Westsachsen/Chemnitz/Zwickau.- Nach den Enthüllungen der Westsächsischen Zeitung über falsch verbaute Einspritzdüsen im Motorenwerk Chemnitz und den fragwürdigen Methoden der Behandlung von Leiharbeitern gegenüber Ausländern bei VW in Zwickau kommen jetzt immer mehr Details zum Vorschein. So berichten ehemalige befristete Arbeitskräfte beider Werke davon, dass ihre Arbeitsverträge mit Wissen und Duldung der IG Metall zu ihren Ungunsten verändert worden seien: „Wir sollten zunächst als Leiharbeiter im VW Werk Zwickau auf 18 Monate befristet, mit der Aussicht auf eine anschließende Festanstellung arbeiten. Weil für einen längeren Zeitraum sehr viele Arbeitskräfte von VW gebraucht wurden, bekamen wir einen befristeten Arbeitsvertrag über weitere sechs, also insgesamt 24 Monate vorgelegt“. Dieser gehe jedoch nicht konform mit dem geltenden Manteltarifvertrag, da dieser keine entsprechende Öffnungsklausel enthalte, so der Vorwurf. Auch sei nicht klar, welcher Vertrag für die VWler nun gelte. Der vom Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie (VSME) oder der vom
Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME). Darüber gebe es sogar innerhalb der IG Metall unterschiedliche Auffassungen, so ein Insider.
Ein weitergehender Vorwurf betrifft die Vorgehensweise der IG Metall in Bezug auf ihre Mitgliederwerbung. So sollen neue Mitarbeiter grundsätzlich dazu gebracht werden, in die Gewerkschaft einzutreten. Anderenfalls hätten sie schlechtere Aussichten auf eine Beförderung oder Gehaltserhöhung.
Es ist naheliegend, dass dies keine Einzelfälle sind, sondern gängige Praxis. Deshalb hat die Westsächsische Zeitung in der vergangenen Woche (17. und 22. September) bei der IG Metall und beim DGB schriftlich angefragt und um Gesprächstermine gebeten. Bis heute kam dazu keinerlei Reaktion.
(Foto: DGB-Vorsitzende Sabine Zimmermann bei einer Demo gegen Rechts 2007)
Diese Fragen wurden von IGM-Geschäftsführer Stefan Kademann nicht beantwortet:Ein weitergehender Vorwurf betrifft die Vorgehensweise der IG Metall in Bezug auf ihre Mitgliederwerbung. So sollen neue Mitarbeiter grundsätzlich dazu gebracht werden, in die Gewerkschaft einzutreten. Anderenfalls hätten sie schlechtere Aussichten auf eine Beförderung oder Gehaltserhöhung.
Es ist naheliegend, dass dies keine Einzelfälle sind, sondern gängige Praxis. Deshalb hat die Westsächsische Zeitung in der vergangenen Woche (17. und 22. September) bei der IG Metall und beim DGB schriftlich angefragt und um Gesprächstermine gebeten. Bis heute kam dazu keinerlei Reaktion.
(Foto: DGB-Vorsitzende Sabine Zimmermann bei einer Demo gegen Rechts 2007)
Was sagen Sie zum Vorwurf erzwungener Mitgliedschaften?
Was wissen Sie über das Aushebeln des Manteltarifvertrages?
Diese Fragen wurden von der DGB-Vorsitzenden Sabine Zimmermann nicht beantwortet:
Was sagen Sie dazu, dass eine Festeinstellung nach 18 Monaten umgangen werden soll?
Ist Ihnen diese Vorgehensweise bekannt und wird sie von Ihnen geduldet bzw. toleriert?
Wenn ja, welche Motive stehen dahinter (Vermeidung von Arbeitsplatzverlust oder ähnliches)?
Was sagen Sie dazu, dass eine Festeinstellung nach 18 Monaten umgangen werden soll?
Ist Ihnen diese Vorgehensweise bekannt und wird sie von Ihnen geduldet bzw. toleriert?
Wenn ja, welche Motive stehen dahinter (Vermeidung von Arbeitsplatzverlust oder ähnliches)?
Kommentar des Autors:
Seit ich mich mit dem Thema VW Sachsen beschäftige erhalte ich praktisch im Stundentakt neue Beschwerden von ehemaligen und auch aktiven Mitarbeitern der Werke Chemnitz und Zwickau. Die Kommunikationsbereitschaft der VW-Werksleitung sowie der Gewerkschaften ist sehr mangelhaft. Da kommt wohl noch eine Menge Arbeit auf mich zu…
Seit ich mich mit dem Thema VW Sachsen beschäftige erhalte ich praktisch im Stundentakt neue Beschwerden von ehemaligen und auch aktiven Mitarbeitern der Werke Chemnitz und Zwickau. Die Kommunikationsbereitschaft der VW-Werksleitung sowie der Gewerkschaften ist sehr mangelhaft. Da kommt wohl noch eine Menge Arbeit auf mich zu…
Text und Foto (Archiv): ZPA/Olaf Thalwitzer