Zwickau.- Noch bis zum 30. November 2018 können deutschlandweit Radfahrerinnen und Radfahrer die Radverkehrsbedingungen in ihren Städten und Gemeinden bewerten. Der Fahrrad-Club ruft gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium zur Teilnahme am großen ADFC-Fahrradklima-Test 2018 auf. Der Test, der seit Anfang September läuft, hilft, Stärken und Schwächen der Radverkehrsförderung zu erkennen. In diesem Jahr ist die Familienfreundlichkeit Schwerpunktthema. Bei der Online-Umfrage werden 32 Fragen gestellt.
Mehr als 120.000 Bürgerinnen und Bürger haben 2016 mitgemacht und die Situation in über 500 Städten beurteilt. Zwickau belegte 2016 in der Stadtgrößenklasse 50.000 bis 100.000 Einwohner leider einen der hintersten Plätze. Die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage werden im Frühjahr 2019 präsentiert. Ausgezeichnet werden die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden nach sechs Einwohner-Größenklassen sowie diejenigen Städte, die seit der letzten Befragung am stärksten aufgeholt haben.
Die Stadt Zwickau möchte sich erneut dem Fahrradklima-Test stellen und ruft daher zur Teilnahme an der Umfrage unter www.fahrradklima-test.de auf. „Seit der letzten Befragung 2016 hat sich einiges getan. Es wäre schön, wenn es Zwickau nun zumindest unter die Aufholer schafft.“, wünscht sich Christian Foltas, neuer Sachbearbeiter für die Radverkehrsplanung im Tiefbauamt. „Wir haben in den vergangenen Jahren einige Wege und Straßen fahrradfreundlich ausbauen, sanieren und mit Radfahr(schutz)streifen markieren können.“, resümiert Foltas und nennt neben der umfassend sanierten Fuß- und Radwegebrücke in der Nordvorstadt in Richtung Crossen, der Öffnung der innerstädtischen Fußgängerzonen für Radfahrer und einer E-Bike-Ladestelle in der Hauptstraße auch die erst kürzlich im Rahmen einer Hochwasserschutzmaßnahme abgeschlossene Verbreiterung des Marienthaler Fuß- und Radweges am Marienthaler Bach.Zweite Einwohnerversammlung auf Rädern
Der Fuß- und Radweg am Marienthaler Bach war auch einer der insgesamt 8 Haltepunkte während der zweiten Einwohnerversammlung auf Rädern, zu der Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß und die Stabsstelle Stadtentwicklung am 21. August eingeladen hatten. Über 50 Teilnehmer radelten auf einem ca. 9 Kilometer langen Rundweg über den Marienthaler Fußweg, die Olzmannstraße in Richtung Neuplanitz, den Galgengrund und die Saarstraße zurück ins Zentrum. Neben fachlichen Ausführungen zu bereits abgeschlossenen Baumaßnahmen und Wegsanierungen standen vor allem auch bevorstehende und geplante Maßnahmen zum Radverkehrsnetz in Zwickau zur Diskussion.
· Thema war u. a. die Herstellung einer Querungshilfe auf der Reichenbacher Straße im Bereich der Kreuzung zur Stiftstraße. Die seit Jahren verfolgte Zielstellung soll nun endlich im Herbst 2018 umgesetzt werden.
· Besonderes Augenmerk galt auch der schlecht einsehbaren Engstelle auf dem Rad- und Fußweg am Marienthaler Bach, Höhe Eisenbahnviadukt westlich der Robert-Blum-Straße. Thomas Pühn, Leiter des Tiefbauamtes, und Radverkehrsplaner Christian Foltas stellten während eines Zwischenstopps Ideen zum Neubau eines Radweges auf der nördlichen Bachseite bis zur Bachbrücke Fröbelstraße vor. Eine Umsetzung dieser Variante ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.
· Aufgegriffen wurde ebenso eine Radwegeverbindung von der Olzmannstraße über den Korridor der alten Lehmbahn in das neue Wohngebiet “ Hoferstraße“ bis zur Hoferstraße. In der Planung und Erschließung des Wohngebiets ist diese bereits enthalten.
· Ein wichtiges Straßenbauvorhaben der Stadt Zwickau ist auch die Sanierung der Olzmannstraße. Nach Abschluss des Brückenneubaus der DB soll die Straße in mehreren Bauabschnitten grundhaft saniert werden. Vorgesehen ist, bis zur Kreuzung mit der B173 auf beiden Seiten eine Radverkehrsanlage zu integrieren. Weitere Verbesserungen im Zwickauer Radwegenetz wird es ebenso durch den derzeit noch laufenden Ausbau der Verbindung zwischen dem Südblick und der Bülaustraße/ Brander Marktsteig geben.
· Auch die Ausschilderungen in Richtung Galgengrund bis zur Kreuzung Bürgerschachtstraße/Fuchsgraben/Erich-Reuter-Weg waren Thema. Diskutiert wurden verschiedene Varianten der Radwegeführung. Die jetzt neu installierte Ausschilderung ist eine abgestimmte, sichere und korrekte Wegeführung. Jedoch stellt sie nicht die gewünschte attraktivste bzw. kürzeste Verbindung dar. Auch eine Sanierung der Bürgerschachtstraße mit der Integration von Radverkehrsanlagen wurde kurz angesprochen.
· In der Kritik etlicher Teilnehmer stand die Wegweisung für den Radverkehr über die Saarstraße, über die zurück ins Zentrum gefahren wurde. Für diese Verbindung ist langfristig leider kein Ausbau oder eine Deckensanierung vorgesehen. Hier wurde eine nochmalige Diskussion zur Wegführung angeregt.
„Wir sind dankbar, für jeden ernstgemeinten und verwertbaren Hinweis unserer Zwickauer Radfahrer und Fußgänger, um Bestehendes zu optimieren und Planungen entsprechend der Notwendigkeiten und Bedarfe anzupassen. Dabei helfen nicht nur die Einwohnerversammlungen (auf Rädern), sondern auch derartige Umfragen. Sie zeigen uns, ob die Verbesserungen auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen, was schon gut läuft und was nicht. Wir bitten also alle Zwickauerinnen und Zwickauer sich ein paar Minuten für die Befragung auf www.fahrradklima-test.de Zeit zu nehmen.“
Parallel dazu nimmt das Tiefbauamt gern auch weitere Ideen und Hinweise zur Entwicklung des Radwegenetzes in Zwickau entgegen - entweder telefonisch, per E-Mail oder auf dem Postweg (Stadtverwaltung Zwickau, Tiefbauamt/ Sachgebiet Verkehrsplanung und Bau, Werdauer Straße 62, 08056 Zwickau; Tel.: 0375 836601; E-Mail: tiefbauamt@zwickau.de).
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und findet im Herbst 2018 zum achten Mal statt. Er wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans gefördert. 2016 haben mehr als 120.000 Bürgerinnen und Bürger mitgemacht und die Situation für Radfahrer in 539 Städten bewertet.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau