Zwickau.- Die gewerbliche Wirtschaft im Kreis Zwickau ist wieder auf Wachstumskurs. 2017 erzielen die Industrieunternehmen rund 9,4 Milliarden Euro Gesamtumsatz (+ 0,5 Prozent). Ihre zentrale Bedeutung demonstrieren regionaler Fahrzeugbau, Metallverarbeitung, Energieerzeugung, Baugewerbe, Maschinenbau und weitere Industriezweige mit einem Umsatz-Anteil von rund 38 Prozent im IHK-Bezirk Chemnitz. Zuwachs verzeichnen erneut Kapitalgesellschaften (GmbH, AG). Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt seit Jahren kontinuierlich auf nunmehr 124.727 an (+ 809). Die Investitionsbereitschaft nimmt zu. Handel und Gastgewerbe profitieren von der Konjunktur. „Ergebnisse und künftige Erwartungen fallen sehr positiv aus “, sagt Präsident, Prof. Dr. Frank Bär, zum heutigen Pressegespräch der IHK Regionalkammer Zwickau.
Die Anforderungen an Unternehmer sind riesig: Neben Produktentwicklung, Vermarktung, Investitionstätigkeit und Internationalisierung gilt es, Berufsnachwuchs heranzuziehen. Die IHK unterstützt beim Thema Berufsausbildung (ca. 1.000 neue Lehrverträge zum 31.12.17, + 59), ist Weiterbildungspartner (1.700 Teilnehmer in Lehrgängen + Seminaren 2017), bietet Informationen zu Unternehmensfinanzierung, Rechts- und Steuerfragen, Gründungs-beratung und Krisenmanagement. Für Themen wie Personal, Energiemanagement, Digitalisierung und Unternehmensnachfolge stehen Projektmitarbeiter für eine individuelle Beratung im Unternehmen zur Verfügung.
IHK fordert unternehmerfreundliche Politik (Gebührenentlastungen, schnelle Genehmigungs-verfahren, City-Management…) und trägt wichtige Positionen nach Dresden und Berlin: Endlich Regieren, Bürokratieabbau, strategisches Vorgehen, z.B. bei Digitalisierung.
Mit einem „wasserdichten“ Produktprogramm feiert die BORNIT-Werk Aschenborn GmbH Zwickau am 2. Februar ihr 150-jähriges Firmenjubiläum. Etwa 100 Erzeugnisse, überwiegend aus eigener Entwicklung und Produktion, finden im Bautenschutz (Keller, Fassade, Dach) sowie im Straßenbau Verwendung.
„Unsere 60 Mitarbeiter, einschließlich der 3 Azubis, stellen bauchemische Produkte her, die in vielen Ländern bei den regionalen Anbietern in dieser hohen Qualität nicht verfügbar sind“, berichtet Geschäftsführer Frank Metzner. So entfallen etwa 42 Prozent des Jahresumsatzes in Höhe von rund 20 Millionen Euro auf das Auslandsgeschäft. Österreich, Schweiz und Polen führen die Liste der zirka 30 Exportländer an, so der 54-jährige Diplom-Maschinenbauingenieur.
Seit 1990 wurden umfassende Investitionen in moderne Produktionsanlagen und Lagerlogistik durchgeführt und diese sollen in Zukunft weiter ausgebaut werden: Das Unternehmen wird 2018 für mehr als 1 Million Euro u.a. eine neue, moderne Großtankanlage errichten und in ein mobiles Artikeldaten- und Lagersystem investieren.
Trotz des enormen Wettbewerbs sieht der Zwickauer Firmenchef gute Perspektiven: „Umsatz steigern, Kernkompetenz und Marke stärken und immer ein verlässlicher Partner sein“, beschreibt er die Unternehmensziele. Frank Metzner selbst ist seit 1995 am Standort beschäftigt und seit 10 Jahren als Geschäftsführer tätig.
Quelle und Foto: IHK Regionalkammer Zwickau