23 September 2025

Frohe Zukunft: Eine Kita im Wandel der Zeit

Westsachsen/Crimmitschau.-
Ganze Bücher könnte man schreiben über die Geschichten und Veränderungen, die sich in ihr zugetragen haben. Denn zu erzählen, gibt es viel. Das Deutsche Rote Kreuz feiert am Samstag, den 27. September ein großes Jubiläum in Crimmitschau: Das 60-jährige Bestehen der Kindertagesstätte „Frohe Zukunft“. Eröffnet am 5. September 1965 entstand die Einrichtung im Zuge der Erschließung des damaligen AWG-Neubaugebietes Helmut-Bräutigam-Straße. Die dortigen Wohnungen waren mit Zimmern für zwei Kinder konzipiert, wodurch viele Jungfamilien in den neu geschaffenen Stadtteil zogen. In den Anfangsjahren der Kita gab es vier Gruppen zu jeweils 30 Kindern, einer vollbeschäftigten Erzieherin und einer Helferin mit 30 Wochenstunden. „Was heute unvorstellbar klingt, hatte elf Jahre Bestand. Erst dann wurde die Gruppenstärke auf 20 Kinder und eine Erzieherin sowie zwei flexibel einsetzbare Helfer reduziert“, berichtet Lisa Kaden, die seit Februar dieses Jahres die „Frohe Zukunft“ leitet.
Bis 1989 arbeiteten die Erzieherinnen nach dem Bildungs- und Erziehungsplan der Volksbildung der DDR. Wie überall, wendete sich das Blatt 1990. Nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten wurden Anregungen und verschiedene Methoden aufgegriffen, ein eigenes Profil erarbeitet. Seither lag der Schwerpunkt dieser Einrichtung bei den Themen Natur, Umwelt und Gesundheit.
Am 01.01.1994 wurde der Kindergarten dann von dem Deutschen Roten Kreuz übernommen, es fanden einige Umgestaltungen im Gebäude sowie im Garten statt. Eine Sauna, ein Snoezel- und ein Kreativraum entstanden. Wenig später bekam man auch hier die veränderte demographische Lage zu spüren. „1995 wurde durch minimierte Kinderzahlen eine Kindergartengruppe durch eine Hortgruppe ersetzt. Wenig später erfolgte die Erweiterung auf zwei Hortgruppen, die bis 2005 Bestand hatten. Es schlossen sich Baumaßnahmen zur Schaffung eines Hausaufgabenzimmers und entsprechender Sanitäranlagen an. Parallel dazu wurde eine erste Integrativgruppe eröffnet“, blickt Lisa Kaden in die wechselvolle Geschichte zurück und fügt hinzu: „Im Jahr 1998 spezialisierte sich die Kita und deren Team auf die Kneipp-Gesundheitserziehung.“
Aufgrund steigender Nachfrage wurde 2009 der Krippenbereich umgebaut. Seither konnten auch Kinder ab erst einem Jahr betreut werden. Drei Jahre später wurde der Krippenbereich aufgrund großer Nachfrage nochmals erweitert. Mit dem Bau einer Kräuterschnecke im Jahr 2013 wurde dann die Grundlage dafür geschaffen, dass, passend zum Konzept der Einrichtung, die Kinder nun selbst Lebensmittel wie Kräuterbutter oder Tee herstellen – unter Anleitung natürlich. Die Anlage eines Beetes erfolgte in diesem Jahr ebenso wie die Erneuerung der Fußböden in drei Zimmern.
Heute gibt es in der „Frohen Zukunft“ Kapazitäten für 15 Kinder in der Krippe sowie 40 im Kindergarten. Die Erzieherinnen und Erzieher sowie Einrichtungsleiterin halten zudem 25 Hortplätze vor. Zum ersten Januar führte der DRK Kreisverband Zwickauer Land e.V. die Frühbetreuung ab 5:30 Uhr ein, um insbesondere den Eltern aus systemrelevanten Berufen im medizinischen, pflegerischen und sozialpädagogischen Bereich die Möglichkeit zu geben, um 06:00 Uhr ihren Dienst zu beginnen.
Wer einen tieferen Einblick in die Geschichte aber vor allem Gegenwart und Zukunft der Kita erhalten möchte, ist dazu am kommenden Samstag eingeladen. In der Zeit von 15 bis 19 Uhr erwartet große wie kleine Besucher ein abwechslungsreiches und farbenfrohes Programm. Feuerwehr, das Maskottchen „Crimmel“ der Eispiraten, ein Bastelstand und eine Tombola warten auf die Besucher. Das Rote Kreuz selbst ist mit einem Erste-Hilfe-Stand und der Schwangerschaftsberatung vertreten. Zudem werden frisch Gegrilltes und Langos angeboten.
Um 18:30 Uhr findet ein Lampionumzug statt. „Ich bin mir sicher, dass hier alle auf ihre Kosten kommen werden. Für viele wird es wahrscheinlich auch ein Wiedersehen mit ehemaligen Erziehern, einstigen Kindern, Kollegen und Freunden geben“, blickt Annette Schmidt vom DRK optimistisch voraus. Sie zeichnet beim Kreisverband sowohl für die „Frohe Zukunft“ als auch für die Kita „Mischka“ auf der unteren Mühlgasse verantwortlich.
Quelle und Fotos: André Kleber/Werbemanufaktur Werdau