08 Oktober 2018

Letztes Schumann-Plus-Konzert: „…dies romantische Instrument“

Zwickau.- Das Schumann-Plus-Konzert VIII ist eines mit ungewöhnlichen Klängen. Es ist zugleich das letzte, zu dem das Robert-Schumann-Haus Zwickau am Hauptmarkt 5 im Jahr 2018 einlädt und zwar am 4. November um 17 Uhr. Die Viola da gamba gilt als Instrument des 17. und 18. Jahrhunderts. Doch in Robert Schumanns Neue Zeitschrift für Musik wurde sie 1840 als „dies romantische Instrument“ bezeichnet. Der Gambenspezialist Thomas Fritzsch hat sich auf die Suche nach dem Gambenrepertoire des 19. Jahrhunderts gemacht, und dabei sogar Bearbeitungen von Musik Robert Schumanns entdeckt.
Auf dem Programm stehen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Franz Liszt, Christian Michael Wolff und Christian Wilhelm Podbielski. Letzterer war einer der geschicktesten Gambisten des 18. Jahrhunderts und gleichzeitig Klavier- und Kompositionslehrer des genialen und von Schumann verehrten E.T.A. Hoffmann, der seinem etwas verschrobenen Lehrer in den „Lebensansichten des Kater Murr“ ein Denkmal setzte. Ebenso wie Podbielskis Sonate G-Dur ist auch Wolffs Sonate C-Dur ein Originalwerk für Viola da gamba. Wolff war fast 60 Jahre Organist in Stettin.
Der ECHO Klassik-Preisträger Thomas Fritzsch ist in den europäischen Konzertsälen ebenso zu hören wie auf den Podien der Metropolen New York, Boston, Tokio, Seoul, Abu Dhabi, Dubai, Havanna, Hongkong, Shanghai, Jerusalem und Tel Aviv. Er sucht und findet verschollene und vergessene Werke der Gambenliteratur. Seine intensive Auseinandersetzung fand ihren Niederschlag in einer Vielzahl von Rundfunk- und Fernsehproduktionen, einer umfangreichen Diskographie (u.a. Ersteinspielung der verschollen geglaubten Gambenfantasien von Georg Philipp Telemann) und publizistischer Tätigkeit als Herausgeber Alter Musik und Autor musikwissenschaftlicher Schriften. 
Die Konzerttätigkeit findet ihre Ergänzung in Lehrtätigkeit und der Leitung von Seminaren und Interpretationskursen in Europa und den USA. Zu den Lübecker Buxtehude-Tagen 2018 brachte Thomas Fritzsch gemeinsam mit Harald Vogel (Orgel) eine bislang unbeachtete Komposition Buxtehudes für Viola da gamba und Orgel zur Erstaufführung. In Würdigung seines weltweit ausstrahlenden Engagements für Bach und Abel wurde Thomas Fritzsch 2014 zum Kulturbotschafter der Bach-Abel-Stadt Köthen ernannt und 2017 zum Sonderbotschafter des Burgenlandkreises berufen.
Am Stein-Flügel wird Thomas Fritzsch von Michael Schönheit begleitet, der sich als Dirigent, Organist, Cembalist und Fortepianospieler einen Namen gemacht hat. Im thüringischen Saalfeld ausgebildet, war er 1984 Preisträger des Internationalen Bach-Wettbewerbs Leipzig. Nach seinem Studium wurde er 1986 Organist am Leipziger Gewandhaus. Zudem ist er Domorganist in Merseburg und künstlerischer Leiter der Merseburger Orgeltage. Seine Konzerttätigkeit übt er als Solist regelmäßig zusammen mit namhaften Orchestern wie der Sächsischen Staatskapelle Dresden, den Münchner Philharmonikern oder den New Yorker Philharmonikern aus.
Der Eintritt zum Konzert beträgt 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro). Karten sind an der Museumskasse, Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellte Karten müssen bis zum Mittwoch vor dem Konzerttag abgeholt werden, andernfalls werden sie in den freien Verkauf gegeben.
Kontakt: Telefon: 0375 834406, E-Mail: schumannhaus@zwickau.de
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau