Zwickau.- Brennpunkt Neumarkt und kein Ende. Heute trafen sich Anwohner und Mitglieder der AfD zu einer Ortsbegehung, um erneut auf die seit Monaten andauernden Probleme hinzuweisen. Eingeladen hatte die Vorsitzende vom AfD-Kreisverband Zwickau, Janin Klatt-Eberle.
Die Stimmung war denkbar schlecht bei den Anwohnern des Neumarkts. Diejenigen, die da waren, ließen ihrem Frust freien Lauf. „Man traut sich nicht mehr auf die Straße!”, hört man im Vorbeigehen, „die Polizei kommt immer erst, wenn es schon zu spät ist” und „das Gesocks gehört sofort ausgewiesen.” Starker Tobak für jemanden, der die Zustände auf und am Neumarkt nicht jeden Tag hautnah miterlebt. Die Versammlung versprach also spannend zu werden.
Janin Klatt-Eberle eröffnete mit ein paar Begrüßungsworten, während Benjamin J. Przybylla vom AfD-Kreisverband Zwickau ein Plakat auspackte und sich daneben stellte. Zwei weitere AfD-Mitglieder rollten ein Transparent aus. Ein Anwohner meldete sich zu Wort. Er heißt Uwe Deutschmann und wohnt direkt vor Ort. „Nach 18 Uhr kann ich nicht mehr raus gehen. Die Migranten pöbeln jeden Passanten an. Die sind so aggressiv, dass sogar mein Hund Angst vor ihnen hat.” Auf die Frage, wie man das Problem lösen könne meinte er, es müsste eigentlich ständig Polizei da sein, um die Anwohner zu schützen. Eine Geschäftsfrau aus der unmittelbaren Umgebung berichtet von einer älteren Dame, die am helllichten Tag bei ihr im Laden Schutz gesucht hat, weil sie sich von mehreren Migranten massiv bedroht fühlte und um ihr Leben fürchtete.
Noch bevor Klatt-Eberle darauf antworten konnte, wurde die Versammlung durch die Polizei unterbrochen. Man vermutete eine nicht genehmigte Demonstration. Nach kurzer Aufklärung, dass es sich lediglich um eine ins Freie verlagerte Bürgerversammlung handelte, und nachdem das Transparent zusammen gerollt war, konnte es weiter gehen. Die anwesenden Zuschauer, unter denen sich auch der CDU-Landtagsabgeordnete Gerald Otto befand, bewegten sich in Richtung Straßenbahnhaltestelle. Hier wurden die Teilnehmer, hauptsächlich aber die Fotografen, von den dort herumlungernden Migranten auf's übelste beschimpft und verbal attackiert. Es fielen Sätze wie: „Schmeiß Deine Kamera weg! Ich stech' Dich ab, wenn Du mich fotografierst, du Hurensohn!", und ähnliches.
Als die Gruppe wieder am Ausgangspunkt der Ortsbegehung angekommen war, dauerte es nicht lange, bis die Polizei erneut einschritt. Einer der pöbelnden Migranten fühlte sich offenbar in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt und erstattete deshalb Anzeige gegen die Pressefotografen. Dem kam die Polizei umgehend nach. Sie griff sich drei Fotografen heraus, kontrollierte deren Ausweise und die Kameras.
Janin Klatt-Eberle versprach, dass sie von den Zuständen, wie sie am Neumarkt vorherrschen, im Zwickauer Stadtrat, im Sächsischen Landtag und auch im Bundestag berichten wird. „Damit sich hier endlich etwas ändert", wie sie sagt.
Fotos: Alfredo Randazzo
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