31 Juli 2023

Geschafft: Landgerichtspräsident geht in den Ruhestand

Westsachsen/Chemnitz/Zwickau.- Der ehemalige Zwickauer Oberstaatsanwalt und spätere Landgerichtspräsident, Rainer Huber, tritt heute in den Ruhestand. In seine Amtszeit fiel auch die Zwickauer Überklebungsaffäre. Huber hatte sich im Jahr 2015 mehrmals damit befasst, jedoch keinen Handlungsbedarf gesehen. Die illegale Überklebung des gültigen Rechtskraftvermerkes auf dem Beschluss in der Akte 8 F 1059/07 beim Amtsgericht Zwickau beschäftigt die Gerichte bis heute bundesweit. In Potsdam wurde ein involvierter Rechtsanwalt deswegen zur Rückzahlung von Honorar verurteilt. Der damals zuständige Sächsische Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) sprach von einer Staatskrise, weil der „unbekannte Überkleber“ vom Gericht nicht ermittelt werden konnte.
Rainer Huber wurde im Jahr 1958 in Amberg geboren. Nach erfolgreicher Absolvierung von Jurastudium und Rechtsreferendariat trat er zum 1. Februar 1987 in den höheren Justizdienst des Freistaates Bayern ein. Im Anschluss an seine Ernennung zum Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Traunstein im Jahr 1989 war Herr Huber unter anderem als Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Weiden i. d. Oberpfalz und als Referent im Bundesministerium der Justiz tätig. Er wurde 1993 in den Justizdienst des Freistaates Sachsen versetzt und zum Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Zwickau ernannt. Darauffolgend leitete Herr Huber von 1995 bis 2002 als Ministerialrat das Referat für materielles Strafrecht im Sächsischen Staatsministerium der Justiz. 2002 folgte die Ernennung zum Direktor des Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal, danach war Herr Huber zwischen 2008 und 2010 als Leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Zwickau tätig. Von 2010 an nahm er als Präsident des Amtsgerichts Chemnitz die Aufgaben des Gerichtsvorstands wahr, bis er im Jahr 2012 zum Präsident des Landgerichts Zwickau ernannt wurde. Das Landgericht Chemnitz hat Herr Huber wiederum seit dem 1. Januar 2017 als Präsident geleitet.
Auf dem Foto von links: Dr. Leon Ross, Präsident des Oberlandesgerichts Dresden, Rainer Huber, Präsident des Landgerichts Chemnitz und Justizministerin Katja Meier. (Daniel Meißner)


30 Juli 2023

Letzte Posthalterei: Historisches Objekt steht erneut zum Verkauf

Westsachsen/Zwickau.-
Die Stadt Zwickau schreibt das Objekt „Letzte Posthalterei“ in der Katharinenstraße 27 erneut zum Verkauf aus. Aufgrund der Bedeutung der Immobilie liegt das Entscheidungskriterium für die Erteilung des Zuschlages besonders auf dem Nutzungskonzept und dem Investitionsablauf in einem gewissen Zeitraum. Leider konnten alle bisher angebotenen bzw. eingereichten Konzepte nicht überzeugen. Die Stadtverwaltung ist weiterhin an einem professionellen Investor interessiert, der ein Konzept vorlegt, das den Ansprüchen der Stadt genügt, das wichtige Denkmal einer wirtschaftlich tragbaren Nutzung zuzuführen.
Die „Letzte Posthalterei“ ist eine markante, innenstadtrelevante und denkmalgeschützte Immobilie von historischer Bedeutung. Das Gesamtobjekt besteht aus einem 1.600 Quadratmeter großen historischen Gebäudeteil, der unter Denkmalschutz steht, und einem später angebauten ca. 1.500 Quadratmeter großen Neubau. Ein im Innenhof befindliches Gartenhaus ist ca. 56 Quadratmeter groß. Das Renaissance-Bürgerhaus entstand um 1530 durch die Zusammenlegung zweier älterer Bürgerhäuser. Die Laubengänge im Hof des historischen Gebäudes stammen aus dem 17./18. Jahrhundert. Von 1883 bis 1922 wurde es als Posthalterei genutzt. Bei umfassenden Restaurierungsarbeiten im Obergeschoss in den Jahren 1984-1989 wurden originale Deckenmalereien aus der Zeit der Renaissance freigelegt, restauriert und kopiert. Der Gebäudezustand ist sanierungsbedürftig und weist überwiegend DDR-Standard auf. Es sind zeitnah Investitionen am Dach und der Heizung notwendig.
Möglichkeiten zur Besichtigung des Objektes bestehen am Dienstag, 1. August 2023, 15 Uhr und am Donnerstag, 10. August 2023, 10 Uhr. Potentielle Bewerber werden gebeten, sich vorab telefonisch oder per E-Mail mit dem Liegenschafts- und Hochbauamt der Stadt Zwickau in Verbindung zu setzen. (Telefon: 0375 836501, E-Mail: Liegenschafts-undHochbauamt@zwickau.de). Das Angebot endet am 31. August 2023, 14 Uhr. Es besteht kein Rechtsanspruch auf Annahme des Kaufgebotes eines Interessenten durch die Stadt Zwickau.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau

26 Juli 2023

Diebstahl in Zwickau-Planitz: Wer kennt diesen Mann?

Westsachsen/Zwickau.-
In der Zeit vom Mittwoch, 30. November 2022, 11:00 Uhr, bis Samstag, 3. Dezember 2022, 11:00 Uhr, entwendeten Unbekannte Bargeld aus einem Bürogebäude in Oberplanitz. Der oder die Täter drangen gewaltsam in ein Bürogebäude an der Lengenfelder Straße ein, brachen Schränke auf und entwendeten einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag.
Ein Zeuge konnte einen Unbekannten beschreiben, den er während der Tatzeit am Tatort gesehen hatte: Scheinbares Alter 55 - 60 Jahre, männlich, 170 cm groß, schlank, dunkles, volles, kurzes Haar.
Hinweise nimmt die Polizei in Zwickau unter Telefon (0375) 428-4480 entgegen.
Quelle und Phantombild: Polizei Sachsen

Markus in Bad Elster: Ich will Spaß! - Die 80er Show

Westsachsen/Bad Elster.-
Achtung, Partyalarm! Mit dieser 80er-NDW-Liveshow lädt das NaturTheater zum großen Sommerevent für alle Generationen. Unsterbliche Hits wie »Ich will Spaß«, »Kleine Taschenlampe brenn«, »Der Kommissar«, »Computerliebe«, »Goldener Reiter«, »Knutschfleck«, »Major Tom«, »Bruttosozialprodukt« oder »Sommersprossen« prägten die Neue Deutsche Welle. NDW-Star Markus Mörl und seine prominenten Gäste lassen diese glorreiche Zeit in dieser Liveshow im neuem Glanz erstrahlen.
Neben den Kultstars Markus, Geiersturzflug und UKW-Peter Hubert werden »Mr. Dolce Vita« Ryan Paris sowie der Musicalstar Alexander Kerbst aus der »Super Falco Show« ein echtes Hitfeuerwerk in Bad Elster präsentieren. Abgerundet wird die Live-Show mit einem Medley-Streifzug der beliebtesten NDW-Hits, unterhaltsamen Moderationen und Reminiszenzen an die damaligen Trends und jeder Menge Spaß. Wenn dann im NaturTheater der »Sternenhimmel« erscheint und in den Herzen erklingt fühlt man in Bad Elster die »Pure Lust am Leben« – Das wird ein großer Spaß!

