Zwickau.- Dieser Schnellschuss ging nach hinten los: Linken-Stadtrat Sven Wöhl wollte Stadtmanagerin Anne Klüglich loswerden, weil sie angeblich „…nicht die Richtige für den Job…“ sei. Daraufhin tagte der Wirtschaftsausschuss hinter verschlossenen Türen und sprach sich zunächst für die Streichung der Stadtmanager-Stelle aus. Gestern ist das Ansinnen im Stadtrat wieder verworfen worden. Lediglich zwei Stadträte stimmten am Ende noch für die Abschaffung, fünf enthielten sich, während sich die übergroße Mehrheit dafür aussprach, Anne Klüglich zu behalten.
Die Linke hatte vor einer Woche den Antrag eingebracht, den Posten bei der Stadtverwaltung zu streichen und in den Förderverein Stadtmanagement zu verschieben. Vereinschefin und BfZ-Stadträtin Constance Arndt warf der Linksfraktion Unehrlichkeit vor: „Das hätte im Ausschuss diskutiert werden können. Aber dort haben Sie keine Argumente vorgebracht.“ Für die Abschaffung der Stadtmanagerin plädierten letztlich nur die Linken-Fraktionschefin Ute Brückner und Fraktionsgeschäftsführer Sven Wöhl. Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) stellte sich demonstrativ hinter Anne Klüglich. „Wirtschaftsförderung kostet Geld“, sagte Findeiß. „Aber wenn wir sie nicht weiter unterstützen, werden wir irgendwann keine Einnahmen mehr haben.“
Kernaufgabe der Stadtmanagerin ist die Belebung der Zwickauer Innenstadt. Ein Sorgenkind dabei ist die Hauptstraße, deren (Wieder-)belebung immer mal wieder mit mehr oder weniger großem Erfolg versucht wird. Das Problem liegt jedoch nicht beim Unvermögen einer einzelnen Person sondern an der Gesamtsituation in der Stadt selbst.