Westsachsen/Zwickau.- Im Fall der illegalen Ablösung eines Darlehens durch die Sparkasse Zwickau (WSZ berichtete) gibt es neue Erkenntnisse. So versprach die CDU-Kandidatin Kathrin Köhler bereits vor Wochen ein Gespräch mit der Geschädigten (WSZ berichtete). Als dieses nicht zustande kam, besuchte die betrogene Kundin gemeinsam mit Journalisten der Westsächsischen Zeitung den Wahlkampfstand von Kathrin Köhler in Eckersbach. Zusammen mit ihrem Parteifreund, dem CDU-Landtagsabgeordneten Gerald Otto, wollte sie vor dem REWE Supermarkt um Wähler buhlen. Als Otto die Situation erkannte, stieg er schnell in sein Wahlmobil, ließ die verdutzte Kandidatin allein auf dem Parkplatz stehen und rauschte davon.
Kathrin Köhler, die nicht fotografiert werden wollte, hörte sich die ihr bereits bekannte Geschichte noch einmal an und versprach vor Zeugen, dass sie sich umgehend mit der Sparkasse in Verbindung setzen werde. Doch wie das bei Politiker*innen heutzutage üblich ist, klaffen Schluchten zwischen Wort und Tat. Eine Rückmeldung kam bis heute nicht.
Derzeit bestimmt die Noch-Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) in ihrer Rolle als Verwaltungsratsvorsitzende die Richtlinien der Geschäftspolitik der Sparkasse Zwickau. Es gehört zu ihrem Aufgabenbereich, das operative Geschäft zu überwachen. Nachzulesen im Sächsischen Sparkassengesetz (SächsSparkG). Dass sie bisher in dieser Hinsicht komplett versagt hat, darüber haben wir bereist mehrfach berichtet (nachzulesen hier). Eine neuerliche Anfrage deswegen beantwortete sie von ihrem iPhone aus mit den knappen Worten: „Ich stehe nicht zur Verfügung!“
Auch Kathrin Köhler, die möglicherweise bald in die Fußstapfen der jetzigen Verwaltungsratsvorsitzenden treten wird, schweigt weiterhin zu den vor aller Augen sichtbaren strafrechtlich relevanten Verhaltensweisen der Sparkassen-Vorstände Felix Angermann und Josef Salzhuber. Das wird sich sicher auch nach ihrer möglichen Wahl zur Oberbürgermeisterin nicht ändern.