicken, sich vertiefende Informationen oder Übertragungen von Handschriften anzeigen lassen und die zugehörigen Musikbeispiele anhören. Also: Beim Museumsbesuch möglichst auch Kopfhörer einpacken!
Sieben der unter Denkmalschutz stehenden Biedermeierstil-Vitrinen aus dem Eröffnungsjahr des Museums 1956 haben Schubfächer erhalten. Sie sind mit Touchscreens ausgestattet worden, die auf vielfältige und ungewöhnliche Weise die ausgestellten Originalgegenstände vermitteln. So geht es anlässlich der Dokumente zur Russlandreise 1844 um die Frage „Wie reisten Robert und Clara Schumann?“, es gibt Videos von 1936 und 2007 zum mittlerweile ausgestorbenen Handwerk des Notenstichs und eine jeweils wechselnde Musikalische Lebensregel des Tages von Robert Schumann. Junge Besucher können sich an einem digitalen Bilderrätsel zu Schumanns Kinderstücken versuchen und Schach-Fans an einem Schachcomputer auf Basis der von Schumann in seinem Tagebuch aufgezeichneten Endspielstellungen „Schach gegen Schumann“ spielen.
Schon zur Schumann-Zeit gab es 3D-Brillen, sogenannte Stereoskope, mit denen man spezielle Foto-Aufnahmen räumlich betrachten konnte. Äußerlich sahen diese um 1850 neuartigen optischen Geräte heutigen AR- oder VR-Brillen frappierend ähnlich. So lag es nahe, die beiden Erfindungen zu kombinieren: Wenn Besucher durch das mit AR-Technik bestückte Stereoskop in Robert Schumanns Geburtszimmer schauen, können sie dort einen Schumann-Avatar durch das Zimmer geistern sehen. Der wurde in konkreter Anlehnung an die mittlerweile vier bekannten Ganzkörper-Portraits Robert Schumanns und auf Basis von in Erinnerungen von Freunden und Zeitgenossen beschriebenen typischen Haltungen und Bewegungen programmiert.
Die Hörspiel Doppel-CD „Clara in Nöten“ ist
im Robert Schumann Haus Zwickau erhältlich.
Seit 1890 war Clara Schumann in ihrem Haus in Frankfurt am Main mit der Telefonnummer 1090 ans Frankfurter Ortsnetz angeschlossen. Auf Grundlage der ca. 750 Briefe, die Clara Schumann an Robert Schumann und Johannes Brahms schrieb (und die in den letzten Jahren im Rahmen der vom Robert-Schumann-Haus Zwickau initiierten Schumann-Briefedition erstmals komplett veröffentlicht wurden), programmierten Studierende der Westsächsischen Hochschule Zwickau in einem von Prof. Dr. Sven Hellbach betreuten Projekt eine Clara-Schumann-KI. Diese wurde in ein historisches Siemens & Halske-Telefon aus den 1890er Jahren eingebaut. So können Besucher im Museum jetzt mit Clara Schumann telefonieren. Nach Abnehmen des Hörers spricht der Museumsbesucher zunächst mit dem Fräulein vom Amt und kann sich dann mit „Frau Dr. Schumann“ verbinden lassen und sie fragen, was er schon immer über Robert und Clara Schumann wissen wollte.
An einer Stimmgabelstation lassen sich die regional verschiedenen Tonhöhen im 19. Jahrhundert mit der heutigen Orchesterstimmung vergleichen. Der von einer Stimmgabel produzierte Ton entspricht im Prinzip einer Sinusschwingung, wie sie Grundlage jeglicher digitalen Musikerzeugung am Computer ist. Ausgangspunkt zu dieser interaktiven Station war der Erwerb einer Stimmgabel aus dem Besitz Friedrich Wiecks. Um 1850 kritisierte dieser die steigende Stimmtonhöhe und setzte sich für eine tiefere Normstimmung ein; seine Tochter Clara Schumann klagte über die zu hohe Stimmung beispielsweise in England.
Eine Zeitreise ganz eigener Art bieten zwei täglich gezeigte Ausschnitte aus dem 1973 im Robert-Schumann-Haus Zwickau gedrehten Polizeiruf 110-Klassiker Konzert für einen Außenseiter. Der Rundgang durchs Museum von der Kasse bis zum Geburtszimmer zeigt den Zustand vor über 50 Jahren. Die Hauptrolle spielt Christian Steyer, heute vor allem bekannt als Sprecher der MDR-Doku-Soap Elefant, Tiger & Co. Er versucht, eine wertvolle Schumann-Handschrift aus dem Museum zu rauben.
Die Leipziger Firma Hupfeld entwickelte wenige Jahre nach dem Tod Clara Schumanns um 1900 Klavierautomaten („Phonola), die durch Lochstreifenrollen zum Spielen gebracht werden konnten. Pianisten, die mit Clara und Robert Schumann befreundet waren, produzierten auf einem speziellen Aufnahmeflügel solche Notenrollen. Auf einem mit solcher Technik versehenen Flügel von Grotrian-Steinweg, der von Clara Schumann in ihren letzten Lebensjahrzehnten bevorzugten Braunschweiger Klavierbaufirma, greifen die vor über 100 Jahren gestorbenen Pianisten nun „von Geisterhand“ erneut in die Tasten. Besucher können die ganz besondere Klavierspielkunst dieser Zeit erleben – unplugged, ohne Elektrizität!
Wer ist reaktionsschnell und drückt die aufleuchtenden Tasten? So kann jeder Besucher die Melodie des ersten Stücks aus Schumanns Kinderszenen „Von fremden Ländern und Menschen“ spielen. Und das Besondere: Die Begleitung dazu spielt Fanny Davies, eine Schülerin Clara Schumanns, die das Stück 1909 auf einer Klavierrolle eingespielt hat. Diese wurde gescannt und ins MIDI-Format konvertiert. Passend zum Gesamtkonzept ist das mit moderner Computertechnik ausgestattete Keyboard in einem historisch anmutenden Tafelklavier-Gehäuse des Dresdner Klavierbauers Rosenkranz versteckt.
Die 70 schönsten und originellsten Schumann-LP-Hüllen aus über 150 Jahren Schallplattengeschichte zeigen künstlerisch-kreativen Umgang mit Schumann-Portraits oder speziell durch Schumanns musikalische Werke inspirierte Umsetzungen. Die von der amerikanischen Performance-Künstlerin Janet Grau kreierte Medienstation mit Schumann-Multimedia-Angeboten wird ergänzt durch eine Station mit Möglichkeit zum digitalen Zugriff auf die sämtlichen Musik- und Textautographen Robert und Clara Schumanns im Bestand des Robert-Schumann-Hauses, die Schumann-Briefdatenbank sowie die Museums-Homepage.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau

Zwickauer Großgefängnis: Rüstungsfabrik oder Bundeswehrkaserne?

Westsachsen/Thüringen/Zwickau.-
Der Mega-Knast in Zwickau, in dem mehr als 800 Häftlinge untergebracht werden sollen, wird - wenn überhaupt - nicht vor 2030 fertig. Das ist das Ergebnis einer internen Kontaktaufnahme der sächsischen Linken zu Parteikollegen am Rande einer Ausschusssitzung im Thüringer Landtag. Demnach sollen sich die Kosten für das Projekt noch einmal deutlich erhöhen.
Die umstrittene Problembaustelle sorgt schon lange für Gespött. Trotz massiver Gegenwehr und Bedenken aus der Bevölkerung wurde ein Bürgerbegehren mit rund 10.000 Unterschriften vom Zwickauer Stadtrat, federführend durch Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD), abgelehnt. Das sorgte für eine erhebliche Spaltung der Bevölkerung in Zwickau und der angrenzenden Region. Die meisten Unterzeichner hoffen noch immer darauf, dass das Projekt scheitern möge.
Doch was kommt dann? Derzeit gibt es viel Raum für Spekulationen. Angesichts der angespannten Lage in Europa scheint es am wahrscheinlichsten, dass das Gelände alternativ für militärische Zwecke genutzt werden soll. Möglicherweise als Munitionsfabrik oder Bundeswehrkaserne. Derlei Szenarien hält zumindest die AfD im Sächsischen Landtag für möglich. Bleibt abzuwarten, ob sich die Zwickauer Bevölkerung erneut dagegen wehrt und ob der Stadtrat, diesmal unter der Leitung von Oberbürgermeisterin Constance Arndt, das Begehren dann wieder ablehnen wird.
Grafiken: FRICK KRÜGER NUSSER PLAN2 GMBH

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26 Mai 2025

Jugendfeuerwehr Zwickau: Nachwuchsgewinnung von Feuerwehrkräften

Westsachsen/Zwickau.-
Kinder- und Jugendfeuerwehren sind ein fester Bestandteil der Feuerwehr Zwickau. Die 1992 im damaligen Stadtgebiet durch vier Feuerwehren gegründete Jugendfeuerwehr Zwickau wuchs im Lauf der Jahre auf aktuell 15 aktive Jugendfeuerwehren (Mitgliedschaft ab 8 Jahren) an. In einigen Freiwilligen Feuerwehren gibt es Kinderfeuerwehren, bei denen man ab sechs 6 Jahren teilnehmen kann. Neben Aktivitäten rund um die Feuerwehr oder der Brandschutzerziehung geht auch darum, gemeinsam Spiel und Spaß zu haben. Die Arbeit in den Kinder- und Jugendfeuerwehren ist außerdem zentraler Bestandteil für die Nachwuchsgewinnung von zukünftigen Feuerwehrkräften.
Am vergangenen Samstag war es nach mehreren Jahren endlich wieder soweit: Auf dem Hauptmarkt versammelten sich rund 220 Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehren der Stadt Zwickau gemeinsam mit ihren Betreuerinnen und Betreuern für ein großes Gruppenfoto vor dem Rathaus. Nicht fehlen durfte natürlich moderne Feuerwehrtechnik, darunter mehrere Löschfahrzeuge und die Drehleiter der Berufsfeuerwehr Zwickau. Dabei entstanden zahlreiche Videoaufnahmen, die in einen Imagefilm einfließen, der Ende 2025 veröffentlicht wird und die wertvolle Arbeit der Jugendfeuerwehr sichtbar macht.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

21 Mai 2025

Nachwuchsförderung: Konzert des Fachbereichs Popularmusik

Westsachsen/Zwickau.-
Am Dienstag, den 27. Mai 2025 findet um 19 Uhr das Fachbereichskonzert Popularmusik des Robert Schumann Konservatoriums statt. Im Robert-Schumann-Saal präsentieren sich Solisten und Ensembles dieses Bereichs, unter anderem die Rockband, der Jazzchor und die Jazz-Nachwuchsband. Das Konzert moderiert Matthias Kramp, der Eintritt ist frei.
Bereits am kommenden Samstag (24. Mai) lädt das KON zum Tag der Instrumente ein. Von 10 bis 12.30 Uhr finden kleine Konzerte der verschiedenen Fachbereiche statt. Kleine und große Besucher erfahren von den Lehrkräften alles Wissenswerte über den Unterricht am Konservatorium. In den Unterrichtsräumen können die verschiedenen Instrumente ausprobiert werden.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

20 Mai 2025

Projekte zum Weltbienentag: Bienchenfest und Einzugsparty

Westsachsen/Zwickau.-
Hätten Sie es gewusst? Heute ist „Happy World Bee Day“ – Weltbienentag. Zwei kommunale Kindertageseinrichtungen kennen diesen schon seit längerem und haben sich heute in Form von Projekten den Bienen gewidmet.
Bienen sind wichtig, denn sie sorgen für eine biologische Artenvielfalt und das Überleben des Menschen, da vieles unserer Nahrungsmittel von der Bestäubungsleistung der Biene abhängt. Ein wichtiges Thema, dass - Dank Biene Maja & Co – auch Kindern recht gut zugänglich gemacht werden kann.
Die integrative Kita Krümelkiste beteiligt sich bereits seit 2019 am Weltbienentag. Seither finden in der Kita regelmäßig Aktionen zum Thema Bienenschutz statt. Die Kinder waren bereits im großen Außengelände der Kita auf Entdeckertour oder erforschten den Lebensraum der Wildbiene rund um ihren Bauwagen im Weißenborner Wald. Sie besuchten einen Imker auf dem Dach der Zwickauer Arcaden, stöberten in dem Buch „Sabine und ihre Hummelfreunde“, bepflanzen Kita eigene Hochbeete mit insektenfreundlichen Lavendel und besuchten eine Zwickauer Gärtnerei.
Heute feierte die Krümelkiste ein „Bienchenfest“. Mit lustigen Bienenspielen, einem Bienentanz und einem Pollen-Express (Mannschaftsspiel). Zwischendurch durften zur Stärkung leckere Honigbrote genascht werden. Jede Kita-Gruppe erhielt außerdem noch ein Glas mit leckersten Honig gefüllt als Geschenk.
Unterstützt wurde die Kita in diesem Jahr von der Sparkasse Zwickau, die anlässlich ihres 180. Geburtstags gemeinsam mit ihrem Partner, der Jens Ebert AG, kostenfreie Bienenwald-Projektpakete und Kinder-T-Shirts verloste. Die Krümelkiste bewarb sich und gewann ein Komplett-Set im Wert von insgesamt 476,50 Euro. „Wir sind begeistert von den hochwertigen Materialien, der Bienenwald-Idee und der Anregung eines Theaterstücks.“ freut sich Christine Wendt, Leiterin der Krümelkiste, und bedankt sich auf diesem Weg. „Wir werden alles gruppenintern umsetzen und natürlich die schönen Materialien dafür verwenden.“
Die Kita Marienhof nutzte den Aktionstag und begrüßte heute viele neue Mitbewohner. Bei diesen handelt es sich um drei Bienenvölker, die Rico Geßner, ein Papa der Kita und Imker, dem Marinehof für Beobachtungen zur Verfügung stellt. Die Idee hierzu reifte in Verbindung mit kürzlich erfolgten Pflanzarbeiten im Kita eigenen Schreberino-Garten. Mit den neuen Untermietern möchte die Kita den Kindern nicht nur die Bedeutung, Lebens- und Arbeitsweise der Bienen näherbringen, sondern ihnen – wie auch ihren Eltern – ein wenig die Angst vor diesen Insekten nehmen.
Der Bereich, in dem die Bienenstöcke stehen, ist natürlich abgesperrt. Die Bienen werden auch weiterhin von Rico Geßner ehrenamtlich betreut. Die Kinder dürfen ihm aber hin und wieder dabei helfen - allerdings nur im entsprechenden Schutzanzug, von denen sich die Kita extra einige angeschafft hat.
Zur Einzugsparty der drei Bienenstöcke war der Imker-Papa natürlich selbst mit vor Ort und gab sein spannendes Bienen-Wissen an die Kids weiter. Die Mädchen und Jungen durften auch schon mal vorsichtig nachschauen, wie sich ihre neuen Mitbewohner eingerichtet haben, und auch vom leckeren Honig naschen. Drumherum gab´s noch Bastelangebote, gemeinsames Singen und eine Bienen-Geschichte.
Die Kita freut sich nun auf ihr erstes Bienen-Jahr, hofft auf gutes Gelingen und einen leckeren ersten „Marienhof-Honig“.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau

16 Mai 2025

Das Garten- und Friedhofsamt informiert: Bitte nichts liegenlassen

Westsachsen/Zwickau.-
Auf den städtischen Spielplätzen werden zunehmend privat mitgebrachte Gegenstände zurückgelassen. Vor allem zu Hause entbehrliches Spielzeug soll auch anderen Kindern zur Verfügung gestellt werden. Was gut gemeint sein mag, birgt aber Risiken: Durch die herumliegenden, oft defekten Teile, entsteht ein Sicherheitsrisiko für spielende Kinder, insbesondere in den Fallschutzbereichen, welche sich um die fest eingebauten Geräte befinden. Im Sand verborgene, mitunter beschädigte bzw. scharfkantige Gegenstände können zu Verletzungen bei Kleinkindern führen. Verschluckbare Kleinteile stellen eine weitere Gefährdung dar.
Im Interesse der Sicherheit der Kinder bittet das Garten- und Friedhofsamt dringend darum, private Gegenstände nach dem Spielplatzbesuch wieder mitzunehmen. Öffentliche Spielplätze, einschließlich deren Ausstattungen, unterliegen besonderen technischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen. Aus diesem Grund müssen dort hinterlassene Spielsachen im Rahmen der regulären Pflegearbeiten entfernt und entsorgt werden.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

Integrative Kita Sachsenring lädt zur großen Jubiläumsparty ein

Westsachsen/Zwickau.-
Wer 70 ist, hat für gewöhnlich schon viel erlebt und genießt seinen Ruhestand. Erlebt hat die 70-jährige Kita Sachsenring auch schon einiges, allerdings befindet sie sich alles andere als im Ruhestand. Die Kinder und das Erzieherteam möchten ihr Jubiläum nämlich nicht sang und klanglos vorüberziehen lassen, sondern am Samstag, 24. Mai 2025 so richtig groß feiern.
Schon seit März laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, schließlich gibt es für die Party incl. Tag der offenen Tür allerhand zu tun. „Wir haben dafür extra ein Haus-Projekt ins Leben gerufen und die vielen kleinen Aufgaben, u.a. für die Deko, lustige Mitmachspiele und einen unterhaltsamen Rahmen, auf alle Gruppen und das Team verteilt.“ erklärt Anke Mack, Leiterin der kommunalen Kita. „Außerdem lief im Vorfeld ein kleines Erklär-Projekt, in dem wir unseren Kindern spielerisch vermittelten, was 70 Jahre eigentlich bedeuten.“ Nützlich waren hierbei Unmengen an Fotos aus sieben Jahrzehnten, die natürlich auch zum Jubiläumsfest zu sehen sein werden. Dafür wurde das Haus bereits zu einer Art begehbarem Fotoalbum ausgestaltet. „Unser Rahmenprogramm steht auch schon fest.“ verrät die Leiterin strahlend. Es wird beispielsweise eine Foto-Box mit allerlei witzigen Zubehör für lustige Schnappschüsse geben, natürlich auch mit historisch angehauchten Bekleidungsstücken und Equipment. Die Niederhohndorfer Feuerwehr ist mit Wasserspielen am Start. Das DRK stellt eine Hüpfburg in Form eines übergroßen DRK-Fahrzeugs, die ausgelassen bespielt werden darf. Auch eine Tombola ist vorbereitet, bei der – Dank vieler Unterstützer – wirklich JEDES LOS gewinnt! Die Kindersportgruppe der „Zwicks“ lädt zu Spiel und Spaß auf eine Bewegungsbaustelle ein. Kleine und große Gäste können sich Luftballonfiguren modellieren lassen oder in einer sogenannten Hut- und Kopfschmuck-Schmiede selbst kreativ werden. Auch Kinderschminken und Glitzer-Tattoos sind im Angebot. „Für das leibliche Wohl ist natürlich auch ausreichend gesorgt. Einige Eltern und Großeltern kümmern sich um einen leckeren Kuchenbasar, auch Herzhaftes und Durstlöscher werden bereitgehalten.“ so Mack. „Unsere Kinder, mein Team, der Förderverein Sachsenring und viele weitere Helfer und Unterstützer haben echt viel auf die Beine gestellt. Wir freuen uns schon riesig auf unsere Geburtstagsparty und laden auch alle Geschwisterkinder, Eltern und Großeltern, Ehemalige und Interessierte recht herzlich zum Mitfeiern ein!“
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

