Westsachsen/Zwickau.- Seitdem vor einigen Wochen in Minneapolis (USA) ein Afroamerikaner bei einer Festnahme ums Leben kam, beherrscht das Thema „Rassismus“ weltweit die Schlagzeilen. Der Ruf ist inzwischen bis ins westsächsische Zwickau durchgedrungen. Auch hier erklären Linksextremisten, zum Beispiel vom städtisch subventionierten Verein „Roter Baum“, Rassismus und Polizeigewalt zum hiesigen gesellschaftlichen Hauptproblem.
Am Samstag, dem 13. Juni, war es dann soweit: lautstark marodierte ein aufgehetzter linksextremer Mob, zum Großteil bestehend aus weißen Wohlstandsschulkindern, stundenlang durch die Zwickauer Innenstadt. Anders als ihre US-amerikanischen Vorbilder plünderten die hiesigen Protestler jedoch glücklicherweise keine Ladengeschäfte, verübten keine Brandstiftungen und schlugen auch niemanden zusammen. Sie begnügten sich mit dem lautstarken Skandieren von Parolen. Die zahlreichen Bemühungen im Vorfeld, in Zwickau ansässige Asylsuchende als Vorzeige-Opfer von „Alltagsrassismus“ für den Aufzug zu rekrutieren, zeigten kaum Erfolge. Zum Leidwesen der linksextremen Akteure möchten sich Menschen mit Migrationshintergrund offenbar nicht für Propagandazwecke missbrauchen lassen. Einzig ein afrikanischstämmiger Hobby-Musiker namens Matondo durfte auf dem Hauptmarkt einer weißen, jugendlichen Zuhörerschar seine Kunst darbieten und über seine persönlichen Erfahrungen mit Rassismus in Deutschland klagen; eine Vorstellung, die von anwesenden Passanten vor allem wegen ihrer schlechten Akustik mit Kopfschütteln quittiert wurde.
Neben Neo-FDJlern, die rote Fahnen schwenkten, und Transparenten, die zur kommunistischen Weltrevolution aufriefen, konnte man auch den örtlichen Grünen-Stadtrat Martin Böttger erblicken, der sich auf der Veranstaltung sichtlich wohl fühlte.
Die anwesende Polizei gab sich während des Kooperationsgespräches und im Laufe der Veranstaltung sichtlich Mühe, den Wünschen der linksextremen Akteure nachzukommen. Kritische Passanten, die sich ein eigenes Bild von dem Treiben machen wollten, wurden mit Nachdruck von der Veranstaltung ferngehalten, was den Wünschen der Organisatoren scheinbar entgegen kam. Die derzeit geltenden Hygiene-Bestimmungen schienen indes für die dichtgedrängte Schar der Ant-Rassismus-Protestler keine Rolle zu spielen. Auch die anwesenden Polizisten zeigten keinerlei ernsthafte Bemühungen, für deren Einhaltung zu sorgen. Die Tatsache, dass eine linksextreme Anti-Polizei-Veranstaltung von der Polizei mit derartigem Eifer betreut wurde, sorgte bei etlichen Beobachtern für starkes Befremden.