Westsachsen/Zwickau.- Mit einer mobilen Kunstaktion zog die Bürgerinitiative „Volksstimme“ am vergangenen Freitagabend erneut durch die Zwickauer Innenstadt. Trotz des verregneten Wetters kam die Aktion, bei der auch „Helmut Kohl“ (Foto unten) gesichtet wurde, bei Passanten und Zwickauer Gewerbetreibenden sehr gut an.
Bei den Zwischenkundgebungen vor den Zwickauer Arcaden und auf dem Georgenplatz wurde den aktuellen Plänen von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) eine glasklare Absage erteilt. Der Ministerpräsident hatte an diesem Tag verlauten lassen, dass im Herbst, „wenn die Fallzahlen wieder steigen“, mit harten Maßnahmen gegen Ungeimpfte zu rechnen sei. Dies sei „in einem Rechtsstaat völlig normal“, so Kretschmer. Aussagen, die weit über die Grenzen Sachsens hinaus für Ablehnung und Empörung sorgten.Zu einem sehr unschönen Zwischenfall kam es gegen Ende des Aufzuges in der Marienstraße. Klaus Fischer (Foto oben 2.v.r.) vom Verein der sogenannten „Freunde aktueller Kunst“, welcher großteils aus Empfängern staatlicher Förderprogramme besteht, empörte sich lautstark darüber, dass man „seine Straße“ für den Umzug nutze. Ohne ersichtlichen Grund begann Fischer daraufhin, mit seinem Mobiltelefon Porträtaufnahmen der Teilnehmer anzufertigen. Besonderes Interesse erregte bei ihm ein 12jähriges Mädchen, welches er aus rund 30 Zentimeter Entfernung direkt ins Gesicht fotografierte. In der darauffolgenden verbalen Auseinandersetzung mit den Eltern des Mädchens titulierte Fischer die Mitglieder der Bürgerinitiative als „Nazischweine“ und „Nutten“, was schließlich die Polizei auf den Plan rief, die für die Klärung des Sachverhalts nun verantwortlich ist.
Auch Oberbürgermeisterin Constanze Arndt (Bürger für Zwickau/Foto oben rechts), die für diesen Abend bei den „Freunden aktueller Kunst“ als Gast geladen war, erlebte den Ausfall des selbsternannten Schöngeistes Klaus Fischer bei ihrer Ankunft hautnah mit und distanzierte sich vom Verhalten ihres Gastgebers. Was sie jedoch nicht daran hinderte, mit seinem Verein im Anschluss Sekt zu schlürfen.
Nach diesem unangenehmen Zwischenfall setzte die Bürgerinitiative „Volksstimme“ ihren Weg fort und bekräftigte bei der Abschlusskundgebung vor dem Zwickauer Rathaus noch einmal den Ernst der Lage in diesem Land, dem man trotz allem mit der lebensnotwendigen Portion Humor entgegentreten müsse.