11 Mai 2025

Spenden an die AfD: Welche Ziele verfolgt Richter Nielen?

MdL Heiko Gumprecht
Westsachsen/Zwickau/Dresden.- Es begann mit einem Besuch kurz vor Weihnachten 2024. Der Landtagsabgeordnete der Sachsen-AfD, Heiko Gumprecht (Foto), kam zur Geschädigten der Zwickauer Überklebungsaffäre auf einen Kaffee nach Hause. Er wollte ihr bei der Aufklärung helfen. „Wir haben in unserer Partei sehr fähige Juristen, die sich hier einbringen können“, so seine Hoffnung.
MdL Martin Braukmann
Einer dieser Juristen ist Martin Braukmann (Foto), Rechtsanwalt aus Pirna. Er sagt: „Hier zeigt das Landgericht Zwickau wieder einmal, dass man den Fehler von damals vertuschen will. Der eigentliche Skandal ist aber das Verhalten des damaligen Kammervorsitzenden am Oberlandesgericht Dresden, Peter Lames (SPD). Er hat das Verfahren trotz gültiger Rechtskraft weiter betrieben. Schlimmer noch sind die Vorgänge im Zusammenhang mit der Sparkasse. Darüber haben Sie ja schon berichtet.“ (Sparkasse Zwickau)
Richter Andreas Nielen ist einer, der sich seit Jahren an der Vertuschung beteiligt. Mit seinen Amtskollegen Bernd Gremm und Peter Zschoch sorgt er dafür, dass es keine Aufklärung darüber gibt, wer den gültigen Rechtskraftvermerk in der Akte 8 F 1059/07 am Amtsgericht Zwickau überklebt hat. Im Gegenteil. Im Lumpenhundprozess forderte Richter Andreas Nielen von Richter Heiko Eisenreich einen Strafbefehl gegen die Geschädigte, obwohl dieser sie am Amtsgericht Zwickau bereits vom Vorwurf der Beleidigung freigesprochen hatte. Damit erzwang Nielen einen weiteren, das Opfer demütigenden Prozess vor dem Landgericht Zwickau (WSZ berichtete). Jetzt wurde bekannt, dass Richter Andreas Nielen privat „große Summen“ als Parteispende an die AfD gezahlt hat.
All diese Vorgänge sind der AfD bekannt. Ein Aktenordner mit umfangreichem Beweismaterial wurde an die Bundesvorsitzende Alice Weidel übergeben (WSZ berichtete). Die Fraktion im Sächsischen Landtag wurde damit beauftragt, sich um die Aufklärung der Sachsensumpf-Affäre zu kümmern. Der Landesvorsitzende Jörg Urban (Foto unten links) behauptet dagegen, davon nichts zu wissen (WSZ berichtete). Man lässt sich also lieber von einem Richter, der offensichtlich bis zum Hals in diesem Sumpf mit drin steckt, bestechen. Das Ziel der Sächsischen Justiz scheint also klar. Soll nach all den Rechtsbrüchen bisher jetzt zusätzlich mit großzügigen Parteispenden erreicht werden, dass auch die Sachsen-AfD von der Aufklärung der Zwickauer Überklebungsaffäre die Finger lässt?

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07 Mai 2025

Die Sachsen-AfD im Petitionsausschuss: Der verlängerte Arm der CDU?

