08 Juni 2016

Schumannwettbewerb in Zwickau - Hochkarätige Jury erwartet

Zwickau.- Ein direkter Nachfahre Schumanns wirkt in der Jury des 17. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs für Klavier und Gesang mit: Clara und Roberts Ururenkel, Tenor Wolf-Hildebrand Moser aus Berlin (Foto links mit Schumannhaus-Direktor Dr. Thomas Synofzik). Moser gehört zu den renommierten Musikwissenschaftlern und Musikern, deren Urteil sich die gut 200 Teilnehmer stellen werden. Der Wettbewerb beginnt am Donnerstag, 9. Juni in Zwickau. Das Eröffnungskonzert um 19.30 Uhr im Rathaus steht dabei in mehrfacher Hinsicht ganz im Zeichen „Schumanns“. Denn an diesem Abend erklingt nicht nur das erste der drei Streichquartette des in Zwickau geborenen Komponisten aus dem Jahr 1842, in dem die Hörer mit kuriosen Tonartenplänen an der Nase herum geführt werden. Mit Ken, Mark und Erik Schumann treten Söhne Robert Schumanns auf. Auch wenn der Vater der drei der Düsseldorfer Geiger ist, war der Doppelsinn in der Bezeichnung „Schumann-Quartett“ durchaus erwünscht. Der romantische Komponist genießt mit seinen drei Quartetten einen hervorragenden Platz in der Streichquartett-Literatur. Komplettiert wird das Quartett durch die Bratschistin Liisa Randalu. Ihr Vater, der Pianist Kalle Randalu, war 1981 Preisträger des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs in Zwickau.
Die Wettbewerbsjury:
Wolf-Hildebrand Moser studierte Operngesang an der Hochschule für Musik in Berlin und promovierte über die musikalische Tradition der Stadtpfeifer. Seine Bühnenkarriere führte ihn über Kaiserslautern, Pforzheim, Krefeld, Braunschweig und Kiel bis nach Halberstadt. Als Konzert- und Oratoriensänger trat er in Deutschland, Österreich, Ungarn, England, Frankreich, Italien und Spanien auf. Seine Großmutter ist die Schumann-Enkelin „Julchen“. Julie (Julchen) Schumann war die älteste Tochter Ferdinands, dem 1849 geborenen Sohn von Clara und Robert.
Albrecht Hofmann gehörte bereits von 1996 bis 2008 der Jury des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs für Klavier und Gesang an. Er war Mitglied des Thomanerchores, studierte an der Musikhochschule Leipzig und fungierte von 1977 bis 1993 als Generalmusikdirektor am Theater Zwickau. Für seine Verdienste um das Werk Robert Schumanns wurde er 1988 mit dem Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau ausgezeichnet.
Die weiteren Jurymitglieder in der Kategorie Gesang sind Olaf Bär (Dresden), Irwin Gage (Zürich), Mary Ann Hart (Bloomington), Robert Holl (Wien), Dr. Michael Oehme (Leipzig), Mitsuko Shirai (Karlsruhe) und Scot Weir (Zürich). Im Klavierwettbewerb entscheiden Jozef de Beenhouwer (Antwerpen), Boris Bloch (Düsseldorf), Pavel Egorov (St. Petersburg), Konstanze Eickhorst (Lübeck), Klaus Hellwig (Berlin), Yves Henry (Paris), Lucy Parham (London), Peter Rösel (Dresden) sowie Balázs Szokolay (Weimar).
Das Programm:
Bereits am Mittwoch, dem 8. Juni, findet um 20 Uhr am Schumann-Denkmal die traditionelle Ehrung aus Anlass des Geburtstages des Romantikers statt. Im Beisein von Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß bringen die Zwickauer Stadtpfeifer ein Ständchen. Eine Stunde später wird im Rathaus einer der wohl besten Schumann-Filme gezeigt, die Frühlingssinfonie von Peter Schamoni mit Herbert Grönemeyer, Nastassja Kinski und Rolf Hoppe in den Hauptrollen. Der 9. Juni steht ganz im Zeichen der Eröffnung des Wettbewerbs. Ab 16 Uhr werden im Robert-Schumann-Haus Zwickau alle Teilnehmer und Juroren offiziell begrüßt. Zudem dürfte mit Spannung erwartet werden, welcher Startbuchstabe gezogen wird, um damit die Auftrittsreihung der Wettbewerbsrunden festzulegen.
Das Robert-Schumann-Haus bietet während des Wettbewerbs erweiterte Öffnungszeiten an (Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr). Hier gibt es auch diverse Bücher und CDs zu erwerben, wie zum Beispiel das Höbuch „Clara in Nöten“ mit vielen interessanten Einblicken in das Leben des Künstlerehepaars. Außerdem wird hier die Sonderausstellung „60 Jahre Internationaler Robert-Schumann-Wettbewerb“ gezeigt. Komplettiert wird das Rahmenprogramm durch die Filmnacht „Twin Spirits - Ein Schumann-Abend im Royal Opera House London (2008)“ am 12. Juni. Am 10. und 11. Juni findet auf dem Hauptmarkt außerdem der „Summer Swing bei Schumann“ statt.
Ausführliche Informationen sind unter www.schumann-zwickau.de zu finden. Hier werden ebenso wie auf der Facebookseite (www.facebook.com/schumannwettbewerb) während des Wettbewerbs aktuelle Fotos und Ergebnisse präsentiert.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau