Zwickau.- Über 200 Fahrzeuge aus mehr als einem Jahrhundert werden beim Zwickauer Automobiltag zu bestaunen sein. Dieser findet aus Anlass des Stadtjubiläums am Sonntag, dem 26. August von 10 bis 18 Uhr in der Innenstadt Zwickaus statt. Die Palette reicht von Horch und Audi bis zu den Rennwagen des Racing Teams der Hochschule, vertreten sind Pkw ebenso wie Motorräder, Rallye-, Tuning- oder Nutzfahrzeuge. Der Autotag wird gemeinsam vorbereitet vom August Horch Museum, Intertrab e. V., dem Motorsportclub Zwickau e. V., der Stadt Zwickau, der Volkswagen Sachsen GmbH und der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Unterstützt wird die Veranstaltung außerdem von der FES GmbH – Fahrzeug-Entwicklung Sachsen.
Das innerhalb des Dr.-Friedrichs-Rings liegende Veranstaltungsgelände ist am letzten Augustsonntag in zehn Bereiche gegliedert. Auf dem Hauptmarkt erhalten Besucher einen Überblick über die reichhaltige Geschichte des Zwickauer Fahrzeugbaus. Zu den Highlights zählen hier der Nachbau des ursprünglich 1904 gebauten Horch 14-17 PS, ein Audi Alpensieger von 1919 oder ein Horch 853 von 1937. Die Palette reicht über verschiedene Trabantausführungen bis hin zu einem gepanzerten VW Phaeton. Im Zeichen der Vorkriegsfahrzeuge steht der Domhof, wo auch, aber nicht nur in der Region gebaute Fahrzeuge zu sehen sind. Beispielsweise sollen hier ein Ford T (Baujahr 1914) oder eine Elite S 18 Feuerwehr (Baujahr 1922) zu bestaunen sein.
Auf dem Weg zum Kornmarkt bietet Intertrab mit Modellen wie Trabant 500, Trabant 600, Trabant 601 sowie Trabant 1,1 einen Überblick über die Trabantgeschichte. Der Gegenwart von Fahrzeugbau und -entwicklung widmen sich die Westsächsische Hochschule Zwickau und die Volkswagen Sachsen GmbH auf dem Kornmarkt. Die Hochschule präsentiert beispielsweise Renner der Formula Student und verschiedene Fahrzeuge, wie z. B. einen VW XL1 sowie einen Sachsenring UNI I. Für Kinder gibt es einen Experimentierpavillon. VW Sachsen zeigt beispielsweise einen E-Golf, den „Wörther See“-Golf oder – aus dem Sonderfahrzeugbau – ein neues Feuerwehrfahrzeug. Außerdem gibt es die Radio Zwickau-Hitbox sowie Angebote für Kinder.
Besucher, die ihren Rundgang auf dem Dr.-Friedrichs-Ring fortsetzen, werden ab der Schillerstraße in Richtung Platz der Deutschen Einheit verschiedene Nutzfahrzeuge bestaunen können. Angemeldet sind etwa ein H 3 A von Sachsenring (Baujahr 1954) oder ein Tatra Kolos 8x8 (Baujahr 1980). Auf dem Platz der Deutschen Einheit sind beim Concours d’Elegance besonders schöne und einmalige Automobile zu sehen.
Nicht nur sehen, sondern auch hören kann man – ebenfalls auf dem „Ring“ – Renn- und Rallyefahrzeuge, wie zum Beispiel Rallye-Trabis der Werksmannschaft vom VEB Sachsenring oder der Urquattro von Audi. Diese werden zwischen Innerer Plauenscher und Kreisigstraße zu Präsentationsfahrten die Motoren aufheulen lassen. Daran schließen sich Old- und Youngtimer aus mehreren Jahrzehnten an, etwa der Marken Mercedes, Porsche, Skoda oder Wartburg.
In der Hauptstraße sind schließlich Tuningfahrzeuge zu sehen, Motorräder sind im Bereich Innere Plauensche/Magazinstraße platziert. Komplettiert wird der Autotag durch die Verkehrswacht, welche u. a. mit einem Bremssimulator, einem Reaktionstestgerät oder einem MPU-Test („Idiotentest“) vor Ort ist. Als weiterer Aussteller präsentiert sich die Polizei mit einem Infomobil, einem E-Fahrzeug sowie einer Bastelstrecke für Kinder.
Die im Festgebiet präsentierten Fahrzeuge stammen einerseits von den Organisatoren und deren jeweiligen Partnern. Andererseits konnten sich seit vergangenem Jahr private Old- und Youngtimerbesitzer für den Zwickauer Automobiltag anmelden. Kurzentschlossene haben noch immer die Möglichkeit einer Teilnahme. Die kostenlose Nennung hat bis spätestens 22. August unter www.900jahre-zwickau.de/automobiltag zu erfolgen. Unter dieser Adresse sind außerdem Informationen zur Veranstaltung zu finden, wie beispielsweise der Flyer.
Mit dem Automobiltag, der im Rahmen des Festjahres „900 Jahre Zwickau“ stattfindet, soll insbesondere der langen und ungewöhnlichen Historie Rechnung getragen werden, die der Fahrzeugbau hat. Seit mehr als 114 Jahren werden in Zwickau Fahrzeuge und Fahrzeugteile entwickelt und hergestellt. Nach der Ansiedlung von August Horch im Jahr 1904 wurden zunächst Fahrzeuge der Marken Horch, Audi, DKW und Auto Union produziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es vor allem der Trabant, mit dem die automobile Geschichte ihre Fortsetzung fand und der bis 1991 mehr als 3 Mio. Mal vom Band lief.
Heute sind es vor allem die Volkswagen Sachsen GmbH, zahlreiche Zulieferbetriebe und die Westsächsische Hochschule, die diese Tradition erfolgreich fortsetzen. VW wird den Standort Zwickau zum größten Zentrum für E-Mobilität in Europa entwickeln. Ab Ende 2019 sollen auf Basis des I.D. und des I.D. Crozz täglich bis zu 1.500 modernste Elektrofahrzeuge, auch für andere Marken des VW-Konzerns, produziert werden. Eindrucksvoll präsentiert wird diese lange Tradition im August Horch Museum, einer gemeinschaftlichen Einrichtung der Audi AG Ingolstadt und der Stadt Zwickau. Seit der Erweiterung, die im November 2017 abgeschlossen werden konnte, begeistern auf 6.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche rund 160 automobile Großexponate und eine Vielzahl von Kleinexponaten (nicht nur) Auto- und Technikfreunde.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau