Zwickau.- Im Juli ist die Arbeitslosigkeit im Zwickauer Agenturbezirk leicht gestiegen. Ende des Monats sind 11.105 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet; das sind 645 mehr als im Juni, jedoch 270 weniger als vor einem Jahr.
„Nach der positiven Entwicklung in den letzten Monaten verzeichnen wir im Juli einen konjunkturell bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit“, konstatiert Zwickaus Arbeitsagentur-Chef Andreas Fleischer beim Blick auf den Arbeitsmarkt. „Nach den ersten Freisetzungen im Automobil- und Zulieferbereich zum Jahresanfang folgten nun zur Jahresmitte weitere Arbeitslosmeldungen. Das betrifft hauptsächlich die Automobilfertigung bzw. den angrenzenden Zulieferbereich und größtenteils die Arbeitnehmerüberlassung.“
Die Jugendarbeitslosigkeit ist in den Sommerferien leicht gestiegen. „Nach dem Ausbildungsende wurden viele Jugendliche nicht nahtlos von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen. Da viele Firmen sich derzeit in der Sommerpause befinden, erhalten diese jungen Fachkräfte in der Regel erst nach den Ferien eine neue Beschäftigung“, hebt Andreas Fleischer hervor.
Im Vergleich zum Vormonat haben sich aufgrund der Ferienzeit auch die Beschäftigungsaufnahmen deutlich verringert. „In den kommenden Wochen rechne ich damit, dass die Arbeitslosigkeit wieder zurückgeht. Die Arbeitskräftenachfrage ist stabil und aktuell stehen über 2.500 freie Jobs zur Verfügung“, so der Agenturchef abschließend.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft beide Rechtskreise – den zahlenmäßig höheren verzeichnet im Juli die Arbeitsagentur Zwickau. 625 Frauen und Männer waren dort mehr arbeitslos gemeldet (+ 23,7 Prozent) als im Monat zuvor. Im Jobcenter Zwickau ist die Arbeitslosigkeit um 20 Personen bzw. 0,3 Prozent nur leicht gestiegen. Im Rechtskreis des SGB III waren damit im Juli 3.264 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 437 mehr als im Juli 2015. Im Rechtskreis SGB II waren 7.841 Arbeitslose registriert - 707 weniger als im Vorjahr. Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Juli 2.825 Frauen und Männer, 597 mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahr meldeten sich 465 Menschen mehr arbeitslos. 1.243 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dem gegenüber konnten im Juli 2.165 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 548 Menschen weniger als im Monat zuvor und 155 weniger als vor einem Jahr. 664 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen.
Derzeit sind 425 Jugendliche noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Zum Ende des Berichtsmonats gab es noch 587 unbesetzte Ausbildungsstellen. Tatsächlich dürfte sich dieses Verhältnis noch deutlich verändern, erklärt Agentur-Chef Andreas Fleischer. „Wir wissen aus den vergangenen Jahren, dass viele junge Leute nicht sofort daran denken, sich bei uns abzumelden, wenn sie einen Ausbildungsvertrag unterschrieben oder sich doch für einen weiteren Schulbesuch oder ein Studium entschieden haben. Wir gehen deshalb davon aus, dass am Ende auch diesmal noch viele Bewerber zu den Stellen finden.“ Die Vermittlung von Ausbildungsstellen gehe natürlich ungebremst weiter, betont Fleischer. „Noch gibt es für Betriebe und Jugendliche viele Möglichkeiten – auch wenn Traumjob oder Traumbewerber vielleicht nicht mehr ohne weiteres zu finden sind. Mit ein wenig Kompromissbereitschaft und gutem Willen auf beiden Seiten sind aber durchaus noch gute Verbindungen möglich. Allerdings sollten sich alle, die bislang Ausbildungsmarkt nicht zum Zug gekommen sind, beeilen. Denn je näher der Ausbildungsbeginn rückt, umso schwieriger wird es.“
Die Arbeitslosenzahl steigt um 645 auf 11.105 (Vorjahr: 11.375), die Arbeitslosenquote steigt von 6,2 auf 6,6 Prozent (Vorjahr: 6,7 Prozent), die Jugendarbeitslosigkeit steigt saisonal bedingt an. 587 freie Ausbildungsstellen stehen 425 unversorgten Jugendlichen gegenüber.
Ausführliche Informationen und Statistiken gibt es hier: Bundesagentur für Arbeit
Quelle und Foto: Agentur für Arbeit