Werdau.- Mitte März folgte Oberbürgermeister Stefan Czarnecki einer Einladung des Martin-Luther-King-Zentrums und besuchte die Einrichtung auf der Stadtgutstraße. Dabei informierte er sich über die vielfältigen Arbeitsbereiche, Ausstellungen und Projektangebote des Zentrums, dass sich seit 1998 mit Themen der Gewaltfreiheit, Demokratie, Bürgerbewegung und jüngerer Geschichte beschäftigt.
Georg Meusel berichtete, wie es nach vierjährigen Bemühungen unter abenteuerlichen Bedingungen 1987 gelang, den großen Martin-Luther-King-Dokumentarfilm „Dann war mein Leben nicht umsonst“ aus der BRD in die DDR zu bringen. Dieser hatte dann in zwei Vorstellungen im überfüllten Lutherhaus Werdau seine DDR-Erstaufführung. In 138 Aufführungen in Kirchgemeinden, Friedens- und Menschenrechtsgruppen erreichte er bis zur Friedlichen Revolution mehr als 10.000 Besucher.
Aktiv sind die Mitglieder und Mitarbeiter vor allem auf Landesebene durch Wanderausstellungen und Informationsveranstaltungen. Hier in Werdau sind es vor allem Projekttage von Schulen, Lesungen und Vorträge sowie Bildungsveranstaltungen, die immer wieder Interessenten anlocken. Auch gemeinsam mit dem Werdauer Oberbürgermeister sollen in den nächsten Monaten einige neue Vorhaben in Angriff genommen werden.
Größtes aktuelles Projekt ist es, unter dem Titel „Aus dem Fels der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung hauen“ eine neue Wanderausstellung über den Einfluss des Gedankenguts von Martin Luther King auf die Friedens- und Bürgerbewegung der DDR bis zur Friedlichen Revolution zu gestalten. Anlass ist der 50. Jahrestag von Kings Predigt in der Ost-Berliner Marienkirche, seinem einzigen Besuch im Ostblock im Jahre 1964, der in 2014 begangen wird. Dazu hat das King-Zentrum eine Fülle von Dokumenten, Bildmaterial und Zeitzeugenberichten recherchiert.
In der Dauerausstellung „Opposition, Repression und Friedliche Revolution in der DDR“ von links:
Politologin Claudia Möckel, Vorsitzender Martin Böttger, Gründungsinitiator Georg Meusel, OB Stefan Czarnecki und Geschäftsführer Bernd Gerber.
Foto: Stadtverwaltung Werdau