Zwickau.- Seit der Kinderspielplatz in Zwickau - Neuplanitz neben dem „Gummi“ besteht, war dieser öffentlich und für alle Kinder zugänglich. Der Kinderspielplatz war bisher immer ein Treffpunkt für Kinder und deren Eltern aus der Neuplanitzer Strasse, Herrmann Krasser Strasse, Dortmunder Strasse, Ludwig Krebs Weg, Ricarda Huch Strasse, Pestalozzistrasse und weiteren angrenzenden Strassen. Also ein Treffpunkt, an dem sich Familien und die Kinder untereinander austauschen, soziale Kontakte knüpfen und gemeinsam spielen konnten. Auch Flüchtlingskinder spielen dort gemeinsam mit den Kindern aus dem Wohngebiet und integrieren sich somit in die Gesellschaft, schließen Freundschaften und haben Spaß. Damit soll nun Schluss sein, befürchtet Anwohner Thomas Klug. Er meint, die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau mbH (GGZ) mache seit heute den Kinderspielplatz dicht und errichte einen Grenzzaun darum. „Die ersten Tore stehen schon“, so Klug. „Es ist eine Schande und unverständlich, dass die GGZ, deren Hauptgesellschafter die Stadt Zwickau ist, in der heutigen Zeit, andere Kinder und Familien, welche nicht Mieter bei der GGZ sind, ausgrenzt und den Familien und Kindern in diesem Gebiet die Möglichkeit nimmt, unbeschwert und ausgelassen auf einem Kinderspielplatz zu spielen! Dafür ist doch eigentlich ein Kinderspielplatz da!“
Steven Simmon von der GGZ stellt klar: „Mit dem Zaun kommen wir dem Wunsch von Mietern nach. Diese hatten sich nicht über die Kinder beschwert, sondern über Lärm, Alkohol und Müll von Erwachsenen sowie über Scherben und Hundekot im Sand. Insofern werden Kinder nicht ausgegrenzt sondern geschützt. Natürlich ist der Spielplatz für unsere Mieter auch weiterhin voll zugänglich. Zudem gibt es in unmittelbarer Nähe einen öffentlichen Spielplatz und sicher kann man auch bei seinem Vermieter fragen, welche Angebote er bereithält.“
Thomas Klug geht dies nicht weit genug. Er möchte, dass dieser bisher öffentlich nutzbare Kinderspielplatz für alle Kinder erhalten bleibt. „Sollen unsere Kinder auf der Straße spielen, außerhalb des Sichtbereiches der Eltern, außerhalb eines geschützten Bereiches?“, fragt er und weiter: „Stellen wir diese Fragen der GGZ und der Stadt Zwickau und zeigen wir ihnen, dass wir das mit uns nicht machen lassen. Ausgrenzung von Kindern und deren Familien darf es nicht geben!“
Mit dieser Meinung ist er nicht allein. Weitere Anwohner mit Kindern, die nicht Mieter der GGZ sind, wollen dem Aufruf folgen und die Aktion unterstützen. Bleibt abzuwarten, ob sie damit Erfolg haben werden.
Quelle und Foto: Thomas Klug
Recherche: ZPA