06 April 2017

Arbeitswelt 4.0 - Erworbene Qualifikationen reichen nicht mehr aus

ArbeitsagenturZwickau.- Sie hat mittlerweile schon Tradition, die Veranstaltung „Politik trifft Arbeitsverwaltung“. Und so ließen es sich Bundestagsmitglied Carsten Körber, die Landtagsabgeordneten Kerstin Nicolaus, Ines Springer, Horst Wehner, die Büroleiterin von Marco Wanderwitz, Janett Reinhold, und der Büroleiter von Gerald Otto, Eugen Kirchdörfer, heute nicht nehmen, Jobcenter-Chefin Michaela Ungethüm und Arbeitsagentur-Chef Andreas Fleischer zum regionalen Arbeitsmarkt zu befragen.
„Eine gute Bildung und Ausbildung werden immer bedeutsamer – für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen“, weiß Andreas Fleischer. Wegen der Veränderungen der Arbeitswelt durch Digitalisierung und „Arbeitswelt 4.0"  seien die Firmen heute mehr denn je auf qualifiziertes Personal angewiesen. „Es gibt nicht mehr nur den einen Weg, wie es in der Vergangenheit der Fall war“, resümiert Fleischer und nennt die Pendlerbewegungen, die Beschäftigung behinderter Menschen, Lebensälterer und Migranten sowie die Ausbildung junger Leute über 30, die noch keinen Berufsabschluss haben, als Optionen, für die sich die Firmen mehr und mehr öffnen und die sie ausprobieren.
Dem „anderen Wegen“ stellt sich auch die Bundesagentur für Arbeit (BA). Weil einmal erreichte Qualifikationen nicht mehr ausreichen werden, den neuen Anforderungen an die Arbeitswelt gerecht zu werden, will die Bundesagentur mit einer Lebensbegleitenden Berufsberatung (LBB) eine Beratung über alle Lebensphasen anbieten. „Mit der LBB stellt die BA zukünftig ein hohes qualitatives Beratungsangebot als Beitrag zur Fachkräftesicherung zur Verfügung, das dem Strukturwandel Rechnung trägt“, erklärt Fleischer das Pilotprojekt, das Anfang März in Leipzig gestartet wurde und im nächsten Jahr in allen Arbeitsagenturen genutzt werden soll. Für die Zukunft hieße das, so der Behörden-Chef: Jugendliche beim Einstieg ins Berufsleben und Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu entsprechenden Qualifizierungen und Weiterbildungsangeboten zu beraten. Ziel sei es, über alle Phasen des Berufslebens Ansprechpartner über alle Altersgrenzen mit der Orientierung an den aktuellen Lebenslagen zu sein.
Seit 2011 hat sich der Bestand von Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen, um rund 35 Prozent verringert. Jobcenter-Geschäftsführerin Michaela Ungethüm gab den Politikern Einblicke in die Handlungsschwerpunkte des Jobcenters in diesem Jahr.

Quelle und Foto: Arbeitsagentur Zwickau