Westsachsen/Rodewisch/Dresden.- 
Die AfD weiß, was Sachsen braucht. So jedenfalls lautete der Slogan für eine Veranstaltung, die Ende April in Rodewisch stattfand. Der Fraktionsvorsitzende der AfD im Sächsischen Landtag, Jörg Urban (Foto oben links), hatte zu einem „Bürgerdialog“ eingeladen. Gekommen waren viele, der Saal im Rathaus gut gefüllt.
Zunächst erklärte Urban, was Sachsen aus seiner Sicht nicht braucht: „Das sind eingestürzte Brücken, Gender-Gaga, illegale Masseneinwanderung, Vetternwirtschaft und Steuergeldverschwendung für ideologische Vereine. Stattdessen braucht Sachsen mehr Kinder. Sachsen braucht günstige Energie! Sachsen braucht eine Abschiebeoffensive! Sachsen braucht eine schlanke Verwaltung! Sachsen braucht mehr Lehrer, mehr Ärzte auf dem Land und Sachsen braucht auch überall ausreichend Krankenhäuser“. In Bezug auf finanzielle Förderungen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und deren Verwendung meinte Urban: „Es ist nicht hinnehmbar, dass sehr viele NGOs nicht politisch neutral sind, sondern faktische ,Regierungsorganisationen‘ darstellen, die aus staatlichen Mitteln gefördert die Agenda der Regierung mit außerstaatlichen Mitteln vorantreiben. Bei vielen handelt es sich keineswegs um wohltätige Vereine der Zivilgesellschaft, sondern um politische Aktivisten, die zum Teil auch mit kriminellen Methoden, missliebige Meinungen in diesem Land zu unterdrücken versuchen. Derartige Aktivisten beschützen nicht die Demokratie, sondern stellen selbst die Bedrohung dar, vor der sie warnen“. Hier müssten bei den Verantwortlichen die Handschellen klicken.
Weniger engagiert zeigte sich der AfD-Mann bei Rechtsbrüchen in der Sächsischen Justiz. Hier nimmt er die Akteure eher noch in Schutz. Verweist, genau wie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), auf den Rechtsweg. „Die Justiz ist unabhängig“. Man solle den Rechtsweg beschreiten und sich dann mit dem Ergebnis abfinden (WSZ berichtete). Eine schallende Ohrfeige für die von Justizwillkür und Machtmissbrauch geschädigten Opfer im Saal. Über den Verbleib des Sachsensumpf-Ordners, der an die Bundesvorsitzende Alice Weidel und von dort an die Sächsische Fraktion der AfD übergeben wurde (WSZ berichtete), wisse er nichts, so Urban. Auch die eingereichte Petition zur Zwickauer Überklebungsaffäre sei ihm völlig unbekannt. Dabei gingen ihm persönlich mehrere Schreiben zum Thema zu. Angeblich habe er nichts dergleichen bekommen.
Ein anderer AfD-Abgeordneter meldet sich aus dem Publikum zu Wort. Ulrich Lupart (Foto unten), bis vor kurzem Mitglied im Petitionsausschuss des Sächsischen Landtags. Er sagt: „Petitionen bewirken überhaupt nichts. Das ist Beschäftigungstherapie für's Volk. Damit raubt man nur den Bürgern die Lebenszeit und blockiert andere Wege, Ungerechtigkeiten klären zu lassen. Dieser Petitionsausschuss ist reinweg für die Katz'!“.
Paradox: Am Eingang liegen Broschüren aus, die massiv für diesen Petitionsausschuss werben. Die Bürger sollen von ihrem Petitionsrecht Gebrauch machen. So manch behördliche Ungerechtigkeit könne auf diesem Weg korrigiert werden. In der Broschüre ist Lupart selbst als Mitglied dieses Ausschusses abgedruckt. Dies spricht nicht gerade für die Glaubwürdigkeit dieser Partei.

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