24 Juli 2023

Rathaus Zwickau: Historisches Stadtwappen wird überarbeitet

Westsachsen/Zwickau.-
Heute Vormittag wurde auf dem Balkon des Zwickauer Rathauses ein Gerüst aufgebaut. Dieses dient der restauratorischen Untersuchung und Überarbeitung des historischen Stadtwappens, dessen Farbgebung in den zurückliegenden Jahren mehr und mehr nachließ.
Erst wenn die Untersuchungsergebnisse vorliegen, können der Umfang und die Dauer der sich unmittelbar anschließenden Überarbeitung bestimmt werden. Derzeit wird von einem Zeitraum von sechs bis acht Wochen ausgegangen.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

Hitze und Trockenheit: Zukunftsbäume sollen Klima positiv beeinflussen

Westsachsen/Zwickau.-
Sonne satt und Temperaturen bis zu 35 Grad – das hochsommerliche Wetter lässt auch die Zwickauer kräftig schwitzen. Wer sich an heißen Tagen im Freien aufhält, sollte sich möglichst ein kühles, schattiges Plätzchen suchen – am besten unter einem Baum. Hier trifft die Sonne nur auf die obere Baumkrone. Die Luft im und unter dem Baum bleibt Dank der Verdunstung von Wasser an der Blattoberfläche und der dicken, luftigen Baumkrone stets gekühlt. Der Schatten der Bäume hilft außerdem, die Hitze in Städten zu reduzieren.
Baumschutz und klimaangepasste Neupflanzungen gewinnen an Bedeutung
Auf den kommunalen Flächen (außer Waldpark) und Straßen in Zwickau unterhält die Stadt insgesamt 24.445 Laubbäume (Quelle: Baumkataster, Stand 2023). Im Wesentlichen bilden die reinen Arten Winterlinde, Spitzahorn, Gemeine Esche und Stieleiche sowie deren verschiedene Sorten den Hauptanteil an Stadtbäumen in Zwickau. Damit stellen nur 4 Gattungen fast die Hälfte aller Bäume in Zwickau dar. Neben den stark vertretenen typischen Straßenbaumarten wachsen aber auch Maulbeere, Tulpen-, Lederhülsen-, Kork- und Schnurbaum sowie andere seltenere Baumarten in 32 Arten- und Sortengruppen im Stadtgebiet.
Heiße Sommer schwächen einheimische Bäume
Bisher nur wenig verwendete klimaangepasste Baumarten sollen in Zukunft stärker das Ortsbild prägen, da einige heimische Baumarten häufiger Probleme mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen zeigen. Seit den letzten Jahren tauchen verstärkt neue Krankheiten mit erwähnenswertem Schadpotential auf. Gerade der Bergahorn ist zunehmend von der Rußrindenkrankheit betroffen, die auch für Menschen gefährlich werden kann. Die zunehmend heißen Sommer mit langen Trockenzeiten begünstigen die Infektion, welche durch einen Pilz ausgelöst wird und zum Absterben des Baumes führt. Erste Krankheitszeichen sind welke Kronenteile sowie Schleimflussflecken am Stamm. Unter der Rindenoberfläche reifen Pilzsporen heran, welche im späteren Krankheitsverlauf an Rindenrissen und unter der abblätternden Rinde als schwarze Pilzsporen zum Vorschein kommen. Der Stamm sieht aus, als wäre er mit Ruß überzogen. Im letzten Infektionsstadium ist sogar für den Menschen Vorsicht geboten! Die Sporen verursachen schwere Atemwegsprobleme und befallene Bäume müssen von Fachleuten mit entsprechender Schutzausrüstung entfernt werden.
Baumbestand schützen – Zukunftsbäume pflanzen
Derartige Entwicklungen können auf Grund des Klimawandels durchaus weiter an Bedeutung gewinnen und müssen sensibel registriert werden. Unabdingbar für eine dauerhafte Durchgrünung unserer Stadt ist daher eine Risikostreuung durch die Pflanzung zukunftsfähiger Baumarten. Aber auch der Schutz und die Pflege vorhandener Altbäume muss höchste Priorität erhalten, denn mit jedem verloren gegangenen Altbaum müssten laut Prof. Dr. Roloff von der TU Dresden 400 Jungbäume gepflanzt werden, um diesen Verlust annähernd auszugleichen (Quelle: PRO BAUM, Ausgabe 2/2023, Seite 26, Titel: Andreas Roloff: Ein Altbaum erbringt Umweltleistung von 400 Jungbäumen).
Die nach der Gehölzschutzsatzung der Stadt Zwickau angeordneten Ersatzpflanzungen sind hiervon noch weit entfernt. Jährlich werden durchschnittlich 1371 Gehölzfällungen genehmigt (städtisch und privat). Das betrifft Laubbäume und Sträucher. Grundsätzlich gilt laut § 9 GehölzSchS pro angefangene 50 cm Stammumfang des zu fällenden Baumes einen Baum mit einem Stammumfang von mind. 14-16 cm als gleichwertige Neupflanzung anzusehen. In einigen Fällen gibt es allerdings einen gewissen Ermessenspielraum, u.a. wenn angezeigt wird, dass der zu fällende Baum absterbend ist. Im Durchschnitt werden 2513 Ersatzpflanzungen pro Jahr angeordnet, davon ca. 665 Laubbäume. Beim Rest handelt es sich um Sträucher.
Wer eigene Grünflächen mit einem oder mehreren Bäumen aufwerten möchte, sollte sich für klimaangepasste Baumarten entscheiden. Das Umweltbüro startete hierzu bereits im Mai eine Informationsreihe, über die auch Hobbygärtnern und Grundstücksbesitzern die Pflanzung von sogenannten Zukunftsbäumen ans Herz gelegt werden. Bis Oktober wird monatlich eine Baumart vorgestellt, die dem Klimawandel trotzt und auch schon seit einigen Jahren im Zwickauer Stadtbild vorzufinden ist. Nach dem Feldahorn (Mai) und der Blumenesche (Juni) wird diesmal ein Baum vorgestellt, der „wie am Schnürchen wächst“:
Der Japanische Schnurbaum
Dieser exotische Baum aus dem Fernen Osten erreicht Wuchshöhen von bis zu 30 m. Die unpaarig gefiederten Blätter ähneln denen der Robinie. Seine rispenartigen Blütenstände können bis zu 30 cm lang werden. Nach der Blüte erscheinen die für den Baum namensgebenden Früchte. Die Samen sitzen in länglichen, eingeschnürten Schoten, welche die Schoten wie Perlenschnüre aussehen lassen.
Rinde, Samen und Blätter des Schnurbaums sind, wie bei der Robinie auch, stark giftig. Aufgrund seiner Toxine ist der Schnurbaum allerdings auch recht gut vor Schädlingen geschützt. Schnurbäume sind äußerst robust und unempfindlich gegenüber Trockenheit und Hitze. Ein weiterer Vorteil ist seine Beständigkeit gegen Abgase. Er bevorzugt sonnige und warme Standorte. Im Jungpflanzenstadium ist er allerdings gebietsweise frostgefährdet, danach ist die Baumart aber absolut frosthart.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau

Fahrradstreifen in Marienthal: Neuer Radweg stellt Nutzen in Frage

Westsachsen/Zwickau.- Die Arbeiten für den grundhaften Ausbau des Marienthaler Geh- und Radwegs zwischen Erntestraße und Südblick haben begonnen. Der Gehweg befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand und konnte auf Grund zu geringer Ausbaubreiten bisher nicht als gemeinsamer Geh- und Radweg genutzt werden.
Der neue Weg wird an gleicher Stelle errichtet, 3 m breit und in Asphaltbauweise ausgeführt. Die Stützwand zum Marienthaler Bach wird mit einem neuen und dem Regelwerk entsprechendem Geländer ausgestattet. Die Bauarbeiten werden unter Vollsperrung ausgeführt.
Der Ausbau wird über das Fördermittelprogramm „Förderung von Straßen- und Brückenbauvorhaben kommunaler Baulastträger (FRL KStB)“ aus Mitteln des Freistaates Sachsen (90%) und Eigenmitteln der Stadt Zwickau finanziert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf gut 190.000 Euro. Die Arbeiten sollen bis Ende September abgeschlossen sein.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau
Anmerkung:
Damit ist ab September der Nutzen des Fahrradstreifens auf der Marienthaler Straße zusätzlich in Frage gestellt (WSZ berichtete).

21 Juli 2023

Verfahren eingestellt: Freie Presse scheitert vor Gericht

Westsachsen/Chemnitz/Zwickau.- Vor dem Amtsgericht Chemnitz (Foto) endete heute ein Prozess wegen des Verdachts der Urheberrechtsverletzung gegen die Westsächsische Zeitung (WSZ) mit der Einstellung des Verfahrens, da auch der letzte aufgerufene Zeuge keine verwertbaren Beweise vorlegen konnte. Damit ist die Freie Presse (FP) erneut mit ihrem Versuch gescheitert, unliebsame Konkurrenz aus dem Weg zu schaffen und Themen wie den Sparkassenskandal und die Zwickauer Überklebungsaffäre zu verhindern.
Während des Prozesses wurde außerdem bekannt, dass die Stadt Zwickau bei mindestens einem offiziellen Pressetermin mit Hilfe ihrer Polizeibehörde und in Absprache mit der Redaktion der FP den Zugang von Journalisten der WSZ zum Ort des Geschehens verhindert hat. Damit stellt sich zum wiederholten Mal die Frage, was die Pressefreiheit in dieser Stadt noch wert ist.

15 Juli 2023

Jazz-Tage 2023: „Kind der Elbe“ erlebt Krönung mit Friedensgedanken

Westsachsen/Dresden/Zwickau.- Im Juni 2016 hatte, legendär, ein gesamtdeutscher Posaunenchor gegenüber der Brühlschen Terrasse in Dresden Zeugnis davon abgelegt, was ein Massenchor von 22.000 Bläserinnen und Bläsern und seine Dirigenten zu leisten imstande sind.
George Gershwin, Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Wolfgang A. Mozart wurden nun im Juli 2023 an gleicher Stelle in den verschiedensten Genres von einem Starorchester verjazzt. Das Air, die Elise, Sommertime und viele andere Ohrwürmer erklangen. Im warmen Licht der Abendsonne bildete ein Mambophony (Arr. Bruno Böhmer/Holger Fröhlich) mit Beethovens Ode „An die Freude“ aus der 9. Sinfonie und Weltstars seinen Höhepunkt und Abschluss.
Für die Interpretation genügte das Blech nicht. Verstärkung musste her. Die fand man bei Bläserinnen und Bläsern der Sächsischen Posaunenmission e.V. und auch Dresdner Jazz-Gruppen. Etwa 40 wurden gegen 22 Uhr auf die Bühne gebeten. Aus Dresden, Neustadt/Sa., Radeberg, Weistropp und Zwickau kamen die ehrenamtlich Freiwilligen. Das „Tutti“ war ihre Aufgabe, um den Eintrittspreis von 13 Euro moderat zu halten.
Ich bin ein Laienmusiker, Ich habe durch den Dienst im evangelischen Posaunenchor in einem langen Bläserleben wunderbare Erlebnisse gehabt, sehr viele. Aber das könnte die Krönung gewesen sein, die Idee der Ode mit dem Friedensgedanken „in die Welt geblasen“ zu haben. Mit dem Choral tat ich das tausendfach. Furchtbar sind doch die Auseinandersetzungen in Afrika und der Ukraine. Und wir sitzen im Wohlstands-Frieden.
Die EU-Hymne wirkte. Das Publikum, 2.500 Menschen etwa, tobte und veranlasste den Dirigenten, den 2. Teil der Ode im Mambo-Stil noch einmal vorzutragen. Der hatte mit der Probe am späten Nachmittag keine Not, die Bläser waren durch Versenden der Noten per Email und Selbststudium in Allem bestens vorbereitet. Querflöten und Saxophone wirkten auch mit.
Die begeisternde Musik ergänzten immer wieder die sich durch wechselndes Tageslicht wandelnden Bilder der wunderbaren Skyline Dresdens mit den historischen Raddampfern, die wegen Wasserknappheit in der Elbe bald wieder nicht mehr fahren können. Die und das weiche Pfeifen der Dampfer, ganz anders als die der Dampfloks, können ja auch Musik sein. Ich bin ein „Kind der Elbe“ und liebe dieses mehrstimmige Signal.
23 Uhr fuhr ich nach Hause, mit dem weit über Sachsen hinaus bekannten Kantor Matthias Grummet (Foto links) glücklich, mit viel Musik im Ohr und dem Gedanken: Es geht nicht(s) ohne Posaunenchöre.
Quelle: Karl-Ernst Müller
Fotos: Hans-Joachim Maquet

14 Juli 2023

Verbesserung der Dauerhaftigkeit: Mulderadweg wird erneuert

Westsachsen/Zwickau.-
Am 31. Juli beginnen die Arbeiten für die Deckenerneuerung des Mulderadwegs zwischen der Pölbitzer und der Kolpingstraße. Auf dem 1,5 Kilometer langen Abschnitt wird die vorhandene ungebundene Wegebefestigung durch eine mit Asphalt gebundene Befestigung ersetzt. Ziel ist insbesondere, die Oberflächeneigenschaften und die Dauerhaftigkeit zu verbessern. Bereits im Vorfeld werden durch das Garten- und Friedhofsamt die vorhandenen Sitzbänke zurückgebaut. Diese werden nach Abschluss der Wegearbeiten wieder aufgestellt. Der vorhandene Baumbestand bleibt bestehen.
Die Maßnahme erfordert eine Vollsperrung des Mulderadwegs. Die Andienung der Baustelle erfolgt hauptsächlich über die Angerstraße und Thomas-Mann-Straße. Die ausgeschilderte Umleitung für Radfahrer führt über die Brückenstraße und die Moseler Straße, den Pölbitzer Kirchsteig, die Thomas-Mann- sowie die Dr.-Marie-Elise-Kayser-Straße.
Die Kosten sind entsprechend des im Stadtrat einstimmig gefassten Vorhabensbeschlusses mit rund 500.000 Euro veranschlagt. Darin enthalten ist eine 90-prozentige Förderung durch den Freistaat Sachsen. Alle Arbeiten sollen im Oktober 2023 abgeschlossen sein und werden durch die Firma. Asphalt-Bau Chemnitz ABC aus Bernsdorf ausgeführt. Die Stadt Zwickau bittet wegen möglicher Beeinträchtigungen für Anlieger und der Umwege für die Nutzer des Mulderadwegs um Verständnis.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

Junge Christen veranstalten Kinderbibelwoche und gestalten Kunstwerk

Westsachsen/Werdau.-
Die Pleißestadt ist um ein Kunstwerk reicher, wahrscheinlich sogar um das größte der Stadt. Es hängt seit Donnerstagabend am Turm der katholischen St.-Bonifatius-Kirche, und somit weithin sichtbar über der Stadt.
Entstanden ist das 5 x 12 Meter große Gemälde im Rahmen der Ökumenischen Kinderbibelwoche, die seit 1998 gemeinsam von der evangelisch-lutherischen und der katholischen Kirche der Pleißestadt in den Sommerferien durchgeführt wird. In diesem Jahr beteiligen sich 24 Kinder der ersten bis siebenten Klassen und jugendliche Helfer aus Werdau und den Ortsteilen, darunter drei Ukrainer.
Die dreitägige Veranstaltung stand unter dem Motto „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Dabei beschäftigten sich die Kinder unter anderem mit ihren individuellen, inneren Werten und Fähigkeiten sowie dem Glauben an Gott und der daraus resultierenden Kraft. „Es steckt mehr in uns, als wir ahnen“ war die zentrale Botschaft. Das Kunstwerk selbst soll, wenn es die Witterung zulässt, noch bis zum 21. Juli an der katholischen Kirche zu bewundern sein.
Quelle und Foto: André Kleber/Werbemanufaktur Werdau

12 Juli 2023

Letzter Strohhalm: Oberbürgermeister verkauft große Windräder

Westsachsen/Landkreis Zwickau.- Explodierende Stromkosten, Energieknappheit, Sorge um künftige Versorgungssicherheit: die Themen Energiewende und Heizungsgesetz erhitzen derzeit die Gemüter auch in Sachsen, selbst im früher einmal so themenarmen Sommerloch.
Der Zwickauer Landkreis macht dabei keine Ausnahme, hier zeichnen sich sogar einige besonders markante Veränderungen ab. Sichtbar werden sollen diese, so die Pläne der schwarz-rot-grünen Landesregierung, vor allem in Form gigantischer Windräder, die das hiesige Landschaftsbild für immer verändern sollen. Kritiker sprechen schon von „Verspargelung“. So sollen beispielsweise in und um Fraureuth bei Werdau gigantische Windmühlen mit einer Höhe von fast einem viertel Kilometer errichtet werden. Geht es nach dem Willen der politisch Verantwortlichen, soll dies erst der Anfang sein. Betroffene Anwohner fühlen sich bei dieser Entwicklung mit scheinbar vollendeten Tatsachen konfrontiert.
Im Crimmitschauer Ortsteil Mannichswalde geht man jetzt sogar noch einen Schritt weiter. Hier sollen künftig nicht nur gewaltige Windräder das landschaftliche Bild des Ortes zerstören, den Anwohnern soll außerdem noch schmackhaft gemacht werden, selber Geld in die Transformation ihres Heimatortes zu investieren. Besonders stark macht sich derzeit Crimmitschaus Oberbürgermeister André Rafael (CDU) für diesen Plan. Bei Werbeveranstaltungen, auf denen Bürgern fragwürdige Beteiligungspakete für den geplanten Mannichwalder Windpark verkauft werden, nimmt Rafael die Rolle des Protegés für die ausführende Firma „Bürger Energie Gera E.G.“ ein, um den Verkaufsveranstaltungen einen offiziellen Anstrich zu verleihen. So zum Beispiel am 6. Juli im Gerätehaus der Crimmitschauer Feuerwehr in der Fabrikstraße. Seine Stichwortgeber sind hierbei die Stadträte Mario Opitz und Jan Schleicher (beide „Für Crimmitschau“). Schleicher fungiert derzeit auch als Ortsvorsteher für Mannichswalde und fiel auf genannter Veranstaltung dadurch auf, dass er kritischen Gästen ins Wort fiel und diese frech duzte. Solche Methoden der Einschüchterung sind allgemein bekannt aus unterschiedlichsten Verkaufsformaten, in denen potentielle Kunden durch Gruppendruck zu Entscheidungen gedrängt werden sollen, die sie später möglicherweise bereuen.
Wesentlich zugeknöpfter gab man sich bei einigen interessanten Nachfragen seitens anwesender Gäste. Etwa zu Details der angeblichen Rendite oder zu eventuellen Folgekosten, die den Beteiligten durch Renaturalisierungsmaßnahmen nach Ende der Laufzeit entstehen könnten. Hier blieb man bei den Antworten möglichst unverbindlich und verwies auf kommende Entwicklungen, was einen der anwesenden Bürger zu der interessantesten Frage des Abends veranlasste: „Was ist, wenn Ihr dann mal irgendwann pleite seid?“. Nach einigem Zögern räumte das Podium der „Bürger Energie Gera E.G.“ ein, dass dies dann wie bei jedem Geschäft sei. Das Geld ist dann eben weg. Zumindest diese Aussage ließ nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig.
Dass die aktive Beteiligung eines Stadtoberhauptes an einer so intransparenten Verkaufsveranstaltung zumindest grenzwertig ist, scheint Crimmitschaus Oberbürgermeister Andre Rafael durchaus bewusst zu sein. Schon zu Beginn der Veranstaltung verbot er anwesenden Medienvertretern kurzerhand jeglichen Mitschnitt und verwies auf sein Hausrecht. Hierzu äußerte sich nach der Veranstaltung einer der Gäste mit deutlichen Worten: „Rafael war als Anwalt eine Null, als Bürgermeister ebenfalls. Da er wohl weiß, dass er nicht mehr gewählt wird, ist das hier jetzt vielleicht sein letzter Strohhalm.“ Wie tragfähig dieser Strohhalm ist, wird die Zukunft zeigen.
Quelle und Foto: TG

Unrichtige Gesundheitszeugnisse: Beschuldigte in Untersuchungshaft

Westsachsen/Dresden.- Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen eine 66-jährige deutsche Ärztin Anklage zur Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden erhoben u. a. wegen des Verdachts des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse in 549 Fällen, wobei sie in 188 Fällen gewerbsmäßig gehandelt haben soll.
Ihr wird vorgeworfen, seit Beginn der COVID-19-Pandemie gewerbsmäßig sogenannte Gefälligkeitsatteste ausgestellt zu haben, in denen dem jeweiligen Patienten pauschal und zu Unrecht bescheinigt wird, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes kontraindiziert sei, ein unbegrenztes Impfverbot jeglicher Art bestehe oder aus medizinischen Gründen COVID-19-Testungen nur über den Speichel möglich seien. Die Ausstellung der Atteste soll hierbei im Vorfeld ausschließlich ohne eigene Wahrnehmungen vom körperlichen Zustand des Attestempfängers, ohne Anamneseerhebung, ohne Untersuchung sowie ohne Abklärung der tatsächlichen medizinischen Befunde erfolgt sein (siehe gemeinsame Medieninformationen der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizeidirektion Dresden vom 30.09.2022 und vom 28.02.2023, abrufbar im Medienservice Sachsen unter www.medienservice.sachsen.de).
Der Beschuldigten wird zudem vorgeworfen, PCR Testnachweise sowie Antigen-Schnelltestnachweise auf das Corona-Virus ausgestellt zu haben, ohne dass dem von ihr jeweils bescheinigten Negativergebnis eine laborbasierte Auswertung des PCR Tests zugrunde lag bzw. ohne dass das von ihr jeweils bescheinigte Negativergebnis bei einem durch ihre Person durchgeführten bzw. beaufsichtigten Antigenschnelltest festgestellt worden ist. Die Beschuldigte verlangte für die jeweilige Testbescheinigung ein Entgelt in Höhe von mindestens 25 Euro. Die Beschuldigte soll durch die anklagegegenständlichen Taten Einnahmen in Höhe von mindestens 29.736,45 EUR erzielt haben.
Die Beschuldigte, die der Reichsbürger- bzw. Selbstverwalterszene zugeordnet wird und sich selbst als Angehörige des »Indigenen Volkes der Germaniten« bezeichnet, befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Sie ist bereits geringfügig und teilweise einschlägig vorbestraft. Die Beschuldigte hat zum Tatvorwurf keine Angaben gemacht.
Das Landgericht Dresden wird nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden. Ein Termin zur Hauptverhandlung wird vom Landgericht Dresden bestimmt.
Die Vorwürfe, die Gegenstand der am 20.06.2023 erfolgten Durchsuchungen waren (siehe gemeinsame Medieninformation der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizeidirektion Dresden vom 21.06.2023), sind nicht Gegenstand der gegen die Beschuldigte erhobenen Anklage. Insoweit wird gegen die Beschuldigte in einem gesonderten Ermittlungsverfahren weiter ermittelt. Die diesbezüglichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizeidirektion Dresden dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Quelle und Foto: Staatsanwaltschaft Dresden

Neue Sirenen werden heute getestet: 12 Sekunden dauernder Heulton

Westsachsen/Zwickau.-
Die Stadt Zwickau verfügt über drei neue elektronische Sirenen. Diese wurden auf Gebäuden in der Lasanstraße und der Bahnhofstr.6 sowie auf der Pestalozzioberschule (Foto) installiert. Damit können im Ereignisfall die Bürger in den bevölkerungsreichen Stadtteilen der Bahnhofs- und der Nordvorstadt noch besser gewarnt werden.
Damit hat die Stadt nun insgesamt 40 Sirenen – 22 elektronische Anlagen sowie 18 herkömmliche Feuerwehrsirenen. Getestet werden diese heute um 15 Uhr. Zu hören ist dann das landeseinheitliche Signal für Probealarm, ein 12 Sekunden dauernder Heulton. Die elektronischen Systeme senden außerdem eine Sprachanasage.
Die Kosten für die drei neuen Anlagen betrugen fast 35.000 Euro, davon wurden rund 32.500 Euro vom Freistaat Sachsen gefördert, Die elektronischen Systeme haben unter anderem den Vorteil, dass neben den üblichen Warnsignalen auch Sprachmitteilungen gesendet werden können. Hier werden entweder vorgefertigte Audio-Dateien genutzt oder es erfolgen individuelle Ansagen in der lntegrierten Rettungsleitstelle. Zudem verfügen sie über eine interne Stromversorgung. Bei einem Stromausfall ist es möglich, die elektronischen Sirenen noch rund drei Tage lang zu nutzen.
Getestet werden alle Sirenen immer am zweiten Mittwoch im Quartal. Der Probealarm der Feuerwehrsirenen erfolgt monatlich am zweiten Mittwoch.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

11 Juli 2023

Leserbrief zu „Nach wie vor Stasi-Methoden in allen Bereichen“

Westsachsen/Plauen.-
„In Bezug auf die Erfahrungen des Herrn Trautmann aus Königsbrück stelle ich ebenfalls fest: Die korrupten Verfahrensweisen bei den Ermittlungsbehörden in Sachsen machen nur noch wütend.
Auch ich mache diese Erfahrung und habe es beim Polizeirevier Plauen mit dem Sohn eines ehemaligen Kollegen des Volkspolizeikreisamtes, jetzt Polizeirevier Plauen, zu tun. Dieser steht natürlich auch in Nachfolge unter besonderem Schutz des Polizeireviers Plauen im Schulterschluss mit der ansässigen Staatsanwaltschaft. Da werden alle Verfahren zu meinen Anzeigen wegen schwerer Straftaten, die gegen mich verübt wurden, über bereits mehr als sieben Jahre mangels öffentlichen Interesses und /oder Aussage gegen Aussage von der Staatsanwaltschaft eingestellt.
Beweise, schriftliche Zeugenaussagen, ärztliches Gutachten usw. werden strikt ignoriert bzw. die Annahme von der Staatsanwaltschaft direkt verweigert. Eine völlig aus der Luft gegriffene Gegenanzeige des eigentlichen Täters, ohne einen einzigen Be- oder Nachweis, führte allerdings zu meiner Verurteilung. Staatsanwältin und Richter für solche Gefälligkeitsurteile sind bereits aus Ausführungen zum Thema Sachsensumpf bekannt.
Alle Beteiligten - Polizei, Staatsanwaltschaft und Verteidiger - kooperieren zugunsten des Täters. Die Deckung reicht bis ins Justizministerium Sachsen. Von der Generalstaatsanwaltschaft Dresden bekam ich kürzlich nach eingehenden Prüfungen der Unterlagen zu den Verfahren die Bestätigung, dass alle Verfahrensweisen der derzeit gültigen Sach- und Rechtslage entsprechen.
Strafvereitler und Rechtsbeuger im Amt finden nach ihrer Pensionierung gern Verwendung im WEISSEN RING..., so schließt sich der Kreis.“
Petra Eckert, Plauen

Opfer-Täter-Umkehr: Nach wie vor Stasi-Methoden in allen Bereichen

Westsachsen/Dresden/Bannewitz.-
 
Er hat Wut. Berechtigte Wut. Sven Trautmann (Foto) sagt, dass in seiner Heimat Dresden und Umgebung nach wie vor die alten Stasiseilschaften aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) das Sagen haben. Seine Erkenntnisse und Erfahrungen nach mehreren Jahren intensiver Recherche zu diesem Thema formuliert er wie folgt:
„Die Polizei in Dresden beschäftigt die Altstasis und Mitarbeiter, von denen ein Elternteil bei der Stasi gedient hat. Ich durfte nach der Wende als Abiturient keine Ausbildung bei der gehobenen Polizei in Dresden anfangen. Ein DDR-Polizist namens Siggi Held hat mir gesagt, das ginge nicht, weil Abiturienten beim mittleren Dienst anfangen müssten. Was ich damals 1996 noch nicht wusste, jetzt aber weiß, ist, dass nach der Wende ein großer Schwung an Stasi-Offizieren in das Dresdner Polizeipräsidium übernommen wurde. Seit 2011 wird kein aktiver Stasimitarbeiter mehr aus dem Polizeidienst entfernt. Das kann man nachlesen...“.
Die letzte Initiative in ähnlicher Hinsicht stammt tatsächlich aus dem Jahr 2011. Damals forderten am 29. Mai Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen die Entfernung von ehemaligen Mitarbeitern des MfS in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Leuten belaste die Glaubwürdigkeit einer der wichtigsten Institutionen zur Aufklärung über die kommunistische Diktatur in der DDR erheblich, so der Vorwurf. Bis heute hat sich daran wenig geändert. Es kann mit Fug und Recht behauptet werden: ALLE Behörden - zumindest die in Sachsen - sind mit ehemaligen Stasi-Mitarbeitern durchsetzt. Der Geist von „Horch und Guck“ lebt also ungehindert weiter.
Sven Trautmann beleuchtet das Problem aus seinem Blickwinkel: „Die Polizei Dein Freund und Helfer? Nein. Ganz im Gegenteil. Dein Feind und Anschwärzer, so müsste es richtigerweise heißen. Erstatten Sie mal als Opfer eine Anzeige bei der Polizei! Hinterher stehen Sie durch das psychologische Gequatsche der Beamten dann selbst als Täter da. Opfer-Täter-Umkehr durch die eingeschworene Stasi-Polizei. So habe ich meine Tochter Xenia verloren“ (WSZ berichtete).
Sven Trautmann versucht dennoch, seine Tochter wiederzufinden. Am 13. Januar verfasste er erneut einen Brief an die Polizei. Trotz des Wissens um die dortigen Verhältnisse gibt er die Hoffnung nicht auf. „Vielleicht können die Leser dieses Artikels helfen?“, so seine Bitte.
Kontakt zur WSZ
Westsachsen/Dresden/Bannewitz.-
 
Er hat Wut. Berechtigte Wut. Sven Trautmann (Foto) sagt, dass in seiner Heimat Dresden und Umgebung nach wie vor die alten Stasiseilschaften aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) das Sagen haben. Seine Erkenntnisse und Erfahrungen nach mehreren Jahren intensiver Recherche zu diesem Thema formuliert er wie folgt:
„Die Polizei in Dresden beschäftigt die Altstasis und Mitarbeiter, von denen ein Elternteil bei der Stasi gedient hat. Ich durfte nach der Wende als Abiturient keine Ausbildung bei der gehobenen Polizei in Dresden anfangen. Ein DDR-Polizist namens Siggi Held hat mir gesagt, das ginge nicht, weil Abiturienten beim mittleren Dienst anfangen müssten. Was ich damals 1996 noch nicht wusste, jetzt aber weiß, ist, dass nach der Wende ein großer Schwung an Stasi-Offizieren in das Dresdner Polizeipräsidium übernommen wurde. Seit 2011 wird kein aktiver Stasimitarbeiter mehr aus dem Polizeidienst entfernt. Das kann man nachlesen...“.
Die letzte Initiative in ähnlicher Hinsicht stammt tatsächlich aus dem Jahr 2011. Damals forderten am 29. Mai Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen die Entfernung von ehemaligen Mitarbeitern des MfS in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Leuten belaste die Glaubwürdigkeit einer der wichtigsten Institutionen zur Aufklärung über die kommunistische Diktatur in der DDR erheblich, so der Vorwurf. Bis heute hat sich daran wenig geändert. Es kann mit Fug und Recht behauptet werden: ALLE Behörden - zumindest die in Sachsen - sind mit ehemaligen Stasi-Mitarbeitern durchsetzt. Der Geist von „Horch und Guck“ lebt also ungehindert weiter.
Sven Trautmann beleuchtet das Problem aus seinem Blickwinkel: „Die Polizei Dein Freund und Helfer? Nein. Ganz im Gegenteil. Dein Feind und Anschwärzer, so müsste es richtigerweise heißen. Erstatten Sie mal als Opfer eine Anzeige bei der Polizei! Hinterher stehen Sie durch das psychologische Gequatsche der Beamten dann selbst als Täter da. Opfer-Täter-Umkehr durch die eingeschworene Stasi-Polizei. So habe ich meine Tochter Xenia verloren“ (WSZ berichtete).
Sven Trautmann versucht dennoch, seine Tochter wiederzufinden. Am 13. Januar verfasste er erneut einen Brief an die Polizei. Trotz des Wissens um die dortigen Verhältnisse gibt er die Hoffnung nicht auf. „Vielleicht können die Leser dieses Artikels helfen?“, so seine Bitte.
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Konzert-Tipp der Woche: Tatort-Star mit Inselorchester im Naturtheater

Westsachsen/Bad Elster.-
Am Samstag, den 22. Juli gastiert der beliebte Schauspieler und Sänger Axel Prahl mit seinem Inselorchester um 20.00 Uhr im NaturTheater Bad Elster. Ein Millionenpublikum kennt ihn aus dem Münsteraner Tatort, doch mit Axel Prahl betritt kein singender Schauspieler, sondern ein wunderbarer Musiker die Elsteraner Open-Air-Arena. Im Gepäck auf dieser Reise ums »mehr« hat er Songs, die aus der eigenen Feder und dem eigenen Erleben entsprungen sind. Prahl singt Prahl – authentisch, bodenständig, erdig, mit Witz und Lust am Musizieren. Seine keineswegs nebenbei gefeierte Band besteht aus Musikern, die in der Rock-, Jazz- und Klassikszene klangvolle Namen haben. Allen voran Danny Dziuk, der Songs und Texte für Annett Louisan oder Stoppok geschrieben hat. Der Musiker Prahl räsoniert und randaliert, säuselt und seufzt, ist bissig bis blauäugig brav, rührt und verführt – Ein verführerisches Angebot für einen Sommerabend in Bad Elster! Tickets: 037437/ 53 900 | www.naturtheater-badelster.de

Tunesier in Untersuchungshaft: Verdacht der schweren Vergewaltigung

Westsachsen/Dresden.-
Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen einen 22-jährigen Tunesier Anklage zur Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden wegen des Verdachts der schweren Vergewaltigung erhoben.
Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, am 11.03.2023 gegen 10:00 Uhr eine zur Tatzeit 39-jährige Geschädigte in der Parkanlage An der Herzogin Garten in Dresden vergewaltigt zu haben, wobei er ein Taschenmesser mit sich geführt haben soll. Der Beschuldigte und die Geschädigte hatten sich kurz zuvor am Rande einer Party kennengelernt.
Der Beschuldigte wurde am 11.03.2023 kurz nach der Tat von der Polizei vorläufig festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden hat der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Dresden am 12.03.2023 Haftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen. Der Beschuldigte befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Der Beschuldigte ist bereits geringfügig und nicht einschlägig vorbestraft. Er hat zum Tatvorwurf keine Angaben gemacht. Das Landgericht Dresden wird nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden. Ein Termin zur Hauptverhandlung wird vom Landgericht Dresden bestimmt.
Quelle: Staatsanwaltschaft Dresden
Symbolbild: Bundespolizei

07 Juli 2023

Blick hinter die Kulissen: Theaterführung inklusive Technikführung

Westsachsen/Bad Elster.-
 Am Dienstag, 8. August, öffnet das König Albert Theater für eine Stunde seinen Backstage-Bereich. Bei dieser Führung können Sie die Historie sowie den Zuschauerraum und die moderne Bühnentechnik des letztgebauten sächsischen Hoftheaters kennenlernen.
Die Führung dauert rund 90 Minuten
Teilnahmegebühr:  7,- Euro / mit Kurkarte 6.- Euro
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt.
Um Voranmeldung über die Touristinformation Bad Elster wird gebeten.

Nicht datenschutzkonform: Facebook-Auftritt der Staatskanzlei untersagt

Westsachsen/Dresden.- Mit Bescheid vom 5. Juli 2023 hat die Sächsische Datenschutz- und Transparenzbeauftragte die Nutzung von Facebook durch die Staatskanzlei untersagt. Sie ist der Auffassung, dass Facebook-Fanpages von Behörden nicht datenschutzkonform betrieben werden können. Das würde dann wohl auch auf die Fanpage von Michael Kretschmer betreffen (Foto).
Die Sächsische Staatskanzlei kündigte an, die Entscheidung prüfen zu wollen. »Wir hatten erwartet, dass die Datenschutz- und Transparenzbeauftragte den Ausgang des Musterverfahrens auf Bundesebene abwartet – so wie dies auch in anderen Bundesländern gehandhabt wird. Wir werden die Entscheidung nun sorgfältig prüfen und uns intensiv mit der Begründung auseinandersetzen«, erklärte Regierungssprecher Ralph Schreiber heute.
Eine zentrale Rolle wird dabei der an die Staatskanzlei und die anderen Behörden gerichtete verfassungsrechtliche Auftrag spielen, die Bürger zeitnah, angemessen und zielgerichtet zu informieren. Schreiber betonte, dies sei gerade in Zeiten von Fake-News enorm wichtig und geboten. »Auch in Krisensituationen ist eine umfassende und schnelle Information der Bürgerinnen und Bürger zwingend und unerlässlich.« Dazu gehöre auch der Auftritt bei Facebook.
Der Regierungssprecher verwies zugleich darauf, dass das Bundespresseamt im März 2023 Klage vor dem Verwaltungsgericht Köln gegen die Anweisung des Bundesdatenschutzbeauftragten erhoben hat, den Betrieb von Fanpages einzustellen. Dieses Verfahren wird als ein Musterverfahren angesehen, um Klarheit für den Betrieb von Fanpages zu bekommen. Eine solche grundsätzliche Rechtsklarheit für alle ist aus Sicht der Staatskanzlei unerlässlich. Schreiber fügte hinzu, nötig sei kein Flickenteppich, sondern eine einheitliche Regelung für ganz Deutschland.
Die Staatskanzlei kann innerhalb eines Monats Klage gegen die Untersagungsverfügung der Datenschutz- und Transparenzbeauftragten beim Verwaltungsgericht Dresden erheben. Eine Klage würde eine aufschiebende Wirkung entfalten und es der Staatskanzlei ermöglichen, bis zum rechtskräftigen Ausgang des Verfahrens die Fanpages weiter zu betreiben. Hinter dem Vorgehen der Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern stehen komplexe Sach- und Rechtsfragen zum europäischen Datenschutzrecht, die nicht nur für die Behörden, sondern auch für alle anderen öffentlichen Einrichtungen und auch für die Wirtschaft von grundsätzlicher Bedeutung sind.
Quelle und Fotos (FB-ScreenShots): Sächsische Staatskanzlei

Nach Einschleusung von Ausländern: Beschuldigter in Untersuchungshaft

Westsachsen/Dresden.- Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen einen 18-jährigen Ukrainer Anklage zum Amtsgericht Dresden – Jugendschöffengericht – u. a. wegen Einschleusens von Ausländern, unerlaubten Entfernens vom Unfallort in vier Fällen und Fahrens ohne Fahrerlaubnis in vier Fällen sowie Diebstahls erhoben.
Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, am 14.03.2023 gegen 01:30 Uhr an einem nicht näher bekannten Ort in der Slowakei fünf Personen in einem von ihm geführten Pkw aufgenommen zu haben, die nicht im Besitz der erforderlichen Aufenthaltstitel für die Einreise und den Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland waren. Nach erfolgter Einreise in das Bundesgebiet über Polen fuhr der Beschuldigte mit den Geschleusten am 14.03.2023 gegen 11:50 Uhr bis zur Stauffenbergallee in Dresden.
Infolge Außerachtlassung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt kollidierte der Beschuldigte dabei mit dem Fahrzeug beim Spurwechsel von links nach rechts gegen einen auf dem rechten Fahrstreifen fahrenden Pkw, wodurch an diesem ein Schaden von über 1.500 Euro entstand. Danach fuhr er weiter.
Anschließend übersah der Beschuldigte bei seiner Weiterfahrt im Bereich der Zufahrt des Waldschlösschentunnels in Dresden die dort eingerichtete Baustelle und die geänderte Verkehrsführung und schleuderte bei laufenden Verkehr zwei Warnbaken in die Luft. Hierdurch entstand ein Schaden an den Warnbaken in Höhe von 270 Euro.
Nach etwa 30 Metern kam der Beschuldigte mit dem Pkw zum Stehen und verließ das Fahrzeug zu Fuß. Durch seine Fahrweise setzte er die Geschleusten der Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung aus. In der Folge rannte der Beschuldigte durch den Tunnel zur Waldschlösschenbrücke in Dresden. Am Tunnelausgang entschloss er sich, einen zur Durchführung von Wartungsarbeiten unverschlossen abgestellten Pkw zur eigenen Verwendung zu entwenden. Dazu setzte er sich in das Fahrzeug im Wert von etwa 6.300 Euro hinein, startete es mit dem vorgefundenen Schlüssel und fuhr in Richtung Altstadt über öffentliche Straßen davon. Dabei überfuhr er an der Kreuzung Fetscherstraße / Fiedlerstraße in Dresden die Lichtzeichenanlage bei dem für ihn gültigen Farbzeichen »Rot« und streifte beim Vorbeifahren zwei haltende Pkw, an denen Schäden von etwa 750 Euro und 4.300 Euro entstanden.
Der Beschuldigte setzte die Fahrt bis zur Kreuzung Karcherallee / Winterbergstraße in Dresden fort. Vor der Einmündung An der Picardie scherte er mit dem Fahrzeug zum Überholen auf die Gegenfahrbahn aus. Infolgedessen streifte er mit dem Fahrzeug einen in gleicher Richtung rechts von ihm haltenden Transporter der Landeshauptstadt Dresden, an dem ein Schaden von über 20.000 Euro entstand. Danach kollidierte er auf der Kreuzung mit einem entgegenkommenden Pkw, an dem ein Schaden von etwa 6.750 Euro entstand. Durch die aufgrund der Kollision umherfliegenden Teile wurde ein weiterer, sich ebenfalls im Straßenverkehr befindlicher Pkw eines Pflegedienstes getroffen, an dem ein Schaden von etwa 3.500 Euro entstand. Auf seiner anschließenden Flucht zu Fuß wurde der Beschuldigte durch Zeugen gestellt und der Polizei übergeben.
Der Beschuldigte wurde am 14.03.2023 vorläufig festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden hat der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Dresden am 15.03.2023 Haftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen. Der Beschuldigte befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Er ist nicht vorbestraft und hat ein paar allgemeine Angaben zum Tatvorwurf gemacht. Das Amtsgericht Dresden wird nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden. Ein Termin zur Hauptverhandlung wird vom Amtsgericht Dresden bestimmt.
Quelle: Staatsanwaltschaft Dresden
Symbolfotos: Bundespolizei

06 Juli 2023

Pariser Flair: Madame Piaf - Chansons mit Niveau

Westsachsen/Bad Elster.-
Die Französin Marie Giroux lädt mit ihren Bühnenpartnerinnen Jenny Schäuffelen und Frédérique Labbow zu einer erstaunlichen wie humorvollen Entdeckungstour durch Piafs Liebesleben ein. Sie singen, spielen und erzählen in einem abendfüllenden, mitreißenden Programm anhand der Männer von Charles Aznavour bis Gilbert Bécaud, die den Weg der Piaf säumten, vom Charakter der größten aller Chansonsängerinnen.
Ihr Leben lang hat Edith Piaf die blanke Wahrheit nie gescheut. Wer selbst nie in Watte gepackt wurde, neigt nicht zur Verklärung. Marie Giroux nähert sich in diesem Programm der Diva, wie die selbst es wohl ähnlich getan hätte: schonungslos und unprätentiös - nur mit wesentlich mehr Charme und Humor, als Piaf selbst zu versprühen verstand. »... eine Hommage an die große Künstlerin, gesungen mit einer Leidenschaft und Ausstrahlung, die den kleinen Raum des Theaters vor dem inneren Auge mit Leichtigkeit zum Saal eines großen Opernhauses werden lassen.« (Berliner Zeitung)
Ausführende: Marie Giroux, Gesang, Jenny Schäuffelen, Klavier & Akkordeon, Frédérique Labbow, Violoncello & Violine.
Veranstaltungsbeginn: Freitag, 07.07.2023 um 19:30 Uhr im König Albert Theater Bad Elster.

05 Juli 2023

Erbschleicherei: Eine heitere Rechtsberatung mit Lutz Teetzen

Westsachsen/Ostthüringen/Greiz.-
Testament und Erbschaft sind ernste Themen? Nicht mit Jurist Lutz Teetzen! Der kann seinem Beruf als Nachlassrechtspfleger jede Menge Komik abgewinnen und erobert deshalb seit einigen Jahren auch als Kabarettist die Bühnen Deutschlands. Mit seinem erfolgreichen Programm „Erbschleicherei – eine heitere Rechtsberatung" gastiert Lutz Teetzen am Donnerstag, 6. Juli 2023 um 19.00 Uhr in der Stadt- und Kreisbibliothek Greiz, Kirchplatz 4.
Dabei geht es unter anderem um kuriose Nachlassfälle, die Erbschaften unserer Promis und die größten Irrtümer im Erbrecht. Wer weiß denn schon, dass Erbschleicherei gar nicht strafbar ist? Zu erleben ist amüsante Kleinkunst zum Mitdenken. Mit den Mitteln des Schauspiels, des Films und des Dialogs werden die Besucher etwa 120 Minuten von der Materie gefesselt. Die Mischung von juristischen Inhalten und komödiantischer Darbietung macht dieses Stück einzigartig. Durch einen kräftigen Schuss Humor bekommt das abwechslungsreiche Programm die richtige Würze. Ganz nebenbei erhalten die Zuschauer Tipps, Erbschaften richtig (auf sich?!) zu lenken.
Tickets zum Preis von 13 € sind im Vorverkauf in der Stadt- und Kreisbibliothek Greiz, Tel. 03661/703425 oder an der Abendkasse für 15 € erhältlich.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Greiz

Lutherbound: Ein mobiles Abenteuer rund um die Reformation

Westsachsen/Zwickau.-
Jugendliche ab 12 Jahren und andere Interessierte können nun auf interaktive Weise auf historische Spurensuche durch die Zwickauer Altstadt gehen. An historischen Schauplätzen der Reformation müssen sie spannende Rätsel lösen, welche über die Actionbound-App angezeigt werden. Bilder, Tonaufnahmen und Videosequenzen erwecken die alte Zeit dabei wieder zum Leben und sorgen für einzigartigen Lernspaß.
Wer an Zwickau denkt, dem wird nicht an erster Position Martin Luther (1483-1546) oder die Reformation einfallen. Die viertgrößte Stadt Sachsens, die mit ihrer Automobiltradition und dem romantischen Komponisten Robert Schumann wirbt, hat jedoch einen größeren Bezug zum Reformator, als man vielleicht glauben mag. Zwickau war eine der ersten Städte weltweit, in der sich die Reformation vollständig durchsetzte. Für Zwickau war das 2011 Grund genug, den Ereignissen einen eigenen Rundgang zu widmen. Die Stadt an der Mulde hat so einen reizvollen Anschluss an den Sächsischen Lutherweg geschaffen.
Die historischen Zeugen dieser Zeit lassen sich noch heute in der Stadt entdecken und sind nun auch in einer interaktiven Schnitzeljagd auf einem eigenen kleinen Rundweg miteinander verknüpft.
1522: Hoher Besuch hat sich angekündigt. Dr. Martinus Luther beehrt Zwickau mit seiner Anwesenheit. Doch nicht alle Zwickauer sind begeistert davon. Im Hintergrund werden Ränke geschmiedet. Luther ist in Gefahr. Paul Greff ist Kirchner an St. Marien. Er hat Luther vor einigen Tagen in Zwickau predigen hören. Durch seine vielfältigen Kontakte, die er kraft seines Amtes pflegt, hat er erfahren, dass Luther in Gefahr ist: Die Franziskanermönche haben sich gegen den Reformator verschworen und sinnen danach, ihn gefangen zu nehmen. Greffs Ziel ist es, sich Verbündete zu suchen und Luther sicher aus der Stadt zu schaffen.
Im Actionbound „Paul Greff - 500 Jahre Luther in Zwickau“ begibt man sich in das Zwickau zu Luthers Zeiten, lernt Menschen aus der Zeit kennen und wandelt auf alten Wegen – die durch Schaukästen und Infotafeln des Lutherweges gekennzeichnet werden. Hier finden sich hilfreiche Infos und Tipps (vielleicht auch für die Lösung des Bounds…?). Nur wenn alle Buchstaben richtig angeordnet werden, ergeben sie zum Schluss ein Lösungswort und damit den Ort, über den Luther fliehen kann.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau
Mehr über dieses und andere Zwickauer Themen unter: Stadtführungen durch Zwickau