Zwickau.- „Clara 200“ lautet
das Motto des Schumann-Festes, das am 6. Juni begann und das am heutigen
Sonntagabend mit einem Chorkonzert endet. Mehr als 12.000 Menschen nutzten das
breite Programmangebot mit Konzerten, Musik- und Puppentheater, Lichterfest oder
Ausstellung, das ganz im Zeichen von Clara Schumann stand. Im vergangenen Jahr
hatte das Schumann-Fest, dessen Wurzeln in das Jahr 1847 zurück reichen, etwa
10.000 Besucher zu verzeichnen. Das Kulturamt der Stadt Zwickau, wo Robert
Schumann 1810 das Licht der Welt erblickte, widmet sich nun bereits die
Vorbereitungen für das kommende Jahr, wenn im Juni der Internationale Wettbewerb
für Klavier und Gesang stattfindet.
Dr. Thomas
Synofzik, Leiter des Robert-Schumann-Hauses, zeigt sich dementsprechend
zufrieden mit dem Schumann-Fest: „Wir haben alle Seiten des kompositorischen
Schaffens beleuchtet (Klaviermusik, Trio, Duo-Kammermusik, Lieder, Chormusik),
aber auch die Persönlichkeit Clara Schumanns selbst in ihrer Vielfalt aus ganz
verschiedenen Perspektiven: So z. B. als Pianistin mit der Sonderausstellung und
dem dazugehörigen Konzert mit Peter Bruns, Romelia Lichtenstein und Ragna
Schirmer. Und die pädagogische Seite durch die von uns veranstalteten
Meisterkurse. Die Abschlusskonzerte dieser Meisterkurse mit Pavel Gililov,
Mitsuko Shirai und Yair Kless hatten höchstes künstlerisches Niveau bei
zahlreichen Teilnehmern, bei beiden Konzerten auf Schloss Planitz und Schloss
Osterstein erklangen auch Kompositionen von Clara Schumann.“
Im Verlauf des
Schumann-Festes wurde die gesamte kompositorische Bandbreite Clara Schumanns
dargestellt. Das Repertoire reichte bis hin zu Orchesterkonzert, Kammermusik,
Solo- und Chorlied. Überhaupt war das Programmspektrum mit Konzerten, Puppen-
und Musiktheater, Ausstellungen, Ballett sowie Vortrag breit gefächert. Es gab
Erst- und Uraufführungen, beispielsweise von Clara Schumanns heutiger
Komponisten-Kollegin Charlotte Seither. Ihre im Auftrag des Theaters
Plauen-Zwickau (im Verbund mit anderen Schumann-Städten) entstandene Komposition
„Sie, die spricht“ erklang zum Eröffnungskonzert im Konzert- und Ballhaus „Neue
Welt“ und erhielt viel Beifall.
Gleich mehrere
Konzerte waren, trotz sommerlicher Temperaturen, bis auf den letzten Platz
ausverkauft. Neben dem Eröffnungskonzert war das Konzert „Clara in Concert“ mit
der diesjährigen Robert-Schumann-Preisträgerin Ragna Schirmer und Peter Bruns
sowie die Ballettaufführungen „Clara tanzt“ in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU
Max-Pechstein-Museum und die Abschlusskonzerte der Meisterkurse besonders gut
besucht. Aber auch das Oldenburger Puppentheater „Laboratorium“, die
Pianistinnen Konstanze Eickhorst und Mara Dobrescu oder die Kammersängerinnen
Heike Wittlieb und Romelia Lichtenstein begeisterten die Zuhörer.
Als Besuchermagnet
erwies sich erneut das Romantische Lichterfest am vergangenen Freitag. Tausende
Besucher strömten in den Schwanenteichpark und lauschten den Klängen der
überwiegend aus Zwickau und der Region stammenden Ensembles. Der Abend für die
ganze Familie bot ein abwechslungsreiches Programm für die kleinen und großen
Besucher. Die Jüngeren freuten sich besonders über das Bastelangebot, bei dem
liebevoll dekorierte Lichterflöße entstanden, von denen am Ende knapp 1.000 den
Schwanenteich in ein beeindruckendes Lichtermeer tauchten. Ein musikalisches
Highlight war der Auftritt der Pianistin Natalia Posnova mit ihrem Trio Trinity
of Queen. Mit Tom Götze, einem der besten Bassisten Deutschlands, sowie dem
Grammy-nominierten Drummer Tim Hahn begeisterte das Trio das Publikum mit einem
Mix aus Melodien Clara und Robert Schumanns bis hin zu den legendären Liedern
von Freddy Mercury und Queen.
„CLARA 200“ war
somit Höhepunkt eines ganzjährigen Veranstaltungsangebotes, mit dem die
Robert-Schumann-Stadt Zwickau den 200. Geburtstag der genialen Gattin des
romantischen Komponisten feiert und zugleich ihr Leben und Werk in den Fokus
stellte. Clara Schumann, geb. Wieck, war nicht nur Ehefrau von Robert Schumann
und Mutter von acht Kindern, sondern eine einzigartig erfolgreiche Pianistin und
Komponistin, die zudem als Klavierpädagogin, Konzertveranstalterin und
Herausgeberin arbeitete.
2020 findet rund um
den Geburtstag des romantischen Komponisten der Internationale
Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang statt. Der traditionsreiche
musikalische Wettstreit findet seit 1956 und im kommenden Jahr zum 18. Mal
statt. Bei der letzten Auflage nahmen über 200 junge Künstler aus mehr als 30
Ländern teil. Weitere Informationen zu dem Wettbewerb, der vom 4. bis 14. Juni
2020 stattfindet, sowie die Anmeldung in den Kategorien Klavier und Gesang (samt
Sonderpreis Liedbegleitung) sind unter www.schumann-zwickau.de
zu finden.
Quelle und Fotos: Stadt Zwickau