Er hat Wut. Berechtigte Wut. Sven Trautmann (Foto) sagt, dass in seiner Heimat Dresden und Umgebung nach wie vor die alten Stasiseilschaften aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) das Sagen haben. Seine Erkenntnisse und Erfahrungen nach mehreren Jahren intensiver Recherche zu diesem Thema formuliert er wie folgt:
Westsachsen/Dresden/Bannewitz.- „Die Polizei in Dresden beschäftigt die Altstasis und Mitarbeiter, von denen ein Elternteil bei der Stasi gedient hat. Ich durfte nach der Wende als Abiturient keine Ausbildung bei der gehobenen Polizei in
Dresden anfangen. Ein DDR-Polizist namens Siggi Held hat
mir gesagt, das ginge nicht, weil Abiturienten beim mittleren Dienst anfangen müssten. Was ich
damals 1996 noch nicht wusste, jetzt aber weiß, ist, dass nach der Wende ein großer
Schwung an Stasi-Offizieren in das Dresdner Polizeipräsidium übernommen wurde. Seit 2011 wird kein aktiver Stasimitarbeiter mehr aus dem Polizeidienst
entfernt. Das kann man nachlesen...“.
Die letzte Initiative in ähnlicher Hinsicht stammt tatsächlich aus dem Jahr 2011. Damals forderten am 29. Mai Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen die Entfernung von ehemaligen Mitarbeitern des MfS in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Leuten belaste die Glaubwürdigkeit einer der wichtigsten Institutionen zur Aufklärung über die kommunistische Diktatur in der DDR erheblich, so der Vorwurf. Bis heute hat sich daran wenig geändert. Es kann mit Fug und Recht behauptet werden: ALLE Behörden - zumindest die in Sachsen - sind mit ehemaligen Stasi-Mitarbeitern durchsetzt. Der Geist von „Horch und Guck“ lebt also ungehindert weiter.
Sven Trautmann beleuchtet das Problem aus seinem Blickwinkel: „Die Polizei Dein Freund und Helfer? Nein. Ganz im
Gegenteil. Dein Feind und Anschwärzer, so müsste es richtigerweise heißen. Erstatten Sie mal als Opfer eine Anzeige bei der Polizei! Hinterher stehen Sie durch das psychologische Gequatsche der Beamten dann selbst als Täter da.
Opfer-Täter-Umkehr durch die eingeschworene Stasi-Polizei. So habe ich
meine Tochter Xenia verloren“ (WSZ berichtete).
Sven Trautmann versucht dennoch, seine Tochter wiederzufinden. Am 13. Januar verfasste er erneut einen Brief an die Polizei. Trotz des Wissens um die dortigen Verhältnisse gibt er die Hoffnung nicht auf. „Vielleicht können die Leser dieses Artikels helfen?“, so seine Bitte.
Kontakt zur WSZ
Er hat Wut. Berechtigte Wut. Sven Trautmann (Foto) sagt, dass in seiner Heimat Dresden und Umgebung nach wie vor die alten Stasiseilschaften aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) das Sagen haben. Seine Erkenntnisse und Erfahrungen nach mehreren Jahren intensiver Recherche zu diesem Thema formuliert er wie folgt:
„Die Polizei in Dresden beschäftigt die Altstasis und Mitarbeiter, von denen ein Elternteil bei der Stasi gedient hat. Ich durfte nach der Wende als Abiturient keine Ausbildung bei der gehobenen Polizei in
Dresden anfangen. Ein DDR-Polizist namens Siggi Held hat
mir gesagt, das ginge nicht, weil Abiturienten beim mittleren Dienst anfangen müssten. Was ich
damals 1996 noch nicht wusste, jetzt aber weiß, ist, dass nach der Wende ein großer
Schwung an Stasi-Offizieren in das Dresdner Polizeipräsidium übernommen wurde. Seit 2011 wird kein aktiver Stasimitarbeiter mehr aus dem Polizeidienst
entfernt. Das kann man nachlesen...“.
Die letzte Initiative in ähnlicher Hinsicht stammt tatsächlich aus dem Jahr 2011. Damals forderten am 29. Mai Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen die Entfernung von ehemaligen Mitarbeitern des MfS in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Leuten belaste die Glaubwürdigkeit einer der wichtigsten Institutionen zur Aufklärung über die kommunistische Diktatur in der DDR erheblich, so der Vorwurf. Bis heute hat sich daran wenig geändert. Es kann mit Fug und Recht behauptet werden: ALLE Behörden - zumindest die in Sachsen - sind mit ehemaligen Stasi-Mitarbeitern durchsetzt. Der Geist von „Horch und Guck“ lebt also ungehindert weiter.
Sven Trautmann beleuchtet das Problem aus seinem Blickwinkel: „Die Polizei Dein Freund und Helfer? Nein. Ganz im
Gegenteil. Dein Feind und Anschwärzer, so müsste es richtigerweise heißen. Erstatten Sie mal als Opfer eine Anzeige bei der Polizei! Hinterher stehen Sie durch das psychologische Gequatsche der Beamten dann selbst als Täter da.
Opfer-Täter-Umkehr durch die eingeschworene Stasi-Polizei. So habe ich
meine Tochter Xenia verloren“ (WSZ berichtete).
Sven Trautmann versucht dennoch, seine Tochter wiederzufinden. Am 13. Januar verfasste er erneut einen Brief an die Polizei. Trotz des Wissens um die dortigen Verhältnisse gibt er die Hoffnung nicht auf. „Vielleicht können die Leser dieses Artikels helfen?“, so seine Bitte.
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