28 November 2019

Interview: „Ein Fisch lernt nicht fliegen, weil der Teufel ihm das befiehlt“

Berlin/Westsachsen.- „Aktueller kann ein Thema nicht sein, als unsere Musik“, sagt Andy Habermann, Sänger und Gitarrist der Berliner Rockband WUTBÜRGER. „Nicht nur, dass die Volkslieder aus dem Musikunterricht verbannt werden, es wird auch jeder an den Pranger gestellt, der nicht systemkonform singt“, so seine Erfahrung. Wir haben den 35-jährigen Musiker zum Interview getroffen. Seine An-, Ein- und Aussichten über uns als Deutsche sind bemerkenswert.
WSZ: Was unterscheidet Euch von anderen Rockbands in Deutschland?
Andy: „Sachen, die uns auf den Sack gehen, die werden angesprochen. Da ist es scheißegal, ob das ein Tierschänder oder ein Kinderschänder ist, ob's dämliche Politiker sind, das spielt für uns keine Rolle. Wir nehmen auch kein Blatt vor den Mund, auch bei Themen, die angeblich zu sensibel sind. In der Musikszene darf man ja heutzutage nur linksradikal sein.“
WSZ: Wie tolerant und wie gesellschaftskritisch wollt Ihr sein?
Andy: „Privat beschäftigte ich mich intensiv mit dem Wandel unserer Gesellschaft und schrieb unter anderem Artikel in Blogs. Nach dem offiziellen Aus von „Rotlicht“, meiner früheren Band, war mir klar: Jetzt Rockmusik! Mein Umfeld war und ist pluralistisch. Ich habe sogar Freunde aus Friedrichshain, die sich eher als links bezeichnen würden. Selbst diese schreiben mich an und wünschen mir Kraft. Das ist ein wichtiges Zeichen. Pluralismus muss erlaubt sein. Wir als Band machen es vor. Mein Keyboarder ist absolut liberal, mein Drummer neutral, mein Basser und ich sind eher rechts. Wir machen es der Gesellschaft vor, indem wir gemeinsame Probleme angreifen. Eine Band besteht aus vielen Personen, die gemeinsam ein Gesicht bilden. Das ist unseres Erachtens nach gesellschaftskritisch und patriotisch.“
WSZ: Wie ist Dein Verhältnis zur AfD, der Du als aktives Mitglied und Funktionär angehörst?
Andy: „Ich habe mich schon zur Geburtsstunde der AfD für diese Partei interessiert. Als sich unsere ganze politische Lage zuspitzte, entschied ich mich, dort als einfaches Mitglied einzusteigen. Die WUTBÜRGER kamen erst später dazu. Mir reichte die Ortsverbandsarbeit nicht mehr aus. Ich will immer etwas bewegen. Nun hat es sich aber in diesem Jahr so ergeben, dass ich in höheren Ämtern meinen Mann stehen durfte. Im ersten Moment passt das wohl nicht zusammen. Rock'n Roll und trockene Parteiarbeit? Es ist sehr wohl untypisch. Aber jeder, der mich kennt weiß, dass ich insgesamt sehr untypisch bin. Ich weiß, dass mein kompletter Ortsverband geschlossen hinter mir steht. Was die oberen Instanzen machen, überlasse ich denen.“
WSZ: Wie geht Ihr mit den ständigen Anfeindungen aus der linken Szene um?
Andy: „Teilweise wurden Adressen von Band-Mitgliedern veröffentlicht. Mit dem Hinweis, denjenigen mal zu besuchen. Leute wurden auf der Arbeit besucht. Es wurde mit dem Chef gesprochen, ob er das nicht doof findet. Kunden wurden angesprochen, aber die haben sich davon nicht schocken lassen. Bei unserem Gitarristen war es anders. Der wurde auf Anraten eines Centermanager als Security versetzt. Ein anderer Gitarrist ist aus der Band ausgestiegen. Seine Tochter wollte bei der Polizei eine Ausbildung machen. Ihr wurde nahegelegt, dass sie keine Chance hat, wenn der Vater in dieser Band mitspielt. Platten wurden aus dem Sortiment genommen. Linke Vereine hatten unsere Vertriebe und Partner angeschrieben. Ich meine, von Menschen die Autos anzünden, die Familienväter zum ersten Mai mit Steinen beschmeisen, mir etwas über Moral erzählen zu lassen, halte ich für schwierig.“
WSZ: Wie war Euer erstes Konzert?
Andy: „Dazu kam es gar nicht erst. Es gab Polizei-Hundertschaften die dort auftauchten, teilweise mit Maschinengewehren, die Züge abfingen, damit die Leute gar nicht erst von den Bahnhöfen runterkamen. Danach ging die Produktion unseres Albums los, welches voraussichtlich im Januar fertig wird. Es wird eine Überraschung bleiben, wie sich die nächsten Konzerte entwickeln. Die Angst scheint ja wahnsinnig groß zu sein, wegen einer Band, die nicht mal zwei Jahre existiert. Ich denke mit dem Konzertverbot haben wir einen neuen Rekord in Deutschland gesetzt.“
WSZ: Wie fühlt man sich, wenn man von Behörden und Medien verfolgt wird?
Andy: „Im Moment ertrage ich es einfach. Die Presse verfolgt mich, so wie auch die Streifenwagen. Noch bin ich geduldig und genügsam. Ich weiß, dass das alles nur passiert, weil ich das richtige tue. Wenn dich ein Unrechtsstaat verfolgt und dich ändern will, musst du ja theoretisch auf der guten Seite stehen. Sie wollen mich aus der Reserve locken. Provozieren mich in jeder Lebenslage. Sie wissen um mein Temperament und erhoffen sich neue Schlagzeilen.“
WSZ: Woher nehmt Ihr die Motivation, weiter zu machen?
Andy: „Diese tausenden Menschen da draußen, die im Großen und Ganzen dasselbe denken, sollten endlich aufhören, sich in diese vielen Gruppen zu spalten. Wenn wir eine Bewegung sein wollen, müssen wir eine große Familie sein. Eine Gesellschaft kann diese Hürden überwinden, indem sie sich wieder auf's wesentliche konzentriert. Familie, Freundschaft, Nachbarschaft. Nicht ohne Grund probiert unsere Elite, genau diese Faktoren auszumerzen. Wenn wir wieder anfangen, kleine Gemeinschaften zu bilden, lernen wir auch wieder Kompromissbereitschaft und Zusammenhalt. Wie soll das im Großen funktionieren, wenn wir es nicht mal im Kleinen hinbekommen. Natürlich reicht das allein nicht. Es muss mehr Arsch in die Hose. Nicht am Kneipentisch werden die Probleme gelöst, sondern in der Öffentlichkeit. Ähnlich sehe ich das jetzt in meinem Fall. Ich halte meinem Kopf nicht nur für mich und meine Kinder hin. Ich tue das für jeden Landsmann, der für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung kämpft. Diese wieder herzustellen und geltendes Recht wieder durchzusetzen, ist mein Ansporn. Jeder Angriff auf mich, ist ein Angriff auf die komplette Patrioten-Szene. Ein Anschlag auf einen kompletten Zeitgeist. Dass ich meine Heimat liebe und beschütze, ist einfach in mir einprogrammiert. Das wird keine Behörde dieser Welt ändern. Ein Fisch lernt nicht fliegen, weil der Teufel ihm das befiehlt.“
WSZ: Die aktuellen Schlagzeilen bringen Dich zum schmunzeln?
Andy: „Es ist an Lächerlichkeit kaum mehr zu überbieten. Laut Brandenburger Verfassungsschutz wurden wir als rechtsextremistische Band eingestuft, weil unsere Kleidung szenetypisch ist, ein Ex-Gitarrist ein kleines Tattoo auf dem Arm hat, dessen Kontext aus dem Rockermilleu stammt und somit legal ist, und weil ich einen Post machte, in dem ich die Identitäre Bewegung (IB) in ein gutes Licht gestellt habe. Übrigens wird in diesem VS-Bericht die IB als rechtsextremistisch bezeichnet, was jedoch laut einem Urteil aus Köln schon seit längerem verboten ist.“
WSZ: Was willst Du den Leuten sonst noch mit auf den Weg geben?
„Lasst Euch davon nicht abschrecken. Jeder hat das Recht, seine Meinung offen zu äußern. Nur so wird sich der Nächste vielleicht trauen. Menschen sind Herdentiere. Die Mutigen müssen es den zurückhaltenden vormachen, es ihnen quasi beibringen. Das Gefühl, in der Unterzahl zu sein, ist eine Täuschung. Wir sind mehr, als Ihr denkt. Was das Tragen der Botschaften in die große Öffentlichkeit betrifft, können und müssen sich die Menschen auf Künstler und Bands verlassen, die den kürzeren Weg zur Presse haben. Genau die muss man unterstützen. Das sind die Menschen, denen das Leben schwer gemacht wird. Sie halten für alle anderen den Kopf hin. Das Mindeste ist dann doch, diese Künstler mit jeder Körperzelle zu unterstützen.